Völler will neuen Teamchef bis Oktober gefunden haben
Dortmund Rudi Völler wachte nach aufwühlenden Tagen wieder als Sportdirektor auf und strich erst einmal einen schon lange dick angekreuzten Termin aus seinem Kalender. Als Kind der Bundesliga wäre der Ein-Spiel-Teamchef am Mittwoch nur zu gerne zur Gala anlässlich des 60. Jubiläums nach Berlin gereist, doch Völler war fix und fertig. Der 63-Jährige muss seine Akkus wieder aufladen. Nachdem der Fan-Liebling noch einmal klargestellt hatte, dass er für die Heim-EM nicht als Teamchef zur Verfügung steht, muss er mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und dessen Vize Hans-Joachim Watzke nun den geeigneten Nachfolger des freigestellten Hansi Flick finden.
Nagelsmann, Glasner oder van Gaal
Doch wer könnte bei den Spielen im Oktober gegen die WM-Gastgeber USA und Mexiko als zwölfter Bundestrainer auf der Bank sitzen? Erstmals ein Ausländer, vielleicht. „Wir schließen im Moment keine Option aus, ob deutscher oder ausländischer Trainer. Wir lassen diese Option ausdrücklich zu“, sagte Neuendorf. Der Niederländer Louis van Gaal und der Österreicher Oliver Glasner dürften genau zugehört haben. Denn sie erfüllen zwei von Völlers wichtigsten Kriterien. „Wichtig ist, dass es ein deutsch sprechender Nationaltrainer ist. Das ist die Basis. Und er muss ein absoluter Top-Mann sein“, erläuterte der Weltmeister von 1990. Als „absoluten Top-Trainer“ bezeichnete er auch Julian Nagelsmann. Der ehemalige Münchner scheint derzeit die Nase vorne zu haben.