Die glorreichen Sieben

Gros des rot-weiß-roten Handballteams bei EURO 2024 mit Vorarlberger Bezug.
Mannheim Die glorreichen Sieben (Originaltitel: The Magnificent Seven) ist ein Western aus dem Jahr 1960 von Regisseur John Sturges. Die Handlung basiert auf dem japanischen Film „Die sieben Samurai“. Bei der bis 28. Jänner andauernden Handball-Europameisterschaft in Deutschland stehen sieben Akteure mit Vorarlberger Bezug im 16-köpfigen Aufgebot des österreichischen Handballbundes. Anbei einige Zahlen und Fakten zum Ländle-Septett bei der EURO 2024.

Robert Weber (38 Jahre, 216 Länderspiele, 945 Tore): Der Dauerbrenner steht bei seiner fünften EM-Endrunde und zehntem Großereignis ganz besonders im Rampenlicht. Der Linkshänder hat die notwendige Erfahrung und Klasse, in einer Partie auf Augenhöhe mit seinen Treffern für den Unterschied zu sorgen. Sofern er ohne Verletzung bleibt, würde er im abschließenden Vorrundenspiel sein 219. A-Länderspiel bestreiten und damit den bisherigen Rekordhalter, ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser, an der Spitze der ewigen Bestenliste ablösen.

Tobias Wagner (28 Jahre, 93 Länderspiele, 234 Tore): Der gebürtige Perchtoldsdorfer, der seit Sommer bei Bregenz Handball unter Vertrag steht, ist sicherlich jener ÖHB-Spieler, vor dem die Gegenspieler den größten Respekt haben. Der 125-kg-Riese ist die Nummer eins auf der Kreisposition und ist seit 2018 zum sechsten Mal bei einem Großereignis dabei. Der 28-Jährige ist nicht nur torgefährlich, er versteht es auch perfekt, mit seinem Körper eine Sperre zu stellen und damit die Rückraumschützen in Wurfposition zu bringen. Er ist besonders im Angriff ein Schlüsselspieler, der zum Erfolgsfaktor avancieren kann.

Lukas Herburger (29 Jahre, 65 Länderspiele, 53 Tore): Der seit Sommer 2018 beim Schweizer Topclub Kadetten Schaffhausen unter Vertrag stehende Harder ist bereits zum sechsten Mal bei einer EM- oder WM-Endrunde dabei. Herburger ist der erklärte Abwehrchef, geht dorthin, wo es wehtun kann, und scheut weder sich noch die Gegenspieler. Der Modellathlet hat aber schon auf höchstem Niveau, sowohl im Nationalteam als auch auf Vereinsebene im Europacup, bewiesen, dass er im Angriff als Kreisläufer ebenfalls Qualitäten hat.

Boris Zivkovic (31 Jahre, 63 Länderspiele, 128 Tore): Zum dritten Mal bei einer EM bzw. fünften Mal in Folge bei einem Großereignis dabei ist der torgefährliche Linkshänder. Der die dritte Saison in Polen bei KS Pulawy spielende Harder hat sich mit stabilen Leistungen den Platz im rechten Rückraum in der Startformation redlich erkämpft und verfügt über viel Qualität.

Constantin Möstl (23 Jahre, 17 Länderspiele, kein Tor): Der Wiener steht seit Sommer beim Alpla HC Hard unter Vertrag und feiert sein Debüt bei einem Großereignis. Für den 23-Jährigen könnte die EURO 2024 zum Sprungbrett für einen Wechsel ins Ausland werden. Möstl holte letzte Saison mit Westwien den HLA-Titel und verfügt über viel Potenzial. Einziges Manko ist vielleicht die fehlende Erfahrung auf höchstem Niveau.

Ralf-Patrick Häusle (29 Jahre, 16 Länderspiele, kein Tor): Der Kapitän und Goalie von Bregenz Handball ist nach der „Corona-EM“ vor zwei Jahren zum zweiten Mal bei einer EM-Endrunde dabei. Nach stabilen Leistungen im Europacup und in der HLA-Meisterliga erhielt der Bregenzer bei der finalen Nominierung des EM-Kaders den Vorzug gegenüber Thomas Eichberger (Krems) und will nun das in ihn gesetzte Vertrauten bestätigen.

Markus Mahr (23 Jahre, 6 Länderspiele, 5 Tore): Der EM-Debütant ist der „Joker“ im Angriff und kann universell auf allen drei Rückraumpositionen eingesetzt werden. Mit seiner individuellen Stärke kann der Bregenz-Handball-Akteur zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor werden.
Top-2-Platz das große Ziel
Bei der fünften Teilnahme seit der Premiere 2010 bei einer EM-Endrunde absolviert Österreich seine drei Gruppenspiele in Mannheim. Auftaktgegner ist am Freitag (18 Uhr, live ORF 1) Rumänien, anschließend warten im Zwei-Tage-Rhythmus die Duelle gegen Kroatien und 2022-Vizeeuropameister Spanien. Um nach 2010 und 2020, jeweils bei der Heim-EM, zum dritten Mal in der Geschichte in die Hauptrunde (Top 12) einzuziehen, ist eine Top-2-Platzierung in der Vorrunde notwendig.



Neben dem Ländle-Septett nominierte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic noch die Deutschland-Legionäre Mykola Bilyk (Kiel) und Lukas Hutecek (Lemgo), den in Kuwait spielenden Janko Bozovic sowie die Flügelflitzer Sebastian Frimmel, der in Ungarn bei Szeged unter Vertrag steht, und Eric Damböck (Fivers). Komplettiert wird der Kader durch die EM-Debütanten Nemanja Belos (Graz), Michael Miskovez (Schwaz), Moritz Mittendorfer (Krems) und Jakob Nigg (Krems).