Halligalli im Ally Pally

Sport / 14.12.2023 • 19:28 Uhr
Der Engländer Michael Smith holte sich im Jänner 2023 erstmals die Sid-Waddell-Trophy. APA
Der Engländer Michael Smith holte sich im Jänner 2023 erstmals die Sid-Waddell-Trophy. APA

Heute startet die Darts-WM in London. Rodriguez als einziger Österreicher dabei.

London Der Wahnsinn geht wieder los: Die Sportwelt blickt gespannt in den Londoner Alexandra Palace, wo ab heute wieder die Pfeile fliegen. Die 31. Darts-WM startet! Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel gehört das Event in England mittlerweile zu den Publikumsmagneten schlechthin. Auch einige Vorarlberger freuen sich schon auf das weltweit wichtigste Darts-Turnier.

Selbst schon dabei

„Für uns als Dartspieler ist es wie die fünfte Jahreszeit und das Größte”, sagt Kevin Biegger (33). Er ist Präsident des Vorarlberger Dartsportverbandes und spielt selbst für den 1. DC Hohen­ems. Mit seinem Teamkollegen wird er im Clubheim in den kommenden drei Wochen öfter zusammenkommen, um die WM zu verfolgen. Vor ein paar Jahren war Biegger als Zuschauer sogar schon mal selbst im „Ally Pally“. „Die Faszination liegt zum einen an der Stimmung, die an ein Fußballstadion erinnert“, berichtet er. Zum anderen seien als Spieler natürlich die Spieler interessant.

Jedes Jahr aufs Neue spannend findet Ingo Nachbaur (41) die WM. Zudem stellt er fest, wie danach traditionell das Interesse am Pfeilewerfen steigt. Nachbaur ist Obmann des UDSC Klaus und spielt schon seit 1998 Dart. Interessant seien vor allem die jungen Spieler, die nachkommen. „Die Leistungen gehen in die Höhe, die Qualität ist gestiegen“, sagt Nachbaur. Das zeigt sich auch in den Vorarlberger Ligen.

Zu den besten Dartspielerinnen im Ländle gehört Lisa Jenic (25) von den Diavolos aus Götzis. Mit ihrem Team spielt sie um den Aufstieg in die Bundesliga. „Am Montag und Freitag haben wir Training, dabei läuft natürlich die Darts-WM“, erzählt sie. „Die WM finde ich super, die spricht die Leute an.“ Jenic freut sich, dass seit ein paar Jahren auch Frauen die Chance haben, sich dort zu zeigen.

Schön findet sie es, dass mit Rusty-Jake Rodriguez ein Österreicher qualifiziert ist. „Er ist bissig und hat den nötigen Ehrgeiz, aber die Konkurrenz ist groß“, lautet ihre Einschätzung. Rodriguez (22) ist bei seiner zweiten WM-Teilnahme gleich zum Auftakt am Freitag (ab 20 Uhr) gefordert. Der Weltranglisten-89. trifft auf den Schotten Cameron Menzies (63.). Rodriguez hatte Ende November beim Qualifikationsturnier in Barnsley das rot-weiß-rote Dart-Ass Mensur Suljovic eliminiert. Suljovic verpasst erstmals seit elf Jahren das Saison-Highlight.

Smith und Humphries

Gleich fünf Deutsche gehören zum Teilnehmerfeld von 96 Startern. Die Favoriten sind aber andere. Nachbauer glaubt, dass der Engländer Michael Smith seinen Titel verteidigen kann. Biegger sieht dessen Landsmann Luke Humphries vorn. So auch Jenic, die auf ein Endspiel mit dem Schotten Peter Wright hofft. Das Finale um die Sid-Waddell-Trophy steigt am Mittwoch, 3. Jänner.

Live verfolgen können Fans die Darts-WM auf dem TV-Sender Sport1 und über den Streamingdienst DAZN. Beide berichten ab Freitag (20 Uhr) umfangreich. Gespielt wird an insgesamt 16 Tagen, lediglich an den drei Weihnachts­tagen sowie an Silvester finden keine Spiele statt. VN-PPL

„Für uns als Dartspieler ist es wie die fünfte Jahreszeit und das Größte.“

Kevin Biegger (r.) mit Rusty-Jake Rodriguez.Privat
Kevin Biegger (r.) mit Rusty-Jake Rodriguez.Privat