Vorarlberger freuen sich auf die Darts-WM: Der Wahnsinn im “Ally Pally” beginnt

Ab Freitag fliegen in London wieder die Pfeile, das Interesse ist groß.
Darum geht’s:
- Die Darts-WM beginnt im Londoner Alexandra Palace.
- Vorarlberger Dartspieler freuen sich auf das Turnier.
- Favoriten sind Michael Smith und Luke Humphries.
Schwarzach, London Der Wahnsinn geht wieder los: Die Sportwelt blickt gespannt in den Londoner Alexandra Palace. Dort fliegen ab diesem Freitag die Pfeile. Die 31. Darts-WM startet! Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel gehört das Event in England mittlerweile zu den Publikumsmagneten schlechthin. Auch einige Vorarlberger freuen sich schon auf das weltweit wichtigste Darts-Turnier.
„Für uns als Dartspieler ist es wie die fünfte Jahreszeit und das Größte”, sagt Kevin Biegger (33). Er ist Präsident des Vorarlberger Dartsportverbands und spielt selbst für den 1. DC Hohenems. Mit seinem Teamkollegen wird er im Clubheim in den kommenden drei Wochen öfter zusammenkommen, um die WM gemeinsam zu verfolgen. Vor ein paar Jahren war Biegger als Zuschauer sogar schon mal selbst im „Ally Pally”. „Die Faszination liegt zum einen an der Stimmung, die an ein Fußballstadion erinnert”, berichtet er. Kostüme, Musik und schrille Auftritte sind Teil der Show. Zum anderen seien für Spieler natürlich die Spieler interessant. „Man sieht, was möglich wäre.”


Jedes Jahr aufs Neue spannend findet Ingo Nachbaur (41) die Weltmeisterschaft. Zudem stellt er fest, wie nach der WM traditionell das Interesse am Pfeilewerfen steigt. Nachbaur ist Obmann des UDSC Klaus und spielt schon seit 1998 Dart. Interessant seien vor allem die jungen Spieler, die nachkommen. „Die Leistungen gehen in die Höhe, die Qualität ist insgesamt gestiegen”, sagt Nachbaur. Das zeigt sich auch in den Vorarlberger Ligen. Zwei, drei Trainings pro Woche gehören für die Spieler zum Standard.
Frauen auf dem Vormarsch
Zu den besten Dartspielerinnen in Vorarlberg gehört Lisa Jenic (25) von den Diavolos aus Götzis. Mit ihrem Team spielt sie um den Aufstieg in die Bundesliga. „Am Montag und Freitag haben wir Training, dabei läuft natürlich die Darts-WM”, erzählt sie. „Die WM finde ich super, die spricht die Leute an.” Jenic freut sich, dass seit ein paar Jahren auch Frauen die Chance haben, sich bei der WM zu zeigen. In der österreichischen Steeldart-Bundesliga sind nämlich noch keine Damen zugelassen. „Schade.”

Schön findet sie es zudem, dass mit Rusty-Jake Rodriguez auch ein Österreicher qualifiziert ist. „Er ist bissig und hat den nötigen Ehrgeiz, aber die Konkurrenz ist groß”, lautet ihre Einschätzung. Rodriguez (22) ist bei seiner zweiten WM-Teilnahme gleich zum Auftakt am Freitag (ab 20 Uhr) gefordert. Der Weltranglisten-89. trifft auf den Schotten Cameron Menzies (63.).

Rodriguez hatte Ende November beim Qualifikationsturnier in Barnsley das rot-weiß-rote Dart-Ass Mensur Suljovic eliminiert. Suljovic verpasst erstmals seit elf Jahren das Saison-Highlight. Rusty-Jakes älterer Bruder Rowby-John Rodriguez – derzeit als bester Österreicher in der Weltrangliste auf Platz 48 – scheiterte ebenfalls. Kevin Biegger kennt Rusty-Jake von nationalen Turnieren persönlich. „Er muss Schritt für Schritt reingehen”, sagt er.

Humphries gilt als Favorit
Rund ein Viertel der über 90.000 verkauften Eintrittskarten gingen übrigens nach Deutschland. Kein Wunder, erstmals gehören gleich fünf Spieler des Nachbarn zum Teilnehmerfeld von 96 Startern. Die Favoriten sind aber andere. Nachbauer glaubt, dass der Engländer Michael Smith seinen Titel verteidigen kann. Biegger sieht Luke Humphries vorn. „Der ist aktuell gut drauf und auf Platz drei in der Weltrangliste geklettert. Er kommt mindestens ins Halbfinale.” Auch Jenic sieht Humphries im Endspiel und hofft auf ein Duell gegen den Schotten Peter Wright.

Das große Finale um die Sid-Waddell-Trophy steigt am Mittwoch, 3. Jänner 2024. Der Sieger bekommt 500.000 Pfund (rund 583.000 Euro). Insgesamt werden bei der WM wie in den vergangenen Jahren Preisgelder in Höhe von 2,5 Millionen Pfund, also rund 2,92 Millionen Euro ausgeschüttet.
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Live verfolgen können Fans die Darts-Weltmeisterschaft übrigens auf dem TV-Sender Sport1 und über den Streamingdienst DAZN. Beide berichten ab Freitagabend (20 Uhr) umfangreich. Sport1 überträgt nach eigenen Angaben rund 127 Stunden live im Free-TV. DAZN zeigt jede der insgesamt 28 Sessions. Gespielt wird an insgesamt 16 Tagen, Pause ist nur an den drei Weihnachtstagen sowie an Silvester.