Zeit der Revanche ist gekommen

Sport / 22.11.2023 • 21:35 Uhr
Patrick Schnetzer in seinem Element.Drew Kaplan/Cycling Austria
Patrick Schnetzer in seinem Element.Drew Kaplan/Cycling Austria

Patrick Schnetzer hat die vergangenen sechs Weltcup-Finale für sich entschieden.

Zlin Vor einer Woche feierte Patrick Schnetzer seinen 30. Geburtstag. Ans Aufhören denkt der achtfache Weltmeister deshalb jedoch noch lange nicht. Langfristig will der Wahl-Lustenauer den WM-Titel zurück nach Vorarlberg holen, kurzfristig will er gemeinsam mit Stefan Feurstein die Saison mit dem Triumph beim Weltcup-Finale in Zlin am kommenden Samstag beenden. Für Schnetzer wäre es insgesamt bereits der neunte Titel, die vergangenen sechs Austragungen endeten jeweils mit einem österreichischen Sieg. 2021 und 2022 bildete Feurstein bereits das erfolgreiche Duo mit dem Rekordsieger, für das Erfolgsteam des RV Dornbirn ist das Jahresabschlussturnier vor allem auch eine Möglichkeit zur Revanche.

Ausgeglichene Gruppe

Denn die Halbfinalniederlage bei der Mega-Rad-WM in Glasgow im August gegen die deutsche Paarung Raphael Kopp/Andre Kopp ist für Schnetzer noch nicht ganz abgehakt. Zu überlegen war der Auftritt des rot-weiß-roten Teams während des gesamten Turniers und zu unglücklich lief das Semifinale mit einem Ausrutscher von Schnetzer wenige Sekunden vor dem Ende. „Wir waren während des gesamten Turniers die beste Mannschaft und wurden auch Opfer des Modus. Am Ende haben wir Bronze gewonnen mit einer einzigen Niederlage. Der Weltmeister hat zwei Partien verloren, der Vizeweltmeister Schweiz sogar nur drei Spiele überhaupt gewonnen“, erinnert sich der 30-Jährige.

Die Deutschen sind beim Weltcupfinale erneut ein möglicher Gegner in den K.-o.-Spielen, insgesamt stellen die nördlichen Nachbarn gleich drei Mannschaften beim Weltcup-Finale. In der Vorrunde bekommen es Schnetzer/Bröll mit dem RSC Schiefbahn (Sven Holland-Moritz/Marius Hermanns), den Schweizer Vizeweltmeistern Timon Fröhlich/Yannick Fröhlich (RS Altdorf), den WM-Fünften Quentin Seyfred/Mathias Seyfried aus Frankreich und dem tschechischen Außenseiter-Duo Ludvik Pisek/Vojtech Baxa, das per Wild-Card ins Starterfeld gerutscht ist, zu tun „Unter den vier Topteams kann jeder jedem Punkte wegnehmen“, glaubt Schnetzer.

Operation steht bevor

Das Weltcupfinale hat sich zu einer Art Lieblingsturnier für Schnetzer entwickelt. „Vom Prestige ist das Finale nach der WM das größte Turnier. Sportlich ist der Bewerb sogar besser besetzt als eine Weltmeisterschaft, weil mehrere Teams aus den Topnationen im Starterfeld aufscheinen.

Für den Muntlixer schließt sich in Tschechien ein Kreis. 2010 hat er als 17-Jähriger in Otrokovice an der Seite von Dietmar Schneider sein erstes Weltcupfinale bestritten, damals landete die Paarung als Höchst II auf dem vierten Rang. Ein Jahr später standen Schneider/Schnetzer als Zweite ein erstes Mal auf dem Podest, bevor 2012 der absolute Höchster Triumph gelang, als der Verein aus dem Rheindelta bei Schnetzers erstem Weltcup-Finalerfolg gleich alle drei Podiumsplätze für sich beanspruchte. Ab 2013 spielte Schnetzer an der Seite von Markus Bröll, das Erfolgsduo war 2014 und von 2016 bis 2020 beim Weltcup-Finale nicht zu schlagen.

Nur zwei Tage nach dem Turnier in Zlin wartet eine andere Herausforderung auf den Rekordsieger. Dann wird Schnetzer im Krankenhaus Dornbirn eine Platte aus der Schulter entfernt, die nach seinem Schlüsselbeinbruch bei einem Fahrradsturz eingesetzt wurde.

Bei der WM gab es nur Bronze.
Bei der WM gab es nur Bronze.
Im Vorjahr siegten Schnetzer/Feurstein in Sulgen. RVD
Im Vorjahr siegten Schnetzer/Feurstein in Sulgen. RVD