Interessanter Blick hinter die Kulissen

Sport / 05.09.2023 • 21:25 Uhr
Kontaktaufnahme von Philipp Oswald (5. v. l.) und Co. im Madison Square Garden mit dem NBA-Meisterpokal der New York Knicks.<span class="copyright">Privat</span>
Kontaktaufnahme von Philipp Oswald (5. v. l.) und Co. im Madison Square Garden mit dem NBA-Meisterpokal der New York Knicks.Privat

Tennis-Ass Philipp Oswald absolvierte ATP Business Education Seminar in New York.

New York Aus sportlicher Sicht verlief der zehnte Auftritt bei den US Open von Tennisspieler Philipp Oswald nicht nach Wunsch. An der Seite des Niederländers Botic van de Zandschulp gab es in der Auftaktrunde eine 3:6-, 7:6(5)-, 6:7(8)-Niederlage gegen Ariel Behar/Adam Pavlasek (Uru/Cze). Dafür durfte sich der 37-Jährige Abseits des Tenniscourts über eine interessante Lebenserfahrung freuen. Der Dornbirner war einer von 23 Tennissprofis, die sich an der von der Spielervereinigung Association of Tennis Professionals (ATP), in Kooperation mit La Liga, der Primera División im spanischen Fußball, durchgeführten ATP Business Education Programm beteiligte. „Es war ein richtig cooles und aufschlussreiches Seminar. Nach dem ersten Meeting im April in Madrid, einem Onlinekurs im Sommer erfolgte im Rahmen der US Open im Headquarter der National Basketball Association (NBA) der Abschluss.“

Philipp Oswald im Innenraum des Madison Square Garden.
Philipp Oswald im Innenraum des Madison Square Garden.

Willkommener Impuls

Neben Oswald beteiligten sich auch seine Doppelpartner Robin Haase, Matwe Middelkoop, Jamie Cerretani oder der Deutsche Jan-Lennard Struff am dreiteiligen Seminar, dass von von den Spaniern Fernando Sánchez, Senior Vice President der Player Relations bei der ATP Tour, und José Moya Gómez, Director der LaLiga Business School. „Das Themenspektrum war breit gefächtert und umfasste speziell die Themen Sponsoring, Branding und Marketing und war ein willkommener Impuls, welche Möglichkeiten es nach Beendigung der aktiven Karriere gäbe.“

Die Teilnehmer mussten ihre Eindrücke zu Papier bringen.
Die Teilnehmer mussten ihre Eindrücke zu Papier bringen.
Die Themenbereiche waren vielfältig und informativ.
Die Themenbereiche waren vielfältig und informativ.

Sowohl Sánchez als auch Gómez betonten klar, dass Profisportler, die über viele Jahre hinweg ihre Karriere selbst organisiert haben, gute Chancen haben, mit den im Sport erlernten Fahigkeiten und Kenntnissen im Berufsleben ihren Weg zu gehen. „Wenn man so wie ich knapp 40 Wochen im Jahr auf dem gesamten Erdball unterwegs ist, ist man nicht nur auf sportliche Ebene, sondern auch in logistischer Hinsicht gefordert. Wenn man nicht wie die absoluten Topspieler ein professionelles Management hinter sich hat, ist man nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits voll gefordert, um nicht auf der Strecke zu bleiben.“

Besuch im Madison Square Garden

Ein Höhepunkt war für Oswald auch die Stippvisite im Madison Square Garden, Heimstätte der New York Knicks (NBA) und New York Rangers (NHL). „In Kurzform wurde uns das Businessmodell der Mehrzweckarena erklärt und zum Abschluss durften wir noch die Larry O’Brien Championship Trophy, die Meisterschaftstrophäe der amerikanischen Profi-Basketballliga und weitere Sehenswürdigkeiten bestauen und Fotos machen.“

Philipp Oswald mit Fernando Sánchez (l.) und José Moya Gómez.
Philipp Oswald mit Fernando Sánchez (l.) und José Moya Gómez.
Gruppenbild aller Teilnehmer am ATP-Seminar in New York.
Gruppenbild aller Teilnehmer am ATP-Seminar in New York.

Trotz des informativen Blickes hinter die Kulissen hegt der kommenden Jänner 38 Jahre alte werden Oswald noch keine Gedanken daran, das Tennisracket in die Ecke zu stellen. „Sofern ich verletzungsfrei bleibe möchte ich zumindest 2024 noch auf der ATP-Tour spielen. Natürlich spüre ich nach über 20 Jahren als Profisportler die körperliche Belastung und stehe nach einer kräftezerrenden Partie am nächsten Morgen nicht mehr so leicht auf, wie es einmal war. Noch überwiegt die Freude am Tennis und deshalb ist das Karriereende noch kein Thema. Was ich aber ausschließen kann ist ein nahtloser Übergang vom Spieler zum Touringcoach. Ich kann mir nicht vorstellen, so wie jetzt als Spieler Woche für Woche von einem Turnier zum nächsten zu reisen. „

Stadthallenturnier als Jahresabschluss

In den nächsten Wochen wird Vorarlbergs aktuell erfolgreichster Tennisspieler seine Reiseaktivitäten auf Europa beschränken und mit Landsmann Neil Oberleitner bei Challengerturnieren in Polen, Bad Waltersdorf und eventuell bei den Erste-Bank-Open in Wien spielen. „Ich war bereits zwölf Mal in der Stadthalle dabei, habe 1019 das Halbfinale erreicht und es wäre ein perfekten Saisonabschluss, Ende Oktober abermals in Wien aufschlagen zu können.“