Sturz verhindert, Podest verloren

Katharina Liensberger patzt in Durchgang zwei in Courchevel. Vlhova siegt vor Shiffrin.
Courchevel Nicht Katharina Liensberger, sondern Katharina Truppe strahlt als ÖSV-Dame beim Nachtslalom von Courchevel vom Podest. Denn die Vorarlbergerin vermochte nach Zwischenrang drei in Lauf eins im zweiten Heat nur mit äußerster Mühe einen Sturz zu vermeiden und belegte schließlich den enttäuschenden 18. Rang. An der Stabilität habe sie noch zu arbeiten, meinte die 26-jährige Göfnerin danach. Denn neben Lauf eins waren auch der Auftakt sowie die Schlussphase im zweiten Durchgang „okay“. „Dazwischen war dieser Fehler.“
Bei Regen am Nobel-Skiort gelang Liensberger im ersten Durchgang die schnellste Zeit mit einer etwas höheren Startnummer (10) – nach Shiffrin und Vlhova, die ihre Nummern 1 und 2 entsprechend nutzten. Auch Truppe als Fünfte und Gallhuber als Sechste brachten sich in eine vielversprechende Ausgangsposition. Während Truppe und Gallhuber dann nach vorne preschten, schien Liensberger schwer in den zweiten Lauf zu finden und patzte dann entscheidend. Mit Rücklage hob es sie aus, nur mit Mühe blieb die Vorarlbergerin im Kurs. „Blöd gelaufen, es heißt stabiler werden. Für mich ärgerlich, aber ich freue mich für die anderen Kathis.“ An der Spitze lieferten sich Shiffrin und Vlhova ein weiteres hochkarätiges Siegduell – in einer beinahe anderen Galaxie. Mit Laufbestzeit fing Vlhova die Führende Shiffrin noch ab. „Es bedeutet mir viel. Ein Sieg ist immer schön.“ Sie habe mit der weichen Piste im ersten Durchgang ihre Probleme gehabt, gestand die Slowakin. Im nebligen Finale passte offenbar auch die Abstimmung besser.
Zwei ÖSV-Damen jedoch fühlten sich ein wenig wie an Weihnachten. Katharina Truppe und Katharina Gallhuber haben sich selbst beschenkt. Hinter den übermächtigen Slalom-Granden Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin (+0,24 Sek.) kehrte Truppe (+2,06) im Nachtslalom auf das Podest zurück, die lange Zeit verletzte Gallhuber holte als Vierte (+2,62) ihr bestes Weltcup-Ergebnis überhaupt.
Truppe pulverisierte ihr bestes Saisonergebnis (16.) mit dem Podestcomeback seit über einem Jahr (Killington 2022). „Ich werde das heute genießen. Ich sauge das alles auf, das sind Momente, die bleiben in Erinnerung. Ich stehe neben den Big Bosses im Slalom, da kann ich zufrieden sein.“ Die Kärntnerin, die nach einem Seuchenjahr und Skimarkenwechsel schwer in die neue Saison gefunden hatte, verblüffte mit ihrem fünften Weltcup-Podest auch sich selbst. Den Schampus erhielten die Top drei von FIS-Präsident Johan Eliasch überreicht.

