Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk

Bregenz-Goalie Ralf-Patrick Häusle bei der EURO 2024 dabei.
Linz Die Würfel sind gefallen. Fünf Tage vor dem Eröffnungsspiel am Freitag (18 Uhr) in Mannheim gegen Rumänien hat Österreichs Handball-Teamchef Ales Pajovic das Geheimnis gelüftet. Das letzte Ticket im 16-köpfigen rot-weiß-roten Aufgebot bei der am Mittwoch beginnenden EM-Endrunde in Deutschland geht an Ralf-Patrick Häusle. Der Bregenz-Goalie erhielt gegenüber Thomas Eichberger (Krems) den Vorzug und wird damit nach 2022 seine zweite EM-Endrunde absolvieren. Damit stellt Handball-Vorarlberg so wie bei der letzten EURO vor zwei Jahren in der Slowakei und Ungarn abermals das ÖHB-Torhütergespann. Neben Häusle wurde auch Alpla-HC-Hard-Keeper Constantin Möstl nominiert. 2022 standen Häusle und Golub Doknic beim kontinentalen Finalturnier zwischen den Pfosten.
Glücklich und stolz
„Es fühlt sich fast wie ein verspätetes Geburtstagsgeschenk an“, frohlockte Häusle acht Tage nach seinem 29. Geburtstag. „Die letzten Tage waren doch nervenaufreibend und sind nicht nur aufgrund der Trainingseinheiten an die Substanz gegangen. Sowohl beim Teamlehrgang in Slowenien als auch nach dem Jahreswechsel in der Südstadt wurde klar kommuniziert, dass das EM-Aufgebot noch um einen Goalie reduziert wird. Ich bin einfach nur glücklich und stolz über das in mich gesetzte Vertrauen. Als ich von meiner Nominierung erfahren habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.“
Für den Blondschopf, der zu Jahresbeginn seinen Vertrag bei seinem Stammverein Bregenz Handball bis Ende 2025 verlängert hat, geht damit ein großer Wunsch in Erfüllung. „Bei der EURO 2022 gab es wegen Corona kaum Zuschauer. Jetzt erwartet uns in Deutschland das komplette Gegenteil. In Mannheim werden über 12.000 Zuschauer in der Halle sein.“
Alle Aspekte berücksichtigt
Für Teamchef Pajovic war die finale Bekanntgabe des EM-Kaders eine schwierige Entscheidung, die er gemeinsam mit Tormanntrainer Nikola Marinovic und dem Trainerteam traf: „Wir haben alle Aspekte berücksichtigt, die Vor- und Nachteile abgewogen, und dann die Wahl getroffen und denken, dass Consti (Anm. Möstl) und Ralf aktuell etwas mehr helfen können, den maximalen Erfolg zu erreichen.“
Bis zur 49. Minute mitgehalten
Wenige Stunden nach der Bekanntgabe bestritt Österreich das letzte Testspiel in Linz und unterlag wie drei Tage zuvor Island. Nach dem 28:33 in Maria Enzersdorf entschied der EM-Mitfavorit das zweite Kräftemessen mit 30:37 (16:16) für sich. „Das klare Endresultat ist deutlicher als der Spielverlauf. Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben mit Island bewusst einen starken Gegner ausgewählt, um zu sehen, wo wir in den letzten Tagen vor der Endrunde noch die Hebel ansetzen müssen im Training. Wir haben trotz des Fehlstartes (Anm. 7./2:6) bis zur 49. Minute (Anm. 28:28) mitgehalten. Am Ende ist uns etwas die Kraft ausgegangen und der Gegner konnte sich absetzen“, betonte Pajovic nach dem Schlusspfiff. Der Slowene zeigte sich für den Endrunden-Auftakt zuversichtlich: „Wenn wir gegen Rumänien mit derselben Intensität wie die 15 Minuten vor und nach der Pause gegen Island spielen, sollten wir die zwei Punkte holen. Das ist das Ziel.“
„Als ich von der Nominierung erfahren habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.“
