Premierensaison hat den Appetit auf mehr geweckt

Sport / 03.10.2023 • 17:30 Uhr
Kunstturnerin Leni Bohle lieferte bei ihrem WM-Debüt in der Frauenklasse eine gelungene Talentprobe ab.<span class="copyright">Turnsport Austria</span>
Kunstturnerin Leni Bohle lieferte bei ihrem WM-Debüt in der Frauenklasse eine gelungene Talentprobe ab.Turnsport Austria

Kunstturnerin Leni Bohle mit Talentproben im ersten Jahr in der Frauenklasse.

Antwerpen Kunstturnerin Leni Bohle hat ihre Premierensaison auf höchster Ebene in der Frauenklasse mit Bravour absolviert. Nach Rang zwölf in der Mannschaft bei der Europameisterschaft Mitte April in Antalya trug die 16-jährige Hohenemserin bei ihrem WM-Debüt in Antwerpen mit guten Leistungen zum Gesamterfolg von Österreichs Frauenteam bei. Dem Quintett mit Bohle, Bianca Frysak (W), Selina Kickinger (NÖ), Carina Kröll (S) und Charlize Mörz (B) gelang mit 147,83 Punkten zum vierten Mal hintereinander ein Punkterekord bei einem Großereignis. Mit Platz 20 wurde allerdings der Quotenplatz für die olympischen Sommerspiele in Paris 2024 um 9,399 Zähler verfehlt. „Realistisch betrachtet liegt eine Leistung von über 157 Punkten aktuell für unsere Mädels außer Reichweite. Doch alle WM-Starterinnen haben gezeigt, dass sie ein großes Potenzial haben und wir dürfen optimistisch in die Zukunft blicken“, betont Robert Labner, Generalsekretär von Turnsport Austria.

Das Frauenteam von Turnsport Austria mit der Hohenemserin Leni Bohle (2. v. l.). <span class="copyright">Turnsport Austria</span>
Das Frauenteam von Turnsport Austria mit der Hohenemserin Leni Bohle (2. v. l.). Turnsport Austria

Lob von Männersdorfer

Lobende Worte für den Auftritt von Bohle fand auch Marlies Männersdorfer, die im November letzten Jahres ihre aktive Karriere beendet hat und nun als Vizepräsidentin bei Turnsport Vorarlberg (TSV) für olympische Sparten fungiert. „Leni hat gezeigt, dass sie zu Recht zur nationalen Spitze gehört. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer der Übergang von der Jugend in die Frauenklasse auf höchster Ebene ist. Ich bin aber überzeugt, dass Leni ihren Weg weiter gehen wird und man in den nächsten Jahren einiges von ihr erwarten darf“, betont die viermalige WM- und dreimalige EM-Teilnehmerin.

Die Schülerin am Sportgymnasium Dornbirn, die so wie Kickinger (49,788) und Frysak (48,733) den kompletten Vierkampf absolvierte und mit 48,832 Punkten Platz 76 unter 115 klassierten Turnerinnen aus 51 Nationen erreichte, bekam in Antwerpen 11,666 Punkte am Barren, 11,166 Zähler am Balken, 12,40 am Boden und erreichte beim abschließenden Sprung mit 13,10 Punkten ihre beste Wertung. „Abgesehen von der kleinen Unsicherheit am Barren war es ein absolut solides WM-Debüt,“ so Männersdorfer. „Natürlich hat man die verständliche nervliche Anspannung gemerkt. Doch in Summe war es ein mehr als gelungenes Debüt und bestätigt, dass Leni auf dem richtigen Weg ist“, erklärt Männersdorfer zufrieden.