Die glorreichen Sieben

Sport / 10.01.2024 • 21:15 Uhr
Die glorreichen Sieben
Die glorreichen Sieben bei der EURO 2024 (v. l.): Robert Weber, Constantin Möstl, Boris Zivkovic, Lukas Herburger, Tobias Wagner, Ralf-Patrick Häusle und Markus Mahr. ÖHB/Riedlmayer

Gros des rot-weiß-roten Handballteams bei EURO 2024 mit Vorarlberger Bezug.

Mannheim Die glorreichen Sieben (Originaltitel: The Magnificent Seven) ist ein Western aus dem Jahr 1960 von Regisseur John Sturges. Die Handlung basiert auf dem japanischen Film „Die sieben Samurai“. Bei der bis 28. Jänner andauernden Handball-Europameisterschaft in Deutschland stehen sieben Akteure mit Vorarlberger Bezug im 16-köpfigen Aufgebot des österreichischen Handballbundes. Anbei einige Zahlen und Fakten zum Ländle-Septett bei der EURO 2024.

Routinier Robert Weber ist Österreichs Rekordspieler und Torschütze bei WM- und EM-Endrunden. <span class="copyright">GEPA</span>
Routinier Robert Weber ist Österreichs Rekordspieler und Torschütze bei WM- und EM-Endrunden. GEPA

Robert Weber (38 Jahre, 216 Länderspiele, 945 Tore): Der Dauerbrenner steht bei seiner fünften EM-Endrunde und zehntem Großereignis ganz besonders im Rampenlicht. Der Linkshänder hat die notwendige Erfahrung und Klasse, in einer Partie auf Augenhöhe mit seinen Treffern für den Unterschied zu sorgen. Sofern er ohne Verletzung bleibt, würde er im abschließenden Vorrundenspiel sein 219. A-Länderspiel bestreiten und damit den bisherigen Rekordhalter, ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser, an der Spitze der ewigen Bestenliste ablösen.

Ein Bollwerk in Abwehr und Angriff: Bregenz-Kreisläufer Tobias Wagner. <span class="copyright">APA</span>
Ein Bollwerk in Abwehr und Angriff: Bregenz-Kreisläufer Tobias Wagner. APA

Tobias Wagner (28 Jahre, 93 Länderspiele, 234 Tore): Der gebürtige Perchtoldsdorfer, der seit Sommer bei Bregenz Handball unter Vertrag steht, ist sicherlich jener ÖHB-Spieler, vor dem die Gegenspieler den größten Respekt haben. Der 125-kg-Riese ist die Nummer eins auf der Kreisposition und ist seit 2018 zum sechsten Mal bei einem Großereignis dabei. Der 28-Jährige ist nicht nur torgefährlich, er versteht es auch perfekt, mit seinem Körper eine Sperre zu stellen und damit die Rückraumschützen in Wurfposition zu bringen. Er ist besonders im Angriff ein Schlüsselspieler, der zum Erfolgsfaktor avancieren kann.

Lukas Herburger ist Abwehrchef und torgefährlicher Kreisläufer. <span class="copyright">APA</span>
Lukas Herburger ist Abwehrchef und torgefährlicher Kreisläufer. APA

Lukas Herburger (29 Jahre, 65 Länderspiele, 53 Tore): Der seit Sommer 2018 beim Schweizer Topclub Kadetten Schaffhausen unter Vertrag stehende Harder ist bereits zum sechsten Mal bei einer EM- oder WM-Endrunde dabei. Herburger ist der erklärte Abwehrchef, geht dorthin, wo es wehtun kann, und scheut weder sich noch die Gegenspieler. Der Modellathlet hat aber schon auf höchstem Niveau, sowohl im Nationalteam als auch auf Vereinsebene im Europacup, bewiesen, dass er im Angriff als Kreisläufer ebenfalls Qualitäten hat.

Polen-Legionär Boris Zivkovic wurde zum dritten Mal für eine Europameisterschaft nominiert. <span class="copyright">GEPA</span>
Polen-Legionär Boris Zivkovic wurde zum dritten Mal für eine Europameisterschaft nominiert. GEPA

Boris Zivkovic (31 Jahre, 63 Länderspiele, 128 Tore): Zum dritten Mal bei einer EM bzw. fünften Mal in Folge bei einem Großereignis dabei ist der torgefährliche Linkshänder. Der die dritte Saison in Polen bei KS Pulawy spielende Harder hat sich mit stabilen Leistungen den Platz im rechten Rückraum in der Startformation redlich erkämpft und verfügt über viel Qualität.

