Überstunden für die Europacuphelden

Bregenzer Handballer stecken nach Europacup-Achtelfinaleinzug in Norwegen fest.
Sandefjord „Es war ein Kraftakt erster Güte und ich denke, selten zuvor war die Freude nach einer Niederlage so groß wie diesmal“, betonte Geschäftsführer Björn Tyrner. Nach einem 33:29-Heimsieg musste sich Bregenz Handball zwar im Rückspiel des EHF European Cups bei Runar Sandefjord in Norwegen mit 28:29 (14:19) geschlagen geben, schaffte aber mit einem Gesamtscore von 61:58 den Einzug ins Achtelfinale.
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Auslosung heute in Wien
Dass die Bregenzer Europacuphelden so wie die mitgereisten Fans die heutige Auslosung (11 Uhr) der nächsten Runde kommenden Februar (Spieltermine 11./12. bzw. 17./18.) womöglich in luftiger Höhe verpassen, liegt daran, dass die Wetterkapriolen des Wochenendes auch in der norwegischen Kommune in der Provinz Vestfold og Telemark ihre Spuren hinterlassen haben. Bereits am Morgen des Spieltages erhielt Geschäftsführer Tyrner die Mitteilung, dass der für Montagmorgen geplante Rückflug nach Zürich gestrichen wurde.




„Wir haben dann intern beschlossen, dass wir die Spieler nicht darüber informieren werden. Erst nach Spielende beim Essen haben wir die Crew informiert, dass wir auf jeden Fall bis Dienstag hier ausharren mussten. Doch im Moment des Erfolges war es allen Beteiligten völlig egal und der einhellige Tenor war, dass man dadurch wenigstens am nächsten Tag etwas länger Zeit hat, um den Erfolg zu genießen.“


Kein großes Problem für die Verzögerung der Rückreise hatte auch Coach Marko Tanaskovic: „Nach so einem Spiel bin ich gerne bereit, dass die Jungs etwas länger den Moment genießen dürfen, als ursprünglich geplant. Ich habe den Jungs in der Kabine zu ihrer außergewöhnlichen Leistung gratuliert und die Sperrstunde aufgehoben. Jeder Einzelne durfte selbst entscheiden, wann er schlafen geht.“


Der seit Anfang März gemeinsam mit Markus Rinnerthaler verantwortliche Tanaskovic lobte bei seiner Analyse die unbändigen Willen seiner Mannschaft. „Ich bin richtig stolz auf die Jungs. Das Spiel hat sich wie erwartet zu einer emotionalen Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen entwickelt. Es gab einige Phasen, in denen wird nicht geduldig genug waren. Was aber von der ersten bis zur letzten Sekunde vorbildlich gepasst hat, war die kämpferische Einstellung. Wir haben nie den Kopf in den Sand gesteckt, haben bis zum Schluss an unsere Chance geglaubt und uns in den letzten Minuten für den unbändigen Willen belohnt. Darauf bin ich enorm stolz.“





Feuer und Leidenschaft gespürt
Als Schlüsselmoment für den späteren Gesamterfolg beschreibt Tanaskovic die beiden Auszeiten in der letzten Viertelstunde: „Als ich den Jungs in die Augen geschaut habe, war bei keinem der Leistungsträger eine Resignation gespürt. Genau das Gegenteil war der Fall und ich habe das Feuer und die Leidenschaft in den Augen gespürt. Ich habe selbst bis zum Ende an unsere Chance geglaubt und mein Glaube hat sich auf die Spieler übertragen.“




Zeit für Gesellschaftsspiele
Den ungewollt zusätzlichen Ruhetag in Norwegen als positiven Nebeneffekt bezeichnete Kreisläufer Tobias Wagner: „Durch den Gesamtsieg und Aufstieg lassen sich die Komplikationen bei der Rückreise locker verkraften. Wir sind eine verschworene Einheit und so etwas stärkt zudem den Zusammenhalt“, betont der 28-Jährigen. Obwohl Wagner wie schon im Hinspiel (Anm. zehn Tore) mit sechs Treffern gemeinsam mit Matic Kotar Topscorer war, wollte er seine Leistung nicht in den Vordergrund rücken: „Wir gewinnen, und verlieren, gemeinsam. Lediglich bei den Gesellschaftsspielen wie hier in Norwegen kämpft jeder um die eigene Ehre. Doch der Teamgedanke, Spaß und Freude stehen auf hier im Vordergrund. Nach so einem Erfolg gibt es keine Verlierer, nur Sieger.“