Kilian Böck feiert Premierensieg bei Der Weiße Ring

Kaiserwetter, perfekte Pistenbedingungen und Spannung bis zum Schluss. Das Rennen “Der Weiße Ring” 2024 sorgte für Riesenstimmung in Lech und brachte tollen Sport. So wiederholte Paulina Wirth ihren Sieg von 2022, bei den Herren war Ex-ÖSV-Läufer Kilian Böck nicht zu biegen.
Lech Während sich der Zielbereich im Schatten beim Schlegelkopf erst langsam füllte, schwangen die Spitzenläufer bereits ab. Vor allem bei den Männern entwickelte sich beim Rennen “Der Weiße Ring 2024” ein spannungsgeladener Bewerb, der in einen Hundertstelkrimi ausartete. So musste Kilian Böck auch einige Zeit verstreichen lassen, ehe sein erster Sieg bei der legendären Skirunde feststand. “Es war genial zum Fahren, super Piste, Sonnenaufgang. Wir hatten in der vorderen Truppe wirklich Windschatten fahren können, wie in der Formel 1. Immer wieder hat einer den anderen überholt und bis zur Balmalp hat jeder Vollstoff gegeben. Danach war es ein taktisches Rennen”, freute sich der 21-Jährige in einem ersten Statement, als die Skier nach 44 Minuten und 06,50 Sekunden abgeschnallt waren.

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Die Anstrengung war dem Lochauer dennoch ins Gesicht geschrieben. “Der Ski ist super gelaufen, aber der Oberschenkel brennt gehörig.” Böck selbst, der im Jahr 2023 im Frühjahr noch die nationalen Schweizer Meisterschaften gefahren ist, absolviert derzeit bei den Gebirgsjägern den Grundwehrdienst. Nachdem ich im Sommer aufgehört habe, hatte ich jetzt auch Zeit mitzufahren. Und als ich vom Team Schneggarei angerufen und angefragt wurde – sie brauchen einen Jungen – habe ich zugesagt.” Skitechnisch steht derzeit bei Böck die Skilehrerausbildung im Vordergrund, zudem “sieht man mich sicher bei diversen Weltcup- oder Europacuprennen als Vorläufer.”

Die gesammelten Ergebnisse des “Der Weiße Ring – das Rennen” hier.
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Paulina Wirth wiederholte Sieg von 2022
“Eigentlich bin ich immer froh, wenn alle im Ziel sind. Es ist doch ein sehr langes Rennen und nicht so selbstverständlich, dass alle gut ins Ziel kommen”, blieb Paulina Wirth auch im Moment ihres zweiten Weißen-Ring-Sieges bescheiden. “Aber klar, die Eins ist immer gut. Ich freue mich natürlich, wenn ich gewinne.” Das Adrenalin, am Start zu stehen, ist etwas, was die ehemalige Rennläuferin noch immer gerne in sich spürt. Der neue Startmodus ist für die 27-Jährige noch etwas gewöhnungsbedürftig, wichtiger ist ihr, dass jeder Teilnehmer Rücksicht nimmt.

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Der erste Weg von Paulina Wirth nach der Siegerehrung führte hinauf ins Hotel Montana zu Nina Ortlieb. “Sie ist meine beste Freundin.” Danach genoss sie zusammen mit ihrem Team Klimmer Wohnbau ihren Sieg in der Balmalp.
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Kondition noch bestens
“Es war anstrengend, aber anstrengend kann auch ein Genuss sein”, sagte Patrick Ortlieb im Ziel, wo sein erster Weg zum Teeausschank führte. Mit nur fünf Zehntel Rückstand zeigte der 56-jährige Olympiasieger, dass er noch gut mit den Jungen mithalten kann. Ins Schwärmen kam der Lecher ob der Bedingungen. “Da geht einem das Herz auf und dann noch legal schnell fahren zu dürfen, umso schöner.” Für Ortlieb hat sich der neue Startmodus bewährt: “Es wird auf der Piste gefightet und nicht am Lift. Alles ist sehr fair abgelaufen.” Die Frage nach seiner Kondition, beantwortet er mit einem Schmunzeln: “Jetzt gehe ich auf die 60 zu und für das ist es noch ganz gut.”

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Ein Fehler kostete möglichen Sieg
Viermal hat Riccardo Rädler das Rennen der Weiße Ring schon gewonnen, die letzten beiden Male war er nicht am Start. Bei seinem Comeback verhinderte ein Fehler im Madloch einen möglichen fünften Triumph. “Ich bin an einem Tor vorbeigefahren und musste wieder hinauf dribbeln.” Am Ende fehlten ihm als Fünftplatzierter nicht ganz ein Zehntel auf Sieger Böck. Das besondere Feeling der vergangenen Jahre, als bei den Liften um die besten Plätze gekämpft wurde, hat er zwar ein bisschen vermisst, doch der neue Startmodus hatte für ihn auch gutes: “Einmal vorne weg fahren und kein Mensch auf der Piste, das hat was.”

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Spitzenleistungen
Pepi Strobl, Sieger von 2022, verlor als Zweiter gerade mal 1,34 Sekunden, nicht weiter dahinter (+05,81) belegte Dieter Bischof Rang drei. Der ehemalige Skicrosser Frederic Berthold belegte Rang elf (+11,71), der Schweizer Carlo Janka (+35,40) kam als 15. ins Ziel. Bei den Frauen belegte Bianca Venier (+19,27) den zweiten Platz. Die 27-jährige Schwester von Weltcupläuferin Stephanie Venier (30) freute sich nicht nur über ihre Platzierung, sondern vor allem auch über Rang zwei ihrer Schwester bei der Abfahrt in Zauchensee. Somit gab es im Hause Venier gleich doppelten Grund zum feiern.

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Grandiose Teamleistung
Bestens gelaunt – “Eine grandiose Teamleistung” – war Matthias Brändle im Zielbereich. Der 34-jährige Ex-Radprofi klassierte sich mit knapp drei Minuten Rückstand auf Platz 205. Mit seinem Team “Scharfe Kanten 2” belegte der Hohenemser in der Mannschaftswertung Platz 48.

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Zwei unter den Top 100
Groß war die Freude auch beim VN-Raiffeisen-Team, als man nach guten Leistungen im Ziel wieder zusammentraf. Zudem gab es für Lukas und Gerhard Wagner Spitzenplätze im knapp 1000 Startern umfassenden Teilnehmerfeld. Gerhard Wagner (54) belegte Rang 100, sein Sohn Lukas wurde mit einem Rückstand von 1:49,32 auf Böck als 83. geführt.

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