Der beste Spieler der Liga

Sport / 04.10.2023 • 20:01 Uhr
Steven Owre hat den Puck stets im Blick. Gepa, Stiplovsek (2), Steurer
Steven Owre hat den Puck stets im Blick. Gepa, Stiplovsek (2), Steurer

Steven Owre führt die Bemer Pioneers Vorarlberg zu erfolgreichem Saisonstart.

Feldkirch „Einfach immer weitermachen“, sagte Steven Owre nach seiner Vier-Tore-Gala gegen Bozen auf die Frage, wie viele Tore er in der ganzen Saison erzielen werde. Der 27-Jährige war gegen die Südtiroler nicht nur an allen fünf Treffern direkt beteiligt, sondern führte – wie schon während der gesamten Saison – Regie im Spiel der Feldkircher. Mit dem US-kanadischen Doppelstaatsbürger ist den Pioneers ein Glücksgriff gelungen, der 1,80 Meter große Angreifer verfügt über eine ausgezeichnete Stocktechnik und besticht durch seine Effizienz. Seine Vielseitigkeit zeigte sich gegen Bozen. Den ersten Treffer erzielte er per Abstauber aus spitzem Winkel, beim zweiten Tor fälschte er einen Woger-Schuss unmittelbar vor dem Torhüter unhaltbar ab, kurz darauf vollendete Owre einen Sololauf im langen Eck, ehe er beim vierten Treffer einen Pass von Guus van Nes aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Die Vorarbeit zum Siegtor von Clayton Kirichenko lieferte der Center im Powerplay als Draufgabe. „Er hat auf vier verschiedene Arten Tore erzielt und ein ebenso schönes Assist gegeben. Steve hat eine gute Leistung gezeigt, seine Linienpartner Guus (van Nes; Anm.) und Daniel (Woger) sind die perfekten Nebenspieler für ihn“, resümierte Pioneers-Coach Dylan Stanley nach der Partie.

Zu schnell für die Gegner

Mit offiziell zehn Toren ist Owre ebenso Führender der Liga-Torschützenliste wie mit 14 Punkten Erster der Scorerliste. In der Plus-/Minus-Statistik hält der Rechtsschütze bei plus zehn, kein anderer Ligaspieler kann einen besseren Wert vorweisen. „Bei ihm sieht man, wie viel das Selbstvertrauen ausmachen kann. Er spielt stark, wir werden ihn nicht einbremsen“, betont Stanley. Der in Edmonton geborene Owre ist das Gesicht der neuen Pioneers, die im Vergleich zur Vorsaison fast nicht mehr wiederzuerkennen sind. Für seinen Coach kommt die „Explosion“ des Neuzugangs nicht überraschend: „Ich verfolge seinen Weg bereits seit rund zehn Jahren, er ist ein Spieler, der in der Ice Hockey League herausragen kann. Steven ist ein kalifornischer Junge, er ist voller Selbstvertrauen. Ihm ist der Spaß im Spiel anzumerken“, sagt Stanley. Verbesserungsbedarf gibt es aber auch bei Owre. Zuletzt lag der Fokus auf den Face-off-Qualitäten des Centers. Dass sich die anderen Teams der Liga mit Härteeinlagen gegen Owres Stärken wenden könnten, glaubt Stanley nicht. Owres sei so flink auf den Schlittschuhen, dass er gegnerischen Hits einfach ausweichen könne und damit so erfolgreichen EBEL-Legionären wie Derek Ryan oder John Hughes ähnle.

Spaß auf der Spielerbank

Gab es damals viele Spiele, die lange ausgeglichen verliefen und im letzten Abschnitt verloren wurden, haben die Feldkircher unter Stanley ein neues Selbstverständnis entwickelt. Nun gewinnen die Pioneers auch Begegnungen, in denen nicht alles nach Plan läuft, in denen der Gegner wie gegen Bozen auch einmal in Führung geht und Druck ausübt. „Ich gebe den Spielern dafür die volle Verantwortung. Sie glauben an unsere Philosophie und folgen uns. Ganz entscheidend sind die Mentalität und die Teamenergie, wir haben wahrscheinlich die lauteste Bank der Liga. Die Spieler feuern sich gegenseitig an und haben sichtlich Spaß während des Spiels“, ist sich der langjährige VEU-Spieler sicher.

„Steven Owre ist ein kalifornischer Junge, er ist voller Selbst­vertrauen.“

Dylan Stanley arbeitet akribisch am Erfolg.
Dylan Stanley arbeitet akribisch am Erfolg.
Die Fans freuen sich mit den Pioneers.
Die Fans freuen sich mit den Pioneers.
Owre mit seinem Teamkollegen Kirichenko.
Owre mit seinem Teamkollegen Kirichenko.