So bekam das VN-Team richtig Appetit auf den Weißen Ring

Pisteninspektion bei Kaiserwetter und Traumschnee. Die Strecke lädt zum “Tuschen” ein.
Lech Es ist Freitag um 9:50 Uhr, als das VN/Raiffeisenteam für das diesjährige Weißer-Ring-Volksskirennen am Rüfikopf in Reih und Glied mit der Sonne um die Wette blinzelt. Ein Tag wie gemalt. Der Himmel getaucht in ein fleckenloses Blau, der Schnee knackig frisch und griffig. Teamleader Gerhard Wagner gibt einige allgemeine Ratschläge zur Piste, alle sind bei bester Laune und in absoluter Rennstimmung.

Startgeschwindigkeit
Es geht los mit der langen Querfahrt Richtung Zürs. Devise: Tuschen lassen, so lange der Mut reicht. “Wichtig ist die Startgeschwindigkeit. Die bringt dir einen Vorteil. Bei der Schussfahrt selbst kannst du kaum etwas herausholen. Es haben ja alle gute Ski.” Ulrike, Petra, Jürgen Robert, Martin, Simon und Lukas brausen los. Einige bemühen sich, eine ganz extreme Hocke zu fahren und möglichst viel Aerodynmaik zu schaffen. Schon bei der nächsten Kuppe gibt es den ersten Halt. Gerhard zeichnet mit Blick auf den soeben gefahrenen Steckenabschnitt eine Ideallinie. “Man kann hier wirklich fast nur Schuss fahren”, ermutigt er sein Team zu kalkuliertem Risiko.

Viel los auf der Piste
Auf der Strecke herrscht rege Betriebsamkeit. Das VN/Raiffeisenteam ist nicht die einzige Gruppe, die sich am Tag vor dem Rennen ein letztes Training verordnet hat. Viele pfeifen mit hoher Geschwindigkeit die Hänge hinunter, vorbei an jenen, die es gemütlicher nehmen. Es gibt angenehmere Zeiten für Genussskifahrer, obwohl die Verhältnisse nicht besser sein können. Beim Verbindungslift zur Trittalpe gibt Wagner einen Insidertipp. “Versucht, ganz links vom Sessel das Flachstück in Angriff zu nehmen. Ihr habt dann eine etwas höhere Geschwindigkeit, die ihr für den nächsten Schuss-Abschnitt nutzen könnt.”

Mutprobe Madloch
Es geht geschwind hinuter zum Seekopflift. Dort wartet eine Menschentraube auf die Beförderung nach oben. Zeit, ein erstes Resümee zu ziehen. Die Brüder Lukas und Simon Nagel aus Höchst zeigen sich begeistert. “Wir kennen die Strecke nicht so gut, weil wir hier selten Ski fahren. Aber es macht Spaß”, sagt Lukas.
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Bald befindet sich das Team beim Madloch. “Das ist die größte Herausforderung. Du bist hier so schnell, wie du dich traust”, bemerkt Wagner. Und so ist es auch. Es braucht hier Mut, im steilen Schattenhang mit den vielen Buckeln die Ski laufen zu lassen. Martin aus Andelsbuch ist einer, der diesen Mut hat und sich verwegen hinunterjagt.

Linienstudium
Auf dem letzten Abschnitt von der Balmalp ins Ziel ist wieder detailliertes Linienstudium angesagt. Gerhard Wagner nimmt es genau, erklärt seinen Schützlingen ausführlich, warum wo welche Linie die beste ist.
Es gibt einige Fragen. Vor allem Ulrike und Petra wollen alles genau wissen. Hinunter geht’s den letzten Streckenteil. Nach knapp zwei Stunden Fahrt und Instruktionen melden sich Hunger und Durst. Der Appetit auf den Renntag wird sich erst am Samstag zügeln lassen.