„Utopische“ Shiffrin siegt schon wieder

Sport / 29.12.2023 • 19:23 Uhr
Die Faust geballt, ein Lächeln auf den Lippen: Der 28-jährigen Mikaela Shiffrin fehlen noch sieben Weltcupsiege auf die Hundert. Auch in Lienz fuhr sie in einer eigenen Klasse.APA
Die Faust geballt, ein Lächeln auf den Lippen: Der 28-jährigen Mikaela Shiffrin fehlen noch sieben Weltcupsiege auf die Hundert. Auch in Lienz fuhr sie in einer eigenen Klasse.APA

Die Katharinas fahren ein starkes Teamergebnis ein.

Lienz US-Ass Mikaela Shiffrin strebt unaufhaltsam in Richtung 100 Weltcupsiege. Am Freitag komplettierte sie mit dem Sieg im Slalom ihr gesamt zweites Lienzer Siegesdoppel nach 2019, ihren 93. Weltcupsieg verbuchte sie nach zweimaliger Laufbestzeit um satte 2,34 Sek. vor der Deutschen Lena Dürr. Dritte wurde die Schweizerin Michelle Gisin (+2,45 Sek.). Für den ÖSV gab es die Ränge sechs bis acht und zehn für die Katharinas Huber, Gallhuber, Liensberger und Truppe.

Vier „ÖSV-Kathis“ in den Top-Ten

Die ÖSV-Equipe schloss damit mannschaftlich hervorragend ab, auch wenn es nicht die Spitzenplätze wie kurz vor Weihnachten in Courchevel durch die Plätze drei und vier von Truppe und Gallhuber wurden. Diesmal ergänzte Franziska Gritsch mit Rang 13 (+3,83) das starke ÖSV-Ergebnis, herausgefahren ­erneut primär im zweiten Lauf.

Für Huber (+3,31) ist es das bisher beste Weltcup-Ergebnis. Sie schaffte mit der viertbesten Laufzeit den Sprung von Halbzeitrang 16. „Der erste Durchgang war ein bisschen zu verhalten, im zweiten habe ich ein cooles Mittelmaß gefunden“, analysierte sie. Das Fahren vor heimischem Publikum habe ihr viel gegeben, auch das im Gegensatz zu der vergangenen Saison nun besser passende Teamgefüge im ÖSV-Frauen-Team würde pushen. Für Gallhuber (+3,43) ging es von Rang 22 mit zweitbester Laufzeit auf sieben: „Mit dem zweiten Durchgang bin ich sehr happy. Es ist schon ein sehr versöhnlicher Abschluss für mich.“ Auch für Truppe (+3,49) ging es um zwei Positionen nach hinten, im Finish vergab sie einen Top-5-Rang. „Ich bin dennoch glücklich, es waren auch nicht ganz meine Bedingungen. Wir sind alle vier Kathis unter den zehn, mannschaftlich ist das top.“

ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger zeigte sich nur mit den zweiten Läufen zufrieden: „Im ersten hat mir das Rennfahren noch etwas gefehlt. Diese Siegermentalität, dass man einfach voll andruckt. Im zweiten haben sie es gezeigt, Gallhuber ist bis auf 4/100 auf eine utopische Shiffrin rangefahren. Stark.“

Die Jagd nach dem Hunderter

Für Shiffrin ist es der fünfte Weltcupsieg der Saison, der dritte im Slalom. In Lienz hat sie nun fünf Rennen gewonnen, zu den zwei Doppelschlägen kommt der Slalomsieg 2017.

Sieben Weltcupsiege fehlen ihr noch auf den Hunderter. „Ich glaube nicht, dass es in dieser Saison noch passieren wird. Sicher, das heute war dominant. Das ist aber nicht die Norm für die Saison“, meinte Shiffrin dazu. In den anderen Disziplinen gäbe es viele Gründe, warum der Hunderter nicht passieren werde. „Ich versuche, realistisch zu bleiben.“ Die nächsten Rennen sind mit einem Technik-Doppel am ersten Jänner-Wochenende in Kranjska Gora jedenfalls ganz nach Shiffrins Geschmack.