Barbara Dunst ist Fußballerin des Jahres

Sport / 21.12.2023 • 21:15 Uhr
Barbara Dunst gehört im Nationalteam zu den Leistungsträgerinnen.apa
Barbara Dunst gehört im Nationalteam zu den Leistungsträgerinnen.apa

26-Jährige von Eintracht Frankfurt sieg mit Rekord-Punktezahl – Ex-Altacherin Eileen Campbell auf Platz fünf.

Wien Barbara Dunst ist Österreichs Fußballerin des Jahres 2023. Die 26-jährige Steirerin setzte sich bei der zum sechsten Mal von der APA unter den Sport-Verantwortlichen der zehn Frauen-Bundesliga-Clubs durchgeführten Wahl mit der höchsten Punkteausbeute überhaupt (29) durch. Schon zum fünften Mal ging der Titel damit an eine Spielerin der deutschen Bundesliga (Eintracht Frankfurt), 2022 war das auch bei Hoffenheims Julia Hickelsberger-Füller der Fall gewesen.

Während die ein verletzungsgeplagtes Jahr hinter sich hat, blühte Dunst 2023 richtig auf. Enorme Ballsicherheit, unglaubliche Laufarbeit und neuerdings auch eine sehr ausgeprägte Torgefahr zeichnen ihr Spiel aus und sorgen für ein tolles Gesamtpaket. Das ist auch den Liga-Coaches nicht verborgen geblieben. Altach/Vorderlands Bernhard Summer etwa bezeichnete Dunst als „sehr schlaue und mit viel Mentalität und Siegeswillen ausgestattete Spielerin“. Auch Austria Wiens Stefan Kenesei hatte die Frankfurt-Legionärin auf seiner Liste ganz oben. „Sie ist ein Leadertyp, geht voran und glänzt sowohl als Vorbereiterin als auch als Torschützin“, verlautete der 38-Jährige.

Barbara, die Nimmermüde

Acht Tore in 18 Pflichtspielen für Frankfurt im Herbst, darunter ihr erster Karriere-Hattrick, unterstreichen das. Die harte Arbeit in der Sommer-Vorbereitung vor allem an ihrer Fitness, am Abschluss und im mentalen Bereich hat sich bezahlt gemacht. Auch im ÖFB-Dress traf sie beim 2:1 in der Nations League gegen Portugal. „Babsi hat sich im letzten Jahr als Fußballerin stark weiterentwickelt, ist aber auch als Mensch gereift“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. In allen 25 Spielen seit Mitte Juli stand Dunst in der Startelf. Von Verschleißerscheinungen ist bei der als „nimmermüde“ bekannten Akteurin aber an den Spieltagen keine Spur.

Klare Vorstellungen

Dunst jagte nach anfänglichen Versuchen im Hof mit der Oma ab der U-7 beim SV Anger, wo auch Hartbergs Jürgen Heil tätig war, dem runden Leder nach. Über LUV Graz ging es zu St. Pölten, wo sie in der ÖFB-Frauenakademie die Handelsschule abschloss. Über Leverkusen und Duisburg landete sie im Sommer 2019 in Frankfurt. Dort freundete sich die Sportmanagement-Studentin im Herbst mit der „echt krassen“ Mehrfachbelastung gut an.

Langlaufen, Skifahren oder Thermenbesuche sind Aktivitäten, die sie in der nunmehr fußballlosen Zeit ins Auge fasst. Schon Ende des Jahres muss aber ein Heimprogramm absolviert werden, da es am 5. Jänner klubintern mit Leistungstests weitergeht, gefolgt von einem Trainingslager.

„Stillstand ist für mich ganz schlimm, ich habe Hunger auf mehr“, betonte Dunst. Spaß, Lockerheit und Gesundheit – eine grobe Verletzung hatte sie nie – seien wichtige Faktoren auf dem Weg.

Die Ex-Altacherin und Neo-Freiburgerin Eileen Campball (23) wurde von den Trainern Klaus Stocker (SPG Lustenau/Dornbirn) und Mark Dobrounig (Vienna FC) zweimal auf Platz zwei gewählt.

Die fünftplatzierte Eileen Campbell vor dem Norwegen-Spiel mit Österreichs Fußballerin des Jahres Barbara Dunst (links) und der viertplatzierten Katharina Naschenweng (rechts) vom FC Bayern.???
Die fünftplatzierte Eileen Campbell vor dem Norwegen-Spiel mit Österreichs Fußballerin des Jahres Barbara Dunst (links) und der viertplatzierten Katharina Naschenweng (rechts) vom FC Bayern.???