Diesen Rennstall will Red Bull übernehmen

Energy-Drink-Hersteller hat neue große Ziele.
Raubling, Salzburg Red Bull will die Mehrheit am deutschen Radrennstall Bora-hansgrohe übernehmen. Eine dementsprechende Zusammenschlussanmeldung ging Ende Dezember bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ein. Demnach will der Salzburger Konzern 51 Prozent an der RD pro cycling GmbH & Co. KG sowie der RD Beteiligungs GmbH, der Eigentümerin des professionellen Straßenradsportteams BORA-hansgrohe, übernehmen. Bisher gehörten diese Anteile dem Teamgründer und -chef Ralph Denk. Das deutsche Radteam bestätigte die Pläne für den Einstieg Red Bulls, gab aber kein weiteres Statement ab.


Red Bull war im Radsport bisher nur als Privatsponsor einzelner Athleten aufgetreten. Unter anderem gelten der belgische Superstar Wout van Aert, Mountainbike-Olympiasieger Tom Pidcock oder der deutsche Quereinsteiger Anton Palzer als Red-Bull-Athleten. Mit dem Wechsel des Skibergsteigers Palzer 2020 zum Bora-Rennstall begann eine Zusammenarbeit der Raublinger mit dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller. Zuletzt wurden im Förderprogramm Red-Bull-Junior-Brother gemeinsam aussichtsreiche Nachwuchsathleten gesucht.
Das Team wurde von Denk 2010 gegründet, 2017 stieg der Rennstall mit Sitz im bayerischen Raubling in die World Tour auf. Die beiden deutschen Namenssponsoren Bora (Küchengeräte) und hansgrohe (Duschen und Sanitär) besitzen langfristige Verträge, die erst vor Kurzem verlängert wurden. Wie genau ein Einstieg von Red Bull bei Bora-hansgrohe aussehen würde, ist deshalb noch unklar. Beim Transfer von Primoz Roglic zu den Raublingern soll Red Bull bereits seine Finger im Spiel gehabt haben. Der Slowene wechselte um eine kolportierte Millionensumme vom niederländischen Spitzenteam Jumbo-Visma zu Bora-hansgrohe und soll um den Tour-de-France-Sieg kämpfen.

Für Red Bull wäre es das erste Engagement auf Teamebene im Straßenradsport, der Energy-Drink-Hersteller hat aber bereits im Eishockey, Fußball und in der Formel 1 Erfahrung im Teamsport gesammelt und in allen Sportarten große Erfolge gefeiert. Eine komplette Übernahme der Mannschaft würde auch den ersten österreichischen World-Tour-Rennstall überhaupt hervorbringen.


