Vlhova nutzte Shiffrin-Ausfall zum Sieg

Liensberger beste ÖSV-Läuferin im Slalom.
Kranjska Gora Skiläuferin Petra Vlhova bleibt die leidenschaftlichste Fuchs-Sammlerin im Slalom-Weltcup. Die Slowakin feierte in Kranjska Gora den dritten Sieg in Folge, schnappte sich ihre dritte „Golden Fox“-Trophäe und nutzte im Kugelkampf den Einfädler ihrer großen Widersacherin Mikaela Shiffrin aus. Vlhova brachte ihre Halbzeitführung ungefährdet vor Lena Dürr (+0,72 Sek.) zum 31. Weltcup-Sieg ins Ziel. Beste Österreicherin wurde die zuletzt erkältete Katharina Liensberger als Siebte (+1,53). Tags zuvor im Riesentorlauf musste sie sich trotz der zweitschnellsten Fahrt im zweiten Durchgang mit Rang 14 zufrieden geben. „Ich bin aufgewacht. Es braucht da runter volle Attacke, vom Kampfgeist her ist mir das im zweiten Durchgang viel besser gelungen“, kommentierte die 26-jährige Göfnerin danach ihre Leistung.
Konstanz bleibt ein Thema
Grundsätzlich zufrieden war die Vorarlbergerin dann nach dem Torlauf. „Es war von der Piste schon so, dass man riskieren und trotzdem eine gute Balance finden musste. Es wäre sicher noch einiges drin gewesen, vor allem im Schlusshang bin ich alles andere als fehlerfrei runtergekommen“, sagte Liensberger, die am Ende eines für alle herausforderenden Wochenendes „an der Konstanz arbeiten“ wollte. „Ich weiß jetzt besser, wie ich mit solchen Verhältnissen umgehen kann. Grundsätzlich weiß ich, dass ich auch da schnell sein kann. Es heißt, die Lockerheit zu finden.“
Nach Tagen mit Plus-Temperaturen, viel Regen und Salz war die Piste auf dem steilen Vitranc im Finish ziemlich durch. Die Halbzeit-16. A.J. Hurt nutzte den extrem drehenden zweiten Lauf zum sensationellen erstmaligen Sprung auf das Podest . Die Mittelklassement-Fahrerinnen fielen indes kollektiv zurück. Auch Liensberger und Huber büßten eine respektive zwei Positionen ein. Mit Platz sieben fuhr sie zwar ihr zweitbestes Saisonergebnis nach Platz drei in Levi ein. Allerdings fehlten diesmal in den Ergebnislisten die Branchengrößen Shiffrin und Wendy Holdener.
Shiffrin vor einer Pause
Nach sechs von elf Rennen mit je drei Siegen liegt Vlhova in der Slalomwertung nun fünf Punkte hinter Shiffrin. Die stark verkühlte und laut Eigenaussage energielose US-Amerikanerin war im ersten Durchgang gescheitert. Ihr Einfädler mit einer halben Sekunde Rückstand auf Vlhova bedeutete den ersten Ausfall seit den Olympischen Spielen im Februar 2022 in Peking. Im Weltcup war Shiffrin zuletzt vor zwei Jahren – ebenfalls in Kranjska Gora – ausgeschieden. Im Riesentorlauf war sie bereits kränklich nur Neunte geworden. Ein Auftritt des Topstars beim kommenden Speed-Triple (zwei Super-G, eine Abfahrt) in Zauchensee ist fraglich.
Auch Katharina Truppe, wie Liensberger schon für ein Slalompodium in dieser Saison verantwortlich, fädelte im ersten Durchgang ein. Die „Heimschläferin“ aus Kärnten erlebte damit ein völlig verpatztes Slowenien-Wochenende. Die 18-jährige Leonie Raich, weitschichtig verwandt mit Benjamin Raich, fuhr beim Weltcup-Debüt auf Platz 42 (65 Starterinnen).
„Vor allem im Schlusshang bin ich alles andere als fehlerfrei runtergekommen.“