Siegerjubel und Vaterfreuden

René Rast feiert in Spielberg 26. DTM-Erfolg und Premierensieg mit BMW.
Spielberg Der eilige Bregenzer! Zuerst nützte René Rast die Überlegenheit der schnellen und leichteren BMW auf der Berg- und Talbahn in Spielberg aus und stürmte im drittletzten Rennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) zu einem Start-Ziel-Sieg vor seinem Marken- und Schubert-Teamkollegen Sheldon van der Linde. Unmittelbar nach der Siegerehrung, dem Pflichtaustausch mit Ingenieuren und Medienterminen hatte es der Wahl-Bregenzer nicht minder eilig und rauschte ab nach Hause: „Sorry, ich muss jetzt weg.“ Seine Gattin Diana erwartet stündlich das zweite Kind der jungen Familie, und da will der 36-Jährige natürlich dabei sein. „Wäre es noch am Wochenende oder vorher losgegangen, hätte mich BMW freigestellt, bei meiner Frau zu sein“, bestätigte Rast.
Mit erster BMW-Saison zufrieden
Eine vorläufige Saisonbilanz formuliert der gebürtige Deutsche so: „Es war ein schwieriger Beginn mit BMW. Wir waren insgesamt auf wenigen Strecken konkurrenzfähig. Zandvoort war gut für uns, aber da war ich nicht dabei (wegen Verpflichtung in der Formel E in Portland, Anm.). Bei drei von sieben Strecken schafften wir Podiumsplätze. Aber es war trotzdem nicht einfach, vor allem die Umstellung zu Beginn des Jahres. Es brauchte einen ganz anderen Fahrstil für den M4 GT3. Ich habe aber mittlerweile viele Kilometer absolviert, jetzt passt alles. Insgesamt bin ich mit der ersten Saison mit BMW sehr zufrieden.“
Bemerkenswert: Rast begann die Motorsportkarriere in der Formel BMW und fuhr dann für vier Marken des Volkswagen-Konzerns: VW, Seat, Porsche und Audi. Sowohl im Porsche-Supercup (mit dem Salzburger Team Lechner Racing) als auch in der DTM mit Audi gewann Rast drei Titel. Für BMW fährt er 2024 in der Langstrecken-WM (WEC) den neuen M Hybrid V8. „Ich würde natürlich gern ein Doppelprogramm mit WEC und DTM absolvieren, aber mal schauen, wie es sich mit den Terminen ausgeht. Und BMW entscheidet die Fahrerzuteilung in die Serien und die Teams.“
Rang fünf in Gesamtwertung
Beim DTM-Saisonfinale am 21./22. Oktober in Hockenheim will Rast sein Punktekonto noch einmal aufstocken. Derzeit ist er Gesamtfünfter mit 124 Punkten, 14 hinter dem Teamkollegen Sheldon van der Linde. Doch mehr als Platz vier ist, auch mit Podestplätzen, im Finale nicht mehr möglich. Mit einem Top-drei-Ergebnis im badischen Motodrom könnte er sich auch selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk machen, denn Rast wird am 26. Oktober 37 Jahre alt. Da kann er feiern, und in seiner Wahlheimat ist außerdem Nationalfeiertag.
In den Titelkampf zwischen dem seit Spielberg wieder in Führung liegenden Linzer Thomas Preining (Porsche, 190) und dem Wiener Mirko Bortolotti (Lamborghini, 180) sowie Außenseiter Riccardo Feller (Audi, 159) kann er aber nicht mehr eingreifen. Der vierte DTM-Titel muss noch warten. GK
„Das Rennen geht nach der Siegerehrung weiter. Ich hoffe, dass ich es rechtzeitig schaffe.“