Alpla-HC-Hard-Goalie Constantin Möstl ist erstmals bei einer EM-Endrunde dabei. <span class="copyright">GEPA</span>
Alpla-HC-Hard-Goalie Constantin Möstl ist erstmals bei einer EM-Endrunde dabei. GEPA

Constantin Möstl (23 Jahre, 17 Länderspiele, kein Tor): Der Wiener steht seit Sommer beim Alpla HC Hard unter Vertrag und feiert sein Debüt bei einem Großereignis. Für den 23-Jährigen könnte die EURO 2024 zum Sprungbrett für einen Wechsel ins Ausland werden. Möstl holte letzte Saison mit Westwien den HLA-Titel und verfügt über viel Potenzial. Einziges Manko ist vielleicht die fehlende Erfahrung auf höchstem Niveau.

Bregenz-Keeper Ralf-Patrick Häusle erfuhr vor fünf Tagen von seiner Nominierung zur EM-Endrunde in Deutschland. <span class="copyright"> </span><span class="copyright">GEPA</span>
Bregenz-Keeper Ralf-Patrick Häusle erfuhr vor fünf Tagen von seiner Nominierung zur EM-Endrunde in Deutschland. GEPA

Ralf-Patrick Häusle (29 Jahre, 16 Länderspiele, kein Tor): Der Kapitän und Goalie von Bregenz Handball ist nach der „Corona-EM“ vor zwei Jahren zum zweiten Mal bei einer EM-Endrunde dabei. Nach stabilen Leistungen im Europacup und in der HLA-Meisterliga erhielt der Bregenzer bei der finalen Nominierung des EM-Kaders den Vorzug gegenüber Thomas Eichberger (Krems) und will nun das in ihn gesetzte Vertrauten bestätigen.

Bregenz-Handball-Akteur Markus Mahr ist einer von sechs EM-Debütanten im ÖHB-Kader. <span class="copyright">GEPA</span>
Bregenz-Handball-Akteur Markus Mahr ist einer von sechs EM-Debütanten im ÖHB-Kader. GEPA

Markus Mahr (23 Jahre, 6 Länderspiele, 5 Tore): Der EM-Debütant ist der „Joker“ im Angriff und kann universell auf allen drei Rückraumpositionen eingesetzt werden. Mit seiner individuellen Stärke kann der Bregenz-Handball-Akteur zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor werden.

Top-2-Platz das große Ziel

Bei der fünften Teilnahme seit der Premiere 2010 bei einer EM-Endrunde absolviert Österreich seine drei Gruppenspiele in Mannheim. Auftaktgegner ist am Freitag (18 Uhr, live ORF 1) Rumänien, anschließend warten im Zwei-Tage-Rhythmus die Duelle gegen Kroatien und 2022-Vizeeuropameister Spanien. Um nach 2010 und 2020, jeweils bei der Heim-EM, zum dritten Mal in der Geschichte in die Hauptrunde (Top 12) einzuziehen, ist eine Top-2-Platzierung in der Vorrunde notwendig.

ÖHB-Kapitän und Weltklassespieler: Mykola Bilyk. <span class="copyright">GEPA</span>
ÖHB-Kapitän und Weltklassespieler: Mykola Bilyk. GEPA
Lukas Hutecek ist der Spielmacher und Anführer im Nationalteam. <span class="copyright">APA</span>
Lukas Hutecek ist der Spielmacher und Anführer im Nationalteam. APA
Flügelflitzer Sebastian Frimmel verfügt über ein unglaubliches Wurfrepertoire. <span class="copyright">APA</span>
Flügelflitzer Sebastian Frimmel verfügt über ein unglaubliches Wurfrepertoire. APA

Neben dem Ländle-Septett nominierte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic noch die Deutschland-Legionäre Mykola Bilyk (Kiel) und Lukas Hutecek (Lemgo), den in Kuwait spielenden Janko Bozovic sowie die Flügelflitzer Sebastian Frimmel, der in Ungarn bei Szeged unter Vertrag steht, und Eric Damböck (Fivers). Komplettiert wird der Kader durch die EM-Debütanten Nemanja Belos (Graz), Michael Miskovez (Schwaz), Moritz Mittendorfer (Krems) und Jakob Nigg (Krems).