„Gott sei Dank ein Riesentorlauf“

Katharina Liensberger will Aufwärtstrend fortsetzen. Auch Elisabeth Kappaurer am Star.
Tremblant Die Laufbestzeit im zweiten Durchgang des Riesentorlaufs in Killington hat Katharina Liensberger gut getan. Die Göfnerin hat gesehen, was möglich ist, wenn ihr alles aufgeht. Dass sie im Slalom schnell ist und nach der schwierigen Saison 2022/23 um den Sieg und Spitzenplätze mitfahren kann, hat Liensberger mit ihrem Stockerlplatz in Levi bewiesen. Im Riesentorlauf kam die positive Entwicklung dagegen unerwartet. „Ich bin nicht überrascht über meine Leistungen, aber ich habe trotzdem nicht damit gerechnet“, konstatiert Liensberger.
Wobei Killington einer der Lieblingshänge der 26-Jährigen ist. In den USA erreichte sie im Vorjahr mit Rang fünf disziplinenübergreifend das beste Resultat der gesamten Saison. „Das Rennen war nicht leicht einzuordnen. Es gibt jedenfalls noch viel zu tun, auch wenn die Richtung passt“, glaubt Liensberger. Auf die Technikerinnen warten heute (17 Uhr/20.15 Uhr) und am Sonntag (17 Uhr/20.15 Uhr) zwei Riesentorläufe in Mont Tremblant; auf Einem Hang, den noch keine der Starterinnen im Rennmodus befahren hat. Dennoch freut sich Liensberger auf die Rennen, weil sie im Training mit den größeren Torabständen gut zurechtkam. „Ich habe zum meinem Servicemann gesagt: ‚Gott sei Dank kommt ein Riesentorlauf.’ Worauf er völlig überrascht antwortete: ‚Das habe ich von dir ja noch nie gehört“, erzählt Liensberger und lacht. Die Olympiasiegerin hatte bisher stets den Slalom präferiert.
Die vergangenen Wochen waren für Liensberger geprägt von einem guten Gefühl. „Das hilft mir extrem. Denn ich brauche Sicherheit und Überzeugung, um schnell zu sein“, erzählt die Technikspezialistin, „das Ziel lautet, mich von Rennen zu Rennen zu steigern. Im ersten Durchgang „verhalten“, im zweiten „mit bissl der Wut im Bauch“, sagte Cheftrainer Roland Assinger über Liensbergers USA-Riesentorlauf. „Da sieht man schon, was sie in der Lage ist zu leisten.“ Siegermentalität benötige Risiko. „Dann wird es knapp zwischen den Toren, aber da will man hin. Eine Laufbestzeit ist immer positiv, ein Fingerzeig, dass es gehen kann.“
Gut-Behrami als Favoritin
Tremblant wird für die Technikspezialistin allerdings zur Herausforderung, denn der Hang unterscheidet sich deutlich von jenem in den USA. Nach einem kurzen Steilhang ist das Gelände sehr flach. „Es geht darum, die ersten sechs, sieben Tore im Steilen richtig runterzudrücken, dann wird es richtig flach. Da heißt es den Speed suchen und finden, in die Abfahrtsposition gehen, zu pushen. Die weite Linie wird bestraft“, beschrieb Cheftrainer Roland Assinger die Aufgabe.
Große Favoritin ist auch in Kanada die zweifache Saisonsiegerin Lara Gut-Behrami. Die österreichischen Hoffnungen lieben neben Liensberger vor allem auf Julia Scheib und Stefanie Brunner.
„ Eine Laufbestzeit ist immer positiv, ein Fingerzeig, dass es gehen kann“
