Forsche BVB-Töne nach Bayerns Cup-Pleite

Sport / 02.11.2023 • 21:25 Uhr

Pokal-Aus erschüttert Münchner und stärkt Dortmund vor Ligagipfel.

Schwarzach Kaum war der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals perfekt, stimmten die Dortmunder Fans ihre Mannschaft auf die nächste Mission ein. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, schallte es in großer Lautstärke von der mächtigen Südtribüne. Das 1:0 über Hoffenheim werteten alle Beteiligten als gelungene Generalprobe für den Bundesliga-Klassiker der beiden deutschen Branchenführer am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Ermutigt durch den anhaltenden Aufwärtstrend schlug Sportdirektor Sebastian Kehl bei allem Respekt vor dem deutschen Fußball-Rekordmeister ungewohnt forsche Töne an: „Wir wollen natürlich jede Gelegenheit nutzen, um Bayern München im direkten Duell zu schlagen – zu Hause ist es jetzt ein bisschen länger her. Es ist mal wieder Zeit.“

Für die Münchner ist der erste Titel schon mit Einbruch des Novembers «futsch», wie Thomas Tuchel mit leerem Blick konstatierte. Dazu kommen vor dem Liga-Kracher in Dortmund Verletzungssorgen – auch Innenverteidiger Matthijs de Ligt (Teilriss des Innenbandes im rechten Knie) fällt länger aus – und die große Frage, wo die Stärke der Münchner geblieben ist. Beim FC Bayern erinnert die Pokal-Blamage beim 1. FC Saarbrücken an die so schwierige vergangene Saison mit den geplatzten Triple-Träumen, als am Ende nur der glückliche Gewinn der Meisterschaft stand.

Thomas Müller kritisierte zudem seine Mitspieler für das Verhalten gegenüber den eigenen Fans nach dem Abpfiff. «Das werden wir auch intern besprechen, warum auch unsere Fans zu Recht sauer sind, unabhängig vom Spiel. Da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, dass wir unseren Fans auch den nötigen Respekt entgegenbringen, wenn die hier auswärts den Block vollmachen.“

Scharf kritisiert wurden die Münchener nach dem erneuten Pokal-Aus auch von Lothar Matthäus. „Bayern ist gegen den Zweitligisten Kiel ausgeschieden, hat 0:5 in Gladbach verloren und zu Hause gegen Freiburg. Nun das Spiel in Saarbrücken: Das ist nicht erklärbar.“ Und der 62-Jährige sieht auch Trainer Thomas Tuchel in der Verantwortung. „Tuchel hat sich in Saarbrücken verzockt. Ich hätte an seiner Stelle meine beste Elf aufgeboten und nach 50, 60 Minuten rotiert. Harry Kane überhaupt nicht zu bringen und dann ausscheiden – das ist unglücklich.“