Heimvorteil als Trumpfkarte

Bregenz Handball will bei Doppelpack am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) litauischen Meister Vilnius in die Knie zwingen.
Bregenz Vier Wochen nach den überzeugenden Auftritten im Doppelpack gegen Mistra Tallinn wartet auf Bregenz Handball die zweite Hürde auf der europäischen Bühne. Wie schon gegen die Esten werden beide Zweitrundenduelle im EHF European Cup gegen den litauischen Meister VHC Sviesa Vilnius am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) in der Handballarena Rieden ausgetragen. „Der Heimvorteil ist sicher unsere große Trumpfkarte, die wir nutzen müssen“, betont Bregenz-Coach Marko Tanaskovic. „Ich weiß selbst aus meiner Zeit als Aktiver, was es bedeutet, in einer fremden Halle und ungewohnten Umgebung anzutreten. Diesen Vorteil müssen wir einsetzen. Hoffentlich kommen viele Fans zu den beiden Spielen und tragen lautstark dazu bei, dass wir in die nächste Runde aufsteigen.“

Der Blick auf die Historie beider Teams nährt die Hoffnungen, dass Bregenz erstmals seit der Saison 2010/2011, als man im EHF-Cup das Achtelfinale erreichte, wieder in einem europäischen Klubbewerb in die dritte Runde vorstößt. Dazu kommt, dass Bregenz in der 21-jährigen Geschichte im Europacup bislang sechs Mal eine Doppelrunde zu Hause ausgetragen hat und lediglich 2019 gegen Valur Reykjavik den Aufstieg verpasste.
Vilnius spielt in zwei Ligen
Als große Unbekannte bezeichnet Tanaskovic die verhältnismäßig geringen Informationen über den Gegner. „Wir haben zwar einige Videos gefunden, allerdings ist die genaue Zuordnung extrem schwierig. Vilnius hat einen extrem großen Kader, weil sie neben der Lietuvos Lyga auch an der Baltic League teilnehmen. Sie haben durch die Doppelbelastung viel rotiert und eigentlich nie mit demselben Kader gespielt.“

In der landesweiten Liga ist der Meister der letzten beiden Saisonen nach vier Spielen noch ohne Punktverlust, in der grenzübergreifenden Meisterschaft mit Teams aus Litauen, Lettland und Estland stehen nach vier Partien je ein Sieg und ein Remis den Niederlagen gegen Dragunas Klaipeda (28:29) und Pölva Serviti (27:28) gegenüber. Sowohl gegen Pölva (2011) als auch Klaipeda (2014) setzte sich Bregenz im Europacup durch. Dazu kommt, dass Bregenz bislang gegen ein litauisches Team noch ohne Niederlage ist. 2006 gelang mit zwei klaren Heimsiegen (39:16 und 30:24) gegen Panevezys der Sprung in die Gruppenphase der Champions League. „Natürlich sind solche Zahlenspiele eine nette Erinnerung an vergangene Erfolge. Doch was zählt, ist der Augenblick. Wir wollen in die nächste Runde kommen und müssen bereit sein, alles dafür zu geben. Der Verein hat mit dem doppelten Heimvorteil die Basis gelegt, und jetzt heißt es für meine Mannschaft, den sportlichen Part zu erfüllen“, betont Tanaskovic.

Mit Goalie Matas Pranckevisiuc, Spielmacher Tadas Rasakevicius sowie den Flügelspielern Skirmantas Pleta und Mantas Urvikis stehen vier Teamspieler im Kader von Vilnius. „Über die tatsächliche Stärke des Gegners wird man wohl erst nach den ersten Spielminuten wirklich etwas sagen können. Deshalb haben wir bei der Videoanalyse auch den Fokus auf unsere eigene Leistung gelenkt. Wenn wir so kompakt und fokussiert wie in den vergangenen Wochen agieren, sehe ich eine realistische Chance, dass wir die Hürde nehmen“, erklärt Co-Trainer Markus Rinnerthaler.