Finale Titeljagd fiel Windflaute zum Opfer

Benjamin Bildstein und David Hussl holen mit Bronze bei 49er-Championat ihre zweite EM-Medaille.
Vilamoura Das finale Wettrüsten bei Europameisterschaft der 49er-Segler vor Vilamoura an der südportugiesischen Algarveküste wurde von einer hartnäckigen Windflaute beeinträchtigt. Nach fünf nahezu perfekten Segeltagen konnte am Finaltag aufgrund des fehlenden Windes sowohl die ausstehende Wettfahrt in der Goldflotte als auch das Medal Race der Top-10-Boote nicht ausgetragen werden. Damit kam es zu keinen Veränderungen mehr im Gesamtklassment: Gold ging an die Franzosen Lucas Rual/Emile Amoros mit 68,6 Punkten nach zwölf Wettfahrten. Mit lediglich 0,4 Zählern Rückstand folgten die Polen Dominik Buksak/Szymon Wierzbicke und Rang drei ging an die Neuseeländer Isaac McHardie/William McKenzie (72 Punkte). Die „Kiwis“ wurden für die Vergabe der EM-Medaillen BER aus der Wertung gestrichen. Deshalb ging die bronzene Auszeichnung beim Championat der European Sailing Federation (ESF) an den Wolfurter Benjamin Bildstein und seinen Tiroler Vorschoter David Hussl. Nach dem EM-Silbernen 2022 am Attersee und der WM-Bronzenen 2017 ist es die insgesamt dritte Medaille bei einem Großevent für die beiden 32-jährige HLSZ-Sportsoldaten.
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Verdient Bronze gewonnen
„Es ist wirklich schön, wieder mal eine Medaille geholt zu haben. Es war keine leichte Saison für uns, aber wir haben uns gut entwickelt. Nach der Weltmeisterschaft haben wir uns einen Masterplan zurechtgelegt und diesen, gemeinsam mit unserem hervorragenden Team, perfekt umgesetzt. Wir sind unglaublich happy über die Leistung in dieser Woche, unseren Fortschritt und die Medaille. Wir haben nicht EM-Gold oder Silber verfehlt, sondern verdient die Bronzene gewonnen.“

Der Steuermann aus Wolfurt macht kein Hehl daraus, dass er vor Beginn der EM in keiner Weise mit dem Gewinn einer Medaille spekuliert hat. „Dazu waren die Leistungen in der jüngeren Vergangenheit einfach zu instabil. Umso größer ist die Freude über die Bronzene. Unser Ziel ist es immer, bei den Saisonhöhepunkte abzuliefern, dann am Punkt zu performen, wenn es darauf ankommt. Das ist uns bereits bei der WM mit dem Erreichen des Nationentickets für die Sommerspiele 2024 gelungen. Nun konnten wir auch bei der EM ein Ausrufezeichen setzen. Bei der Analyse wurde eigennützig der Rotstift angesetzt, unwichtige Dinge gestrichen und der zukünftige Fokus auf Key-Elemente reduziert“, betont Bildstein. „Wir wissen aus den letzten Jahren, was zählt und das können wir dann im entscheidenden Moment doch immer abrufen. Das ist uns auch hier gelungen. Unser Team ist großartig, der Weg stimmt und wir entwickeln uns kontinuierlich weiter.“
Trainingsschwerpunkte bestätigt
Gleichzeitig betonte Bildstein kämpferisch, dass jetzt aus ihrer Sicht die Mission Olympia 2024 weiterhin nicht erfüllt ist. „Bereits vor Beginn der Qualifikationsphase wurde verbandsintern vereinbart, dass die definitive Zuteilung des Nationentickets erst Mitte des nächsten Jahres erfolgt. Unabhängig davon ziehen wir bis zu den Olympischen Spielen voll durch – darauf ist auch unser Plan ausgelegt. Bei Der Europameisterschaft haben wir die Bestätigung für die aktuellen Trainingsschwerpunkte bekommen – das ist extrem wertvoll für die nächsten Schritte. Wir kommen in den Prozessen weiter, das motiviert zusätzlich. Wir wissen genau, woran wir arbeiten müssen. Es ist noch viel zu tun. Aber wir freuen uns darauf. Mit einer EM-Medaille im Gepäck nach Hause zu kommen ist einfach unglaublich schön und gibt uns den notwendigen Push für die kommenden Aufgaben.“
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Start in der Star Sailors League
Die Europameisterschaft war für das vorarlberg-tirolerische Duo zugleich die letzte Regatta in diesem Jahr in der olympischen Bootsklasse. Ab morgen nehmen die Olympia-Zehnten von Tokio 2021 noch mit dem OeSV-Nationalteam an der Star Sailors League (SSL) vor Gran Canaria teil, ehe es Anfang Dezember zum nächsten Trainingslager nach Marseille geht.
Höhepunkte im Olympiajahr sind die WM von 4. bis 10. März vor Lanzarote und die EM von 7. bis 12. Mai vor La Grande-Motte. Spätestens nach den Titelkämpfen an der französischen Mittelmeerküste soll vom Segelverband die Nominierung für die Sommerspiele erfolgen.