Altach macht vieles richtig, nur das Tor fehlt

Der Cashpoint SCR Altach und der WAC trennen sich 0:0. In einer guten Partie hätten sich die Hausherren drei Punkte verdient.
Altach Der Cashpoint SCR Altach hat zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde gegen den WAC einen wichtigen Sieg im Kampf um die Top sechs verpasst. Doch die Altacher untermauerten mit einer starken Leistung ihren Anspruch, zu den besseren Teams der Liga zu gehören. Vor allem nach der Pause fand das Team von Trainer Joachim Standfest etliche Chancen vor, doch der VAR, Keeper Hendrik Bonmann und mehrere WAC-Verteidiger, die auf der Linie retteten, verhinderten einen Heimsieg, der hochverdient gewesen wäre. Damit warten die Rheindörfler in der Liga bereits seit 345 Minuten auf einen eigenen Treffer.
Gefährlich nach Ecken
Coach Standfest veränderte seine Startelf nur auf einer Position. Der nach einer Sperre wieder zurückgekehrte Mike Bähre rückte für Sandro Ingolitsch ins Team, der Deutsche war der Chef im Zentrum. Gebauer beackerte dafür wieder den rechten Flügel gegen einen WAC, der sich weitgehend an das System der Altacher anpasste und ebenfalls mit einer Fünferkette verteidigte. Offensiv wollte WAC-Coach mit seinen Stürmern Augustine Boakye und Mohamed Bamba Schnelligkeitsvorteile ausspielen, doch das ließen die Altacher überhaupt nicht zu. Sie stellten sich verhältnismäßig tief in ihre eigene Hälfte und setzten ihrerseits auf schnelle Umschaltaktionen, bevorzugt über die Flügel. Die ersten Chancen hatten schließlich auch die Hausherren, Bähre verfehlte mit einem Halbvolley von der Strafraumgrenze das Kärntner Gehäuse nur um wenige Zentimeter (8.).
Die Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz, die erste große WAC-Chance – Bamba war alleine vor dem Altach-Tor aufgetaucht – machte Dejan Stojanovic zunichte. Ein potenzieller Treffer hätte aufgrund einer Abseitsposition ohnehin nicht gezählt (19.). Sechs Minuten später war es wieder Bamba, der einen Kopfball knapp neben das Gehäuse setzte (25.). In einer temporeichen Begegnung neutralisierten sich die beiden Teams nun größtenteils, erst kurz vor der Pause offenbarten die Altacher eine weitere Stärke. Bei der ersten Ecke wurde es gleich gefährlich. Einen Kopfball von Atdhe Nuhiu klärte Simon Piesinger deutlich vor der Linie (44.). Nur Sekunden später wiederholte sich die Geschichte. Wieder setzte Nuhiu einen Kopfball nach der Ecke gefährlich aufs WAC-Tor, doch dieses Mal rettete Dominik Baumgartner für seinen Keeper (45.). Doch damit war die erste Hälfte noch nicht erledigt. Den Schlusspunkt setzten wieder die Gäste. Nach einer Flanke von Lukas Ibertsberger senkte sich der Kopfball von Bamba an die Latte, Stojanovic hätte aber wohl noch eingreifen können (45+1.).
VAR meint es nicht gut mit dem SCRA
Die Altacher kamen gut aus der Kabine. Die Standfest-Elf feuerte in Person von Fadinger nach wenigen Sekunden den ersten Warnschuss in Richtung Bonmann (47.). Drei Minuten später war der Jubel groß. Nuhiu hatte nach einer missglückten Kofprückgabe des WAC die Übersicht behalten und von der Strafraumgrenze zur vermeintlichen Führung getroffen. Doch dann meldete sich wieder einmal der VAR und erkannte zuvor ein Handspiel von Fadinger. Das Tor zählte zum Unverständnis der Altacher Trainerbank nicht.

Die Partie wurde nun deutlich emotionaler, auch weil Altach die Kärntner mit einem verstärkten Pressing deutlich früher attackierte. Nach einem frühen Ballgewinn wurde Jan Jurcec beim Abschluss noch von Piesinger gestört (57.). Auf der Gegenseite strich ein Kopfball von Sandro Altunashvili nur knapp übers Altach-Tor (58.). Die Partie hatte nun extrem viel zu bieten, Altach drückte auf die Führung und ermöglichte den Wolfsbergern dadurch größere Räume in der Defensive. Ein Weitschuss von Boakye küsste das Lattenkreuz von oben. Stojanovic hätte nicht mehr eingreifen können (69.).
Die nächste Großchance gab es wieder für Altach. Joker Dominik Reiter zwang per Kopf Bonmann zu einer Glanzparade (73.). Kurz darauf holte sich Altachs Nummer 10 für eine Schwalbe die Gelbe Karte ab. Es dauerte erneut keine zehn Minuten bis die Altacher Südtribüne schon zum Torjubel ansetzen wollte. Doch wieder fuhr Bonmann seine Faust aus und lenkte einen Volleyabnahme von Fadinger gerade noch über die Latte (81.). Altach war nun drückend überlegen. Nach einer Ecke machte Gugganig aus dem Getümmel alles richtig, aber auf der Linie klärte Baumgartner gerade noch für den geschlagenen Bonmann per Oberschenkel (82.). In der Nachspielzeit wurden Versuche von Nuhiu und Reiter erneut von wacker kämpfenden WAC abgewehrt, am Ende waren die Kärntner mit einem Punkt mehr als gut bedient.