Schwärzler trennen noch zwei Schritte vom historischen Coup

Harder als Gruppensieger bei ITF World Tour Junior Finals in China im Halbfinale.
Chengdu Tennisspieler Joel Schwärzler greift nach dem bislang größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Bei der erstmaligen Teilnahme eines Vorarlberger Nachwuchsspieler bei den ITF World Tour Junior Finals, dem Abschlussturnier der besten acht Spieler der U18-Weltrangliste im chinesischen Chengdu, hat der 17-jährige Harder das Halbfinale erreicht. Nach dem 6:3-, 1:6-, 6:2-Erfolg in der Auftaktrunde gegen den Serben Branko Djuric (ITF 14) und dem 4:6, 3:6 gegen den Russen Yaroslav Demin (ITF 3) entschied Schwärzler das für den Halbfinaleinzug entscheidende Duell gegen den Italiener Federico Cina (ITF 10) mit 6:4, 4:6, 6:3 für sich. Im Kampf um einen Platz im Endspiel geht es am Samstag (5 Uhr MESZ) gegen den Bulgaren Iliyan Radulov (ITF 8), Nummer vier der Setzliste.
Selbstkritische Worte
„Ich bin sehr glücklich, dass ich im Halbfinale stehe. Das war das Hauptziel“, erklärte Schwärzler beim Siegerinterview auf dem Platz und zeigte sich dennoch recht selbstkritisch. „Meine Leistungen waren diese Woche nicht so großartig, ich muss mich immer noch an den Platz und an die Bälle gewöhnen. Aber es wird besser und besser, und ich hoffe, dass meine Leistung gegen Radulov besser als gegen Cina sein wird und übermorgen genauso.“ Gleichzeitig unterstrich er mit seinen Worten seine Ambitionen, auch mit einem Auftritt am Finaltag des Turniers am Sonntag zu planen.
Seine so beeindruckende Entwicklung in den zwei Jahren, seit denen Schwärzler im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt trainiert, führt er vor allem auf die Arbeit mit ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer zurück, über den er im Interview ebenso sprach. „Wir haben eine sehr persönliche Beziehung. Er war ein Ex-Weltklassespieler im Einzel und Doppel. Er kann mir alles erklären, wir haben ein ähnliches Spiel. Er hilft mir jeden Tag und versucht sein Bestes.“
Der angesprochene Melzer sah als Betreuer vor Ort „natürlich ein taffes Match. Joel hatte viele Chancen und hat im zweiten Satz dann halt zu viele Fehler gemacht. Aber ich finde, der dritte Satz war von richtig hoher Qualität – zumal Cina richtig gut retourniert und ganz wenige Fehler gemacht hat. Also mit dem dritten Satz kann man schon zufrieden sein.“ Melzer bewertete den Halbfinaleinzug seines Schützlings aber mittlerweile nicht mehr als eine große Überraschung: „Es ist natürlich toll, dass er hier im Semifinale ist – keine Frage. Aber dort kann man ihn schon dazuzählen: Er steht in der Jugendweltrangliste auf Platz sieben und ist von jenen Leuten, die hier mitspielen, die Nummer drei.“
Mindestens genauso freute Melzer die Zähigkeit seines Schützlings: „Ich finde es richtig cool, dass er sich rausfightet. Er hat immer wieder leichte Hänger drinnen, aber er fightet halt zurück. Heute ist es einfach darum gegangen, das Match zu gewinnen. Das habe ich ihm auch vorher gesagt, und das hat er gemacht.“