Erster Matchball für Richtung Köln

Österreichs Handballer treffen ab 20.30 Uhr auf Kroatien.
Mannheim Siegen oder Fliegen? An der Ausgangslage hat sich für Österreichs Handballer bei der EURO 2024 nichts verändert. Der große Unterschied liegt darin, dass man im Gegensatz zur Auftaktpartie gegen Rumänien, die am Ende klar mit 31:24 (15:14) gewonnen wurde, beim zweiten Auftritt ab 20.30 Uhr (live ORF Sport+) gegen Kroatien nicht zwingend unter Zugzwang steht. ÖHB-Teamchef Ales Pajovic: „Nicht nur wegen des souveränen 39:29-Erfolg unseres Gegners gegen Spanien gehen wir als Außenseiter ins Rennen. Doch damit haben wir kein Problem. Im Kampf um den Einzug in die Hauptrunde haben wir den ersten Matchball. Sollten wir diesen nicht nützen, haben wir noch eine zweite Option.“

Wir werden “All in” gehen
Sollte Kroatien seinen Erfolgslauf fortsetzen und Österreich bezwingen, zuvor Spanien gegen Rumänien (18 Uhr) die ersten zwei Punkte einfahren, käme es am Dienstag (20.30 Uhr) zum Showdown zwischen Rot-Weiß-Rot und den Iberern um den Platz an der Sonne. „Mit dieser Aufgabe werde ich mich erst nach dem Abpfiff des Spiels befassen. Wir werden gegen Kroatien ,All in‘ gehen, sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst, glauben aber an unsere Chance“, betont Pajovic. „Die Mission Hauptrunde lebt und dafür werden wir alles in die Schlacht werfen.“

Doch nicht nur die Pajovic-Schützlinge, auch die rot-weiß-roten Fans müssen über sich hinauswachsen. Prognosen zur Folge werden zwischen 8000 und 10.000 Fans aus Kroatien erwartet. Eine erste Kampfansage richtete Torhüter Constantin Möstl bereits aus: „Ich freue mich darauf, von 10.000 Kroaten ausgepfiffen zu werden. Natürlich wäre mir lieben, von derselben Zahl an Fans aus Österreich angefeuert zu werden. Wenn wir am Ende ein Tor mehr auf dem Konto haben, kann ich aber gut damit leben.“
“Ich freue mich darauf, von 10.000 Kroaten ausgepfiffen zu werden”
Constantin Möstl, ÖHB-Tromann
Doch unabhängig davon, ob für das Team gejubelt wird, oder man ausgepfiffen wird, motiviert so eine Kulisse, ergänzt Lukas Herburger: „Eine volle Halle und gute Stimmung pusht sehr.“ Der Abwehrchef hat auch schon ein Rezept, wie man dagegenhalten will: „Sie spielen einen flüssigen Angriff, haben auf jeder Position zumindest einen Spieler auf Weltklasseniveau, die bereits viele wichtige Spiele absolviert haben. Wir werden diesen scheinbaren Nachteil mit Spaß wettmachen. Vielleicht haben unsere Goalies Consti oder Ralf wieder einen Sahnetag, dann ist es für jeden Gegner schwer.“

Der Schlüssel zur Sensation liegt laut Pajovic in der Deckung: „Wir haben beim Turnier in Tunesien und in den finalen Vorbereitungsspielen gegen Island und gegen Rumänien phasenweise gezeigt, dass wir in unserer 6:0-Deckung aggressiv spielen können. Wir wollen die Kroaten mit Stoppfouls bremsen.“

Dem Umstand, dass der sechsmalige EM-Medaillengewinner in der Qualifikation, zuletzt in der Vorbereitung sowie zum EURO-Start gegen Spanien, nicht so souverän wie gewohnt aufgetreten ist, misst der ÖHB-Teamchef nicht viel Bedeutung bei: „Sie hatten während der Qualifikation einen Trainerwechsel, haben aber eine enorme Breite im