Goalie Häusle macht Werbung in eigener Sache für EM-Startplatz

Handball-Männerteam mit 28:33-Niederlage gegen Island.
Schwechat Der erste der zwei finalen EM-Tests hat Österreichs Handball-Männerteam noch einmal unmittelbar vor Augen geführt, welche Klasse sie bei der kommende Woche beginnenden EURO 2024 erwartet. Die 28:33-Niederlage gegen Island in Schwechat erwies sich als fordernde Standortbestimmung, nach dem eines klar war: „Wir sind natürlich noch nicht dort, wo wir hinwollen“, wie Abwehrchef Lukas Herburger nach Spielende unverblümt betonte.
Zeichen in Richtung Pajo
Goalie Ralf Patrick Häusle machte indes Werbung in eigener Sache. Mit neun Paraden in der ersten Hälfte kam der Kapitän von Bregenz Handball in seinem 15. Länderspiel auf eine Fangquote von rund 30 Prozent und brachte im Kampf um ein EM-Ticket einige gute Argumente auf seine Seite. Einer aus dem Goalie-Trio Häusle, Konstantin Möstl (Hard) und Thomas Eichberger (Krems) wird nach dem „Rückspiel“ gegen die Isländer am Montag (18 Uhr, live ORF Sport +) in Linz noch aus dem Kader gestrichen. „Es war ein Zeichen in Richtung Pajo (Anm. Teamchef Ales Pajovic)“, betonte Häusle, für den mit der Endrunde „ein Kindheitstraum“ in Erfüllung gehen würde. „Ich habe auch meinem kürzlich verstorbenen Vater versprochen, einmal eine EM-Endrunde in Deutschland zu spielen.“
Ohne die Leistung des 29-Jährigen wäre der Rückstand zur Pause (14:19) um einiges höher ausgefallen. „Da hat uns Ralf den Arsch gerettet“, stellte Kapitän Mykola Bilyk Häusle ein Einserzeugnis aus. Islands geduldige Offensive fand fast immer die Lücke, „wir waren zu passiv“, befand Bilyk. Auch im Angriff erwischten die Hausherren nicht ihren besten Tag. „Wir haben zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen gesucht, das ist dann gegen Island schwer. Da müssen wir mehr Geduld haben“, sagte Pajovic.
Mehr Schnelligkeit wird schon heute, spätestens aber bei beim EM-Finalturnier in Sachen Rückzugsverhalten gefragt sein. „Heute war der Fokus am schnellen Zurücklaufen, trotzdem haben wir so viele Tore gekriegt“, hielt Pajovic fest. Der Slowene, der an seinem 45. Geburtstag von der Mannschaft zwar ein Ständchen, aber keinen Sieg geschenkt bekam, war freilich sicher: „Im Zurücklaufen werden alle Mannschaften gegen Island Probleme haben.“
Immerhin schaffte es Österreich, die Niederlage gegen den EM-Sechsten von 2022 in Grenzen zu halten. Nach dem EM-Auftakt gegen Außenseiter Rumänien am Freitag warten am Spielort Mannheim im Zwei-Tage-Rhythmus mit Kroatien und Spanien zwei harte Brocken. Einer aus diesem klaren Favoritenduo muss – einen Sieg gegen Rumänien vorausgesetzt – geschlagen werden, um die Hauptrunde zu erreichen.
„Island ist eine Mannschaft, die ganz vorne mitspielen kann und wahrscheinlich auch wird. Da fehlt uns halt noch ein Stück“, sagte Bilyk. Oder in den Worten von Lukas Hutecek: „Es ist noch viel Potenzial nach oben. Aber wir werden noch einmal alles reinwerfen, dann sind wir gut vorbereitet auf die EM.“
„Bis zur EM-Endrunde müssen wir noch kräftig am Abwehrverhalten arbeiten.“