Pinkelnig und das Honig-Geheimnis

Österreichs Sportlerin des Jahres 2023 auch im zweiten Springen in Villach Zweite. Nika Prevc gelang Double.
Villach Eva Pinkelnig hat es auch im zweiten Villacher Weltcup-Bewerb der Skispringerinnen aufs Podest geschafft. Die Vorarlbergerin musste sich auf der Normalschanze wie am Mittwoch nur Nika Prevc geschlagen geben. Die Slowenin siegte mit deutlichen 20,3 Punkten Vorsprung auf Pinkelnig, die damit zum dritten Mal in Folge auf dem Stockerl steht. Lisa Eder verpasste das Stockerl als Vierte um 7,3 Punkte, Jacqueline Seifriedsberger belegte Rang sechs.
Pinkelnig hatte in der Alpenarena im ersten Durchgang mit 94,5 m die zweitbeste Weite erzielt und war als Zweite ins Finale gegangen. Dort behielt die Gesamtweltcupsiegerin trotz schwieriger Bedingungen mit einem 91,5-m-Satz Nerven und Platzierung. Nur Weltcupleaderin Prevc (94,5/95) blieb wie am Vortag außer Reichweite. Die 18-Jährige schnürte in der Drau-Stadt das Double und feierte ihren bereits vierten Saisonerfolg. Ihre Landsfrau Nika Kriznar wurde Dritte.
Dritter Podestplatz
„Meine Sprünge waren gut, aber die Nika (Anm. d. Red.: Prevc) war unglaublich. Ich habe sie gefragt, was sie frühstückt. Sie hat gesagt Honig, das muss ich vielleicht auch einmal probieren“, meinte Pinkelnig. Die 35-Jährige darf jedenfalls positiv bilanzieren. In ihren ersten vier Bewerben nach ihrem verspäteten Saisonstart kam sie auf die Plätze vier, eins, zwei und zwei. „Ich freue mich jetzt auf ein paar Tage Pause und dann geben wir wieder Gas in Japan.“ Und: „Es ist eine unglaubliche Serie, ich hätte nicht gedacht, dass ich so wieder reinstarten kann. Ich habe schon gewusst, dass ich gut skispringe. Aber beim Wettkampf muss man es auch auf den Punkt bringen.“
Glücklich war auch Eder. „Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt, meine Probleme habe ich noch immer. Aber mit dem vierten Platz bin ich vollkommen zufrieden.“ Ähnlich war die Gefühlslage bei Seifriedsberger. „Ich freue mich, dass ich mich steigern konnte. Mit den Sprüngen bin ich nicht ganz zufrieden, es ist aber eine coole Platzierung und das daheim, ist echt lässig.“
Die ÖSV-Mannschaft präsentierte sich mannschaftlich stark, insgesamt vier Österreicherinnen landeten in den Top 10. Hinter Pinkelnig, Eder und Seifriedsberger meldete sich Sara Marita Kramer, die am Mittwoch leer ausgegangen war, mit Platz neun zurück. Julia Mühlbacher konnte als 14. nicht ganz an ihre Vortagesleistungen, die ihr Rang fünf eingebracht hatten, anschließen. Nicht in den zweiten Durchgang schafften es Chiara Kreuzer (81 m) als 31. und Katharina Ellmauer (78) als 35. Für Bernhard Metzler, den Trainer der Frauen steht deshalb auch fest, dass dieselbe Mannschaft kommenden Mittwoch den Kontinent wechseln und nach Japan reisen wird, wo in Sapporo und eine Woche später in Zao um Weltcup-Punkte gesprungen wird.
Davor, so der 44-jährige Bregenzerwälder, sei es wichtig, die Akkus aufzuladen, zudem werde man vor der Abreise noch zwei Trainingstage für die Physis einlegen. Pinkelnig selbst freut sich auf die Springen in Japan, „weil ich die Schanzen mag, die lange Anreise auch, sowie Wetter und Menschen“. Zumal sie dann auch dem Medieninteresse ein wenig enteilen kann. „Die letzten Tage rund um Oberstdorf waren doch kräfteraubend, wenngleich ich es schon als enorm wertschätzend empfunden habe.“
„Es ist eine unglaubliche Serie, ich hätte nicht gedacht, dass ich so wieder reinstarten kann.“

Skispringen
Weltcup Frauen
2. Springen in Villach
1. Nika Prevc (SLO) 275,6 Punkte (94,5 m/95 m
2. Eva Pinkelnig (AUT) 255,3 (94,5/91,5)
3. Nika Kriznar (SLO) 251,8 (91,5/94)
4. Lisa Eder (AUT) 244,5 (91/90,5)
6. Jacqueline Seifriedsberger 236,0 (90/88,5)
9. Sara Marita Kramer 227,9 (87/89,5)
14. Julia Mühlbacher 224,7 (86/86)
Nicht für 2. Duchgang qualifiziert: 31. Chiara Kreuzer, 35. Katharina Ellmauer (alle AUT)
Weltcup, Gesamtwertung
1. Nika Prevc (SLO) 521 Punkte
2. Josephine Pagnier (FRA) 438
3. Yuki Ito (JPN) 359
6. Eva Pinkelnig (AUT) 230
10. Jacqueline Seifriedsberger (AUT) 236
11. Sara Marita Kramer (AUT) 230
14. Lisa Eder (AUT) 180
15. Julia Mühlbacher (AUT) 140
Nationencup, Frauen Punkte
1. Slowenien 1177
2. Österreich 1161
3. Kanada 634