Ein (fast) perfektes Comeback von Pinkelnig

Gesamtweltcupsiegerin gewinnt in Oberstdorf.
Oberstdorf, Garmisch Weltcup-Titelverteidigerin Eva Pinkelnig hat bereits im zweiten Springen nach ihrer Verletzungspause wieder zugeschlagen. Die Dornbirnerin gewann gestern den Großschanzenbewerb in Oberstdorf mit 2,7 Punkten Vorsprung auf die Kanadierin Strate Abigail. Ebenfalls auf das Podest schaffte es Jacqueline Seifriedsberger, die gemeinsam mit der Norwegerin Eirin Maria Kvandal auf Platz drei landete. Zum Drüberstreuen schloss Pinkelnig die neue „Two Nights Tour“ auf Rang zwei ab. Den Sieg sicherte sich Garmisch-Siegerin Nika Prevc. Der Slowenin reichte dazu Platz fünf in Oberstdorf, sie wies am Ende 9,6 Punkte Vorsprung auf die Österreicherin auf.
Kraft als Vorbild
Seifriedsberger (129,5/126 m) hatte beim Neujahrsspringen nach dem ersten Durchgang knapp geführt, musste im Finale aber unter anderem ihre Teamkollegin noch vorbeiziehen lassen. Für Pinkelnig (132,5/129), die wegen Kniebeschwerden erst vergangene Woche in Garmisch in den Winter gestartet war, war es der zehnte Weltcupsieg. Für die ÖSV-Springerinnen waren es die ersten Stockerlplätze in dieser Saison. „Es ist einfach unglaublich. Ein großer Dank ans gesamte Team, das in den vergangenen acht Wochen hart daran gearbeitet hat, dass ich wieder fit bin“ , freute sich Pinkelnig im ORF-Interview nach dem Sieg, „jetzt so zurückzukommen, ist unglaublich. Mir steigen schon die Tränen in die Augen.“ Mit der Schanze in Oberstdorf verbindet die 35-Jährige eine besondere Erinnerung. Vor sieben Jahren war sie beim Training auf der Schanze im Allgäu schwer gestürzt, bis gestern war sie auf ihrer „halben“ Heimschanze noch nie auf dem Podest gestanden. „Jetzt darf ich in Oberstdorf vor der Familie und vor meinen Freunden gewinnen; es ist einfach unglaublich“, kämpfte die inzwischen in Hard wohnhafte Springerin mit ihren Emotionen. Außerdem verriet sie ihr Erfolgsgeheimnis. Nach dem fünften Rang im ersten Durchgang und einer etwas unsicheren Landung habe sie zwischen den Durchgängen den WM-Sprung von Stefan Kraft 2021 in Oberstdorf angesehen und daraus die richtigen Schlüsse gezogen.
Bereits am Samstag war die Rückkehr von Pinkelnig in den Weltcup nach ihrer Knieverletzung mehr als nur geglückt. Bei der ersten Station der „Two Nights Tour“ war sie nach Rang drei zur Halbzeit noch auf den vierten Platz zurückgerutscht. „Das war ein megacooler Einstand“, betonte Pinkelnig damals und sah noch Steigerunspotenzial. „Es gibt aber noch ein paar Dinge, die man besser machen kann.“ In Oberstdorf hat sie offensichtlich die entscheidenden „Dinge“ richtig gemacht.
Nächste Station Villach
Im Allgäu vervollständigten Sara Marita Kramer und Lisa Eder als Neunte bzw. Zehnte das starke rot-weiß-rote Mannschaftsergebnis. Nun warten auf die ÖSV-Frauen die Heimbewerbe in Villach auf der Normalschanze, die am Mittwoch (11.30 Uhr) und Donnerstag (12.30 Uhr) in Szene gehen. APA, VN-EMJ

Skspringen
Two Nights Tour 2023/24
2. Springen in Oberstdorf Punkte (Meter)
1. Eva Pinkelnig (AUT) 272,1 (132,5/129)
2. Abigail Strate (CAN) 269,4 (131/128,5)
3. Eirin Maria Kvandal (NOR) 261,6 (131,5/127)
4. J. Seifriedsberger (AUT) 261,6 (129,5/126)
5. Nika Prevc (SLO) 260,3 (126,5/125)
6. Alexandria Loutitt (CAN) 259,8 (133,5/125)
7. Ema Klinec (SLO) 257,0 (122,5/128,5)
8. Yuki Ito (JPN) 254,7 (126,5/123,5)
9. Marita Kramer (AUT) 252,4 (127,5/129)
10. Lisa Eder (AUT) 242,5 (122/122,5)
1. Springen in Garmisch Punkte (Meter)
1. Nika Prevc (SLO) 267,4 (133/130)
2. Eirin Maria Kvandal (NOR) 254,5 (126,5/132,5)
3. Abigail Strate (CAN) 247,4 (131/130,5)
4. Eva Pinkelnig (AUT) 246,0 (129,5/127)
5. Jenny Rautionaho (FIN) 243,3 (129/128,5)
6. Sara Takanashi (JPN) 242,5 (128/129,5)
7. Josephine Pagnier (FRA) 238,2 (124,5/125,5)
8. Marita Kramer (AUT) 231,2 (128,5/125)
9. Julia Kykkaenen (FIN) 230,2 (126,5/122,5)
10. Luisa Görlich (GER) 224,2 (126,5/124)
Two Nights Tour Gesamtwertung Punkte
1. Nika Prevc (SLO) 527,7
2. Eva Pinkelnig (AUT) 518,1
3. Abigail Strate (CAN) 516,8
4. Eirin Maria Kvandal (NOR) 516,1
5. Marita Kramer (AUT) 483,6