Behörden spielen Ball an SW Bregenz zurück

Sport / 18.10.2023 • 22:26 Uhr
Im Derby gegen den FC Dornbirn waren die SWB-Brasilianer Gabryel und Matheus Lins (von links) noch im Einsatz. <span class="copyright">gepa</span>
Im Derby gegen den FC Dornbirn waren die SWB-Brasilianer Gabryel und Matheus Lins (von links) noch im Einsatz. gepa

Sowohl das AMS als auch die BH Bregenz bekritteln Fehler der Veranwortlichen des Bundesligaklubs bei der Beantragung der Rot-Weiß-Rot-Karten.

Bregenz Der Trainer hat mit dem Nebenschauplatz keine Freude, zumal ihm mit Matheus Lins (22) und Gabryel (24) zwei wichtige Spieler in der Herbstphase der 2. Admiral Bundesliga fehlen. Dennoch versucht man den Ball flach zu halten, um keine allzu große Unruhe aufkommen zu lassen. Da hilft, dass aus Sicht der Bundesliga kein Bedarf für ein Eingreifen gegeben ist.

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Für die Liga hat die Abreise des brasilianischen Trios keine Auswirkungen. „Sie waren als Amateure gemeldet, eine Spielgenehmigung des ÖFB lag vor“, betonte Bundesliga-Sprecher Mathias Slezak im VN-Telefonat. Im Unterschied zu einem Profispieler brauchen Amateure nicht per se eine Rot-Weiß-Rot-Karte, allerdings dürfen sie mit einem Touristenvisum kein Geld verdienen. Die Bundesliga wird die weiteren Entwicklungen rund um die Causa Bregenz dennoch genau verfolgen. „Sollte sich herausstellen, dass falsche Angaben gemacht wurden, würde der Bundesliga-Senat ein Verfahren eröffnen“, sagt Slezak. Ein No-Go sei jedenfalls, dass Spieler für ihre Tätigkeit von jemand anderem als ihrem Verein bezahlt werden, das ist auch in den Lizenzunterlagen hinterlegt.

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Schuldfrage ist offen

Die VN haben bei der Bezirkshauptmannschaft (BH) sowie beim Arbeitsmarktservice (AMS) in Bregenz nachgefragt, nachdem seitens der Schwarz-Weißen mit Unverständnis auf das überlange Warten auf die vom Klub beantragten die Rot-Weiß-Rot-Karten reagiert wurde. Sowohl das AMS als auch die BH Bregenz spielten diesbezüglich den Ball zurück an den Klub aus der Landeshauptstadt. Zum konkreten Stand des Verfahrens gab es jedoch keine Angabe. „Es darf aber versichert werden, dass alle Anträge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels seitens der Bezirkshauptmannschaft Bregenz gewissenhaft und schnellstmöglich bearbeitet werden. Wenn aber im Rahmen des Ermittlungsverfahrens Unklarheiten auftreten, kann dies zusätzliche Erhebungen bzw. die Einbeziehung weiterer Behörden/Organisationen notwendig machen. Dies kann in der Folge auch zu einer Verlängerung des Verfahrens führen“, hieß es in der schriftlichen Antwort von Mag. Sarah Dorner, Abteilung III – Polizei (BH Bregenz).
Auch Vorarlbergs AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter wollte festgehalten haben, dass man seitens der Behörde interessiert daran sein, diesbezügliche Anfragen schnellstmöglich abzuarbeiten. Doch im Fall „SW Bregenz“ habe es immer wieder die Aufforderung zur Nachlieferung von Dokumenten oder fehlenden Erklärungen gegeben. „Damit hat sich der Entscheidungsprozess hinausgezogen.“ Er signalisierte die Bereitschaft, sich mit den Klubverantwortlichen der Schwarz-Weißen auszutauschen. Bereuter jedenfalls sieht den BL-Verein in der Bringschuld.

VN-Thementeam: Johannes Emerich,
Mike Prock, Christian Adam