„Unser Anspruch sind Kugeln“

ÖSV-Chefin Roswitha Stadlober hofft auf Steigerung in der Alpin-Sparte.
Wien „Es war keine schlechte Saison, aber es war nicht die, wie sie unser Anspruch ist. Der Alpinsport ist unser Flaggschiff. Unser Anspruch ist, mehrere Siege und Disziplinenwertungen – also Kugeln – zu gewinnen“, sagte die ÖSV-Präsidentin vor der Weltcup-Saison. Die Rahmenbedingungen für Erfolg sieht Stadlober gestellt. Im Frauenteam, das partiell völlig enttäuschte, fand neuerlich ein personeller Umbruch statt. Mit Roland Assinger anstelle von Thomas Trinker wurde ein neuer Cheftrainer installiert, bei dem die Präsidentin ein gutes Gefühl hat. „Ich glaube, der neue Cheftrainer ist gut angekommen, da habe ich eigentlich nur Gutes gehört. Wir haben bei den Damen wieder ein Teamgefüge gefunden“, sagte Stadlober.
Novum
Die Frankreich-WM wurde von der ausgebliebenen Goldmedaille überdeckt. Zudem kamen die Disziplinen-Besten bei Männern und Frauen zum zweiten Mal hintereinander nicht aus dem ÖSV. Erst ein Mal in der Weltcupgeschichte seit 1967 blieb Österreichs Skiverband drei Saisonen in Folge ohne großes oder kleines „Kristall“ (1980-1982). Dass es in den späten 1980er-Jahren nicht noch einmal dazu kam, verhinderte die Slalomspezialistin Roswitha Steiner – heute besser bekannt als Stadlober.
Die Frage, ob der momentane sportliche Ertrag im Einklang mit dem finanziellen Aufwand steht, beantwortete Stadlober nach kurzem Zögern mit „Ja. Weil wir diesen Input, den wir geben, auch benötigen. Wenn wir kürzen würden, würden die Rahmenbedingungen, die unsere Sportlerinnen und Sportler brauchen, leiden. Dass der Output nicht immer ganz so ist, wie erhofft, kann sein. Aber das kommt wieder“.
Laut ÖSV-Chefin sollte auch in Österreich über Skihallen diskutiert werden. „Eine Skihalle wäre im Sinne der Nachwuchsförderung für eine Großstadt ideal. Warum nicht in Wien?“, so Stadlober.