Transfersperren als beliebte Sanktion
Santa Clara musste im Sommer eine Million bezahlen.
Lustenau Vier Millionen Euro soll Santa Clara von Austria Lustenau fordern, weil die Grün-Weißen Kennedy Boateng unter Vertrag genommen haben. Die Ausstiegsklausel für den Verteidiger sei in dieser Höhe angesetzt gewesen. In Portugal muss jeder Vertrag eine Ausstiegsklausel beinhalten, bezahlt wird diese allerdings nur selten.
Eine von der FIFA häufig gewählte Sanktion bei Transferstreitigkeiten ist eine Transfersperre. Zuletzt wurde dem 1. FC Köln eine einjährige Sperre auferlegt, weil der Klub den slowenischen Jugendspieler Jaka Potocnik zur Vertragskündigung bei seinem Verein angestiftet haben soll. Einen Tag später unterschrieb der 16-Jährige in Köln.
Ein ähnlicher Fall erlebte der SKN St. Pölten. Die Niederösterreicher hatten 2016 den Guineer Alhassane Keita ablösefrei verpflichtet. Laut dem damaligen SKN-Manager Andreas Blumauer gab es zum Zeitpunkt der Unterschrift keinen Vertrag zwischen Keita und seinem Ex-Klub Ermis Aradippou aus Zypern. Allerdings klagte Aradippou zunächst den Spieler bei der FIFA, weil laut Klub noch ein gültiger Vertrag bestanden habe. Keita, der später von St. Pölten entlassen wurde, belastete schließlich gegenüber der FIFA St. Pölten, der Klub habe ihn unter Druck gesetzt, eine Unterschrift zu fälschen. Ein Dementi der Niederösterreicher nutzte nichts, St. Pölten wurde 2019 mit einer einjährigen Transfersperre belegt.
Apropos FIFA und Santa Clara: Die Portugiesen mussten im Sommer nach einem FIFA-Urteil rund eine Million Euro an Athletico Paranaense überweisen, weil der Brasilianer Cryzan Barcelos aus seiner Heimat zunächst nach Santa Clara und dann weiter nach China gewechselt war. Ein Teil der Ablöse stand Paranaense zu. VN-EMJ