Ausrufezeichen und Talentprobe

Sport / 17.12.2023 • 22:07 Uhr
Ariane Rädler hatte nach ihrem siebten Platz in der Abfahrt gut lachen.Gepa
Ariane Rädler hatte nach ihrem siebten Platz in der Abfahrt gut lachen.Gepa

Vorarlbergerinnen mit starker Abfahrt in Val d‘Isere.

Val d‘Isere Beim ersten Stockerlplatz einer ÖSV-Abfahrerin im Ski-Weltcup seit über einem Jahr, die Steirerin Cornelia Hütter fuhr in der Abfahrt von Val d’Isere hinter den Schweizerinnen Jasmin Flury und Joana Hählen auf Platz drei, zeigten auch zwei Vorarlbergerinnen groß auf. Ariane Rädler landete in Val d‘Isere auf dem hervorragenden siebten Rang, lag am Ende nur 92 Hunderstel hinter der Siegerin. Damit schaffte die Möggerin ihr bestes Abfahrtsresultat seit über zwei Jahren und setzte nach Rang 16 in der Abfahrt in St. Moritz ein deutliches Ausrufezeichen.

Starke Ländle-Athleten

Dazu rundete Christine Scheyer den aus Ländle-Sicht starken Skitag in Frankreich mit dem 18. Platz ab. Den wohl größten Sprung ihrer noch jungen Laufbahn machte Michelle Niederwieser. Der 24-jährigen Bucherin gelang in ihrem erst zweiten Rennen im Weltcup mit Platz 23 eine wahre Talentprobe und durfte sich über die ersten acht Weltcuppunkte ihrer Karriere freuen.

Die Drittplatzierte Hütter bestätigte in der zweiten Saisonabfahrt ihre starke Form, nachdem sie vergangenes Wochenende in St. Moritz als Vierte die Top drei nur knapp verpasst hatte. Auf der harten Piste in Val d‘Isere beendete die 31-Jährige nun die einjährige Durststrecke der rot-weiß-roten Abfahrerinnen, die zuletzt Anfang Dezember 2022 in Lake Louise mit den Rängen zwei (Nina Ortlieb) und drei (Hütter) den Sprung aufs Stockerl geschafft hatten. „Das war ein Adrenalinkick“, sagte die Steirerin nach dem Rennen.

Fast perfekter Lauf von Brignone

Nicht mehr ganz nach Wunsch verlief der Super-G aus Vorarlberger Sicht. Zwar sicherte sich Rädler als 16. erneut 15 Weltcuppunkte und Scheyer rutschte als 29. auch noch in die Punkteränge. Doch mit Elisabeth Kappaurer, Emily Schöpf und Michelle Niederwieser schieden gleich drei VSV-Läuferinnen bei einem „Ausfallfestival“ aus. Nur 32 der 57 Starterinnen fanden sich im Klassement wieder. Immerhin Hütter konnte ihren guten Auftritt aus der Abfahrt bestätigen. Österreichs Nummer eins im Speed-Metier hatte 0,87 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Federica Brignone. Die routinierte Italienerin setzte sich im letzten Speed-Rennen des Kalenderjahres vor der norwegischen Überraschungsfrau Kajsa Vickhoff Lie (+0,44) und ihrer Teamkollegin Sofia Goggia (+0,59) durch.

Hütter verfehlte ihr drittes Podest im vierten Speed-Rennen der Saison um 28 Hundertstel, war letztlich aber froh, gesund im Ziel zu stehen. Ihre direkte Kampflinie bezahlte sie mit einem gebrochenen Helm und konfusen Momenten, wie die 31-Jährige erzählte. „Da bin ich mit dem Kopf so ins Tor, dass ich im ersten Moment gar nichts mehr gesehen habe. Es ist mir fast ein bissl wirr geworden“, sagte Hütter.

Brignone jubelte auf dem technisch anspruchsvollen Kurs ihres Trainers über einen „fast perfekten Lauf“ vor versammelter Familie im Zielbereich. Die 33-Jährige stand im achten Saisonauftritt zum fünften Mal am Podest, sie hatte schon in Mont-Tremblant beide Riesentorläufe gewonnen. „Ich habe derzeit so viel Spaß, Skifahren ist meine Passion, ich habe noch etwas zu zeigen“, sagte Brignone, die im Sommer über ihren Rücktritt nachgedacht hatte. Im Gesamtweltcup pirschte sie sich auf 63 Punkte an Mikaela Shiffrin heran.

Michlle Niederwieser in Aktion.
Michlle Niederwieser in Aktion.
Cornelia Hütter (r.) jubelt über Platz drei.
Cornelia Hütter (r.) jubelt über Platz drei.

ski alpin

Weltcup-Super-G Frauen in Val d‘Isere

1. Federica Brignone (ITA)  1:21,58

2. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:22,02  +0,44

3. Sofia Goggia (ITA) 1:22,17  +0,59

4. Cornelia Hütter (AUT) 1:22,45  +0,87

5. Michelle Gisin (SUI) 1:22,90  +1,32

6. Joana Hählen (SUI) 1:23,29 +1,71

7. Laura Pirovano (ITA) 1:23,38  +1,80

8. Jasmine Fleury (SUI) 1:23,40  +1,82

9. Kira Weidle (GER) 1:23,44  +1,86

10. Emma Aicher (GER) 1:23,49  +1,91

13. Mirjam Puchner (AUT) 1:24,42  +2,84

14. Christina Ager (AUT)  1:24,60  +3,02

16. Ariane Rädler (AUT) 1:24,81  +3,23

18. Lena Wechner (AUT) 1:24,87 +3,29

20. Michaela Heider (AUT) 1:24,95  +3,37

23. Stephanie Brunner (AUT) 1:25,35  +3,77

27. Sabrina Maier (AUT) 1:26,01  +4,43

29. Christine Scheyer (AUT) 1:26,45  +4,87

Ausgeschieden u. a.: Elisabeth Kappauerer, Emily Schöpf, Michelle Niederwieser, Nadine Fest (alle AUT), Lara Gut (SUI), Mikaela Shiffrin (USA)

Weltcup-Abfahrt Frauen in Val d‘Isere

1. Jasmine Flury (SUI)  1:43,47 Minuten

2. Joana Hählen (SUI)  1:43,69  +0,22

3. Cornelia Hütter (AUT) 1:43,71  +0,24

4. Sofia Goggia (ITA) 1:43,91  +0,44

5. Ilka Stuhec (SLO) 1:44,20  +0,73

6. Priska Nufer (SUI) 1:44,23 +0,76

7. Ariane Rädler (AUT) 1:44,39  +0,92

8. Federica Brignone (ITA) 1:44,41  +0,94

9. Corinne Suter (SUI) 1:44,47  +1,00

10. Mirjam Puchner (AUT) 1:44,50  +1,03

11. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:44,54  +1,07

18. Christine Scheyer (AUT) 1:45,00  +1,53

23. Michelle Niederwieser (AUT)  1:45,17  +1,70

28. Christina Ager (AUT) 1:45,59  +2,12

31. Sabrina Maier (AUT) 1:46,02 +2,55

35. Emily Schöpf (AUT) 1:46,29  +2,82

42. Lena Wechner (AUT) 1:47,13  +3,66

43. Nadine Fest (AUT) 1:47,54  +4,07

Ausgeschieden: Michaela Heider (AUT)

Weltcup gesamt, Frauen (11 Rennen)

 1. Mikaela Shiffrin (USA)  620

2. Federica Brignone (ITA)  557

3. Lara Gut-Behrami (SUI)   429

4. Sofia Goggia (ITA)  396

5. Petra Vlhova (SVK)   391

7. Cornelia Hütter (AUT)  240

13. Katharina Liensberger (AUT)  163

30. Ariane Rädler (AUT)   82

53. Elisabeth Kappaurer (AUT)   36

67. Christine Scheyer (AUT)   19

83. Michelle Niederwieser (AUT)  8

Abfahrt gesamt, Frauen (2 Rennen)

1. Sofia Goggia (ITA)   130

2. Jasmine Flury (SUI)   113

3. Cornelia Hütter (AUT)   110

4. Mikaela Shiffrin (USA)  100

7. Mirjam Puchner (AUT)   71

11. Ariane Rädler (AUT)   51

25. Christine Scheyer (AUT)   17

Super-G gesamt, Frauen (2 Rennen)

1. Sofia Goggia (ITA)   160

2. Federica Brignone (ITA)   145

3. Cornelia Hütter (AUT)   130

4. Kajsa Vickhoff Lie (USA)  100

17. Ariane Rädler (AUT)  31

42. Christine Scheyer (AUT) 2

Mannschaft, Frauen (11)

1. Schweiz 1452

2. Italien 1407

3. Österreich 1225

Das Weltcup-Programm bis Weihnachten

Montag, 18. Dezember:

Herren-Riesentorlauf in Alta Badia 10.00/13.30 Uhr

Donnerstag, 21. Dezember:

Damen-Slalom in Courchevel 17.45/20.45 Uhr

Freitag, 22. Dezember:

Herren-Slalom in Madonna 17.45/20.45 Uhr