Testlauf der Europacup-Hauptdarsteller

Sport / 15.12.2023 • 21:27 Uhr
Goalie Ralf-Patrick Häusle steht so wie Kreisläufer Tobias Wagner und Rückraumspieler Markus Mahr im 17-Mann-Kader von Österreich bei der EURO 2024 im Jänner in Deutschland.<span class="copyright">Rhomberg</span>
Goalie Ralf-Patrick Häusle steht so wie Kreisläufer Tobias Wagner und Rückraumspieler Markus Mahr im 17-Mann-Kader von Österreich bei der EURO 2024 im Jänner in Deutschland.Rhomberg

Bregenz Handball will zum Jahresabschluss in eigener Halle gegen Krems ein Zeichen setzen.

Bregenz Über sechs Jahre nach der Premiere in der Auftaktrunde des EHF-Cups im September 2017 gegen Westwien wird Bregenz Handball Anfang Februar zum zweiten Mal in der Geschichte in einem europäischen Clubbewerb auf einen Ligakonkurrenten treffen. Der Testlauf für das rot-weiß-rote Duell im Achtelfinale des EHF European Cups am 10. Februar in Krems und eine Woche später in Bregenz geht heute ab 19.30 Uhr in der Handballarena Rieden über die Bühne.

Tobias Wagner war bei der Niederlage in Krems am zweiten Spieltag mit fünf Toren erfolgreichster Bregenzer Werfer. <span class="copyright">GEPA</span>
Tobias Wagner war bei der Niederlage in Krems am zweiten Spieltag mit fünf Toren erfolgreichster Bregenzer Werfer. GEPA

Duell Häusle gegen Eichberger

Im direkten Kräftemessen zwischen den beiden einzigen im Europacup verbliebenen ÖHB-Clubs geht es nicht nur um einen erfolgreichen Jahresabschluss. Es ist auch das Fernduell zwischen zwei von drei Goalies, die im 17-Mann-Kader Österreichs für die EM-Endrunde im Jänner in Deutschland stehen. Sowohl Bregenz-Keeper Ralf-Patrick Häusle als auch Krems-Schlussmann Thomas Eichberger dürfen sich realistische Chancen ausrechnen. „Natürlich habe ich mir seit Bekanntgabe des Kaders darüber meine Gedanken gemacht. Vorerst habe ich meinen Fokus einzig auf das Ligaspiel gerichtet. Wir wollen gegen Krems eine Duftmarke in Blickrichtung Europacupduell setzen, den Aufwärtstrend der letzten Wochen bestätigen und den Kontakt zu den Spitzenteams in der Tabelle nicht abreißen lassen“, betont Häusle.

Im Hinspiel musste sich Bregenz Handball in Krems (im Bild Goalie Thomas Eichberger) Anfang September mit 26:28 geschlagen geben. <span class="copyright">GEPA</span>
Im Hinspiel musste sich Bregenz Handball in Krems (im Bild Goalie Thomas Eichberger) Anfang September mit 26:28 geschlagen geben. GEPA

Der Bregenz-Kapitän, der am 30. Dezember 29 Jahre alt wird, macht keinen Hehl daraus, dass die letzten Wochen und Monate nicht nur erfolgreich waren, sondern auch Spuren hinterlassen haben. „Wir haben Ende September letztmals in der Liga verloren, haben in sieben HLA-Partien vier Siege und drei Remis geholt, und zwei Runden im Europacup gemeistert. Langsam, aber sicher sind die Akkus leer, und jeder im Team freut sich auf die Pause. Doch bevor wir über die Weihnachtstage etwas durchschnaufen können, gilt es gegen Krems noch einmal alle Kraftreserven zu mobilisieren. Wir haben die Qualität und Möglichkeit, um mit einem Sieg den bereits erfolgreichen Herbstdurchgang zu ,vergolden‘ und uns zu belohnen.“

In sieben Heimspielen der laufenden HLA-Saison gab es für Bregenz Handball vier Siege und drei Remis. <span class="copyright">GEPA</span>
In sieben Heimspielen der laufenden HLA-Saison gab es für Bregenz Handball vier Siege und drei Remis. GEPA

Bregenz führt Heimtabelle an

Der Blick auf den Saisonverlauf vor dem Topduell des 13. Spieltages der HLA-Meisterliga sieht die Gastgeber in der Favoritenrolle. Mit sechs Siegen und einem Remis hat Bregenz zu Hause eine stolze Bilanz vorzuweisen und führt die Heimtabelle an. Im Gegensatz dazu hat Krems in sechs Auswärtspartien je drei Siege (32:31 Vöslau, 31:30 Linz und 27:23 Ferlach) und Niederlagen (36:39 Fivers, 31:37 Graz und 28:35 Schwaz) zu Buche stehen. „Wir wollen in unserem Wohnzimmer weiter ohne Niederlage bleiben. Ich bin überzeugt, dass uns unsere Fans dabei stimmgewaltig unterstützen werden“, so Häusle abschließend.

Tanz auf drei Hochzeiten sorgt für Terminstress

Die Teilnahme am EHF European Cup, der HLA-Meisterliga und am ÖHB-Cup sorgt dafür, dass Bregenz Handball in den ersten Wochen nach der Meisterschaftspause aufgrund der Teilnahme des Nationalteams an der EURO 2024 in Deutschland ein straffes Programm zu bewältigen hat. Bereits vier Tage nach dem Auswärtsspiel in Vöslau (3. Februar) geht es erneut im Reisebus in den Osten, wo am Mittwoch (7. 2.) das Gastspiel bei den Fivers in Wien auf dem Programm steht. Unmittelbar danach geht es in die Wachau, um sich auf das Achtelfinal-Hinspiel im Europacup bei Krems am 10. Februar vorzubereiten. „Ich habe bereits nach Erhalt des Rahmenterminplanes vor Saisonbeginn die zuständigen Personen beim Österreichischen Handballbund (ÖHB) darauf hingewiesen, dass es unter Umständen zu Terminkollisionen kommen könnte“, erklärt Bregenz-Geschäftsführer Björn Tyrner zähneknirschend. „Leider blieben meine Anregungen ohne Reaktion.“

Ausgelassene Kabinenparty der Europacuphelden nach dem Einzug ins Achtelfinale des EHF European Cups. <span class="copyright">Sturm/Paul Fotografie</span> <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker"> </span>
Ausgelassene Kabinenparty der Europacuphelden nach dem Einzug ins Achtelfinale des EHF European Cups. Sturm/Paul Fotografie  

Nach den drei Partien innert einer Woche setzt sich der Terminstress fort. Vier Tage nach der Partie in Krems wartet zu Hause das Cup-Achtelfinale gegen Graz und am darauffolgenden Samstag das Rückspiel im Europacup.

Bei Aufstieg geht Terminhatz weiter

Je nach sportlichen Erfolgen könnten sich die Terminprobleme im März fortsetzen. Sollte Bregenz im Europacup und ÖHB-Cup weiterkommen, käme es zu den nächsten Überschneidungen. Das Viertelfinale im ÖHB-Cup (23./24. 3.) ist zeitgleich wie das Hinspiel im European Cup angesetzt. Da die Spiele im Europacup fix am Wochenende zu spielen sind, müssen die Ligaspiele unter der Woche nachgeholt werden. „Aus meiner Sicht ist diese permanente Doppelbelastung eine klare Wettbewerbsverzerrung. Wir haben nicht nur Profis in unserem Kader. und die permanente Doppelbelastung mit Sport und Beruf oder Studium ist kaum vertretbar. Dazu kommen die körperliche Belastung und das damit unweigerlich verbundene höhere Verletzungsrisiko aufgrund der fehlenden Ruhezeiten. Bei solchen Voraussetzungen darf man sich nicht wundern, wenn immer weniger Vereine sich bereit erklären, am Europacup teilzunehmen“, so Tyrner.