Vier durch fünf geht nicht

Sport / 03.10.2023 • 18:58 Uhr
Für welches Team der Neuseeländer Liam Lawson kommende Saison fahren wird, ist weiter offen. AP
Für welches Team der Neuseeländer Liam Lawson kommende Saison fahren wird, ist weiter offen. AP

Verstappen vor drittem Titelgewinn. Künftige Cockpitvergabe bei Red Bull schwierig.

Losail Dass Max Verstappen schon Samstag im Sprint die erforderlichen letzten drei Punkte für seinen dritten WM-Titel einfahren wird, gilt in der Formel 1 als sicher. Sollte es beim Großen Preis von Katar auf dem Losail-Kurs nahe Doha im Sprint (Samstag 19.30 Uhr) ein Malheur geben, hängt es von der Platzierung des ersten Verfolgers, Teamkollegen Sergio Pérez, ab.

Das größere Problem für Red Bull Racing ist aber nicht dieses oder eine „teure“ WM-Feier am Sonntag nach dem Grand-Prix-Rennen (19 Uhr), wie es Berater Helmut Marko launig angedeutet hatte. Sondern dass man zumindest für 2024 fünf Fahrer für vier Cockpits hat.

Perez gefordert

Wenn sich Pérez keine besonderen Dummheiten oder gravierende Fehler erlaubt, er Lewis Hamilton auf Distanz halten kann und Zweiter in der WM-Wertung bleibt, ist sein Platz im nächsten Jahr sicher. Bei AlphaTauri, oder wie immer das Team ab 2024 heißen wird, sind der derzeit verletzte Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda bestätigt. Also muss sich der derzeit als Ersatzmann für den Australier überzeugende Liam Lawson mit der Test- und Reserverolle begnügen. Doch welche Aussichten hat der erst 21-jährige Neuseeländer?

Dass Lawson, wie früher Ricciardo (an HRT) oder Alex Albon (an Williams) verliehen wird, falls bei Williams Bruchpilot Logan Sargeant gehen muss, gilt bereits als ausgeschlossen. Es wäre nur für ein Jahr, und da will Williams nicht Fahrschule spielen, um ein Talent nach Reifeprozess wieder hergeben zu müssen. Und sonst wäre für 2024 kein anderes Renncockpit frei.

Bleibt die Chance, dass Lawson vielleicht doch ab Mitte 2024 zum Renneinsatz kommt, wenn Red Bull einen internen Wechsel vornehmen sollte. Wie bereits heuer, als Ricciardo für den enttäuschenden Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries ab Ungarn einsprang. Da wäre wohl der heißblütige, unbeherrschte Japaner Yuki Tsunoda erster Kandidat.

Ansonsten wird Lawson erst 2025 in einem Red-Bull-Auto Rennen fahren, und das dürfte ihm wohl schon in gewisser Form zugesichert worden sein.

Klien einer von 17

Interessant ist, dass in dem 1999 gestarteten Nachwuchsprogramm von Red Bull (Entscheidungsträger: Marko) bisher 88 Piloten ausgebildet wurden, von denen es 17 (19,3 Prozent) in die Formel 1 schafften. Die 17 Fahrer waren nach dem heutigen FIA-F1-Steward Bernoldi (2001/02 bei Arrows, weil bei Red Bull Sauber kein Platz war!) in chronologischer Reihenfolge der Hohenemser Christian Klien, Tonio Liuzzi (ebenfalls heute als Steward in F1-Einsätzen), Scott Speed, Sébastien Buemi, Sebastian Vettel, Jaime Alguersuari, Daniel Ricciardo, Jean-Éric Vergne, Daniil Kwjat, Carlos Sainz, Max Verstappen, Brendon Hartley, Pierre Gasly, Alex Albon, Yuki Tsunoda und Liam Lawson.

Die Erfolgsbilanz ist bekannt: Vettel wurde vier Mal Weltmeister, Verstappen dürfte bald Titel Nummer drei einfahren. GP-Siege holten neben Vettel (53) und Verstappen (aktuell 48) noch Ricciardo (sieben mit Red Bull Racing, einen mit McLaren), Sainz (zwei mit Ferrari) und Gasly (einen mit AlphaTauri/früher Toro Rosso). GK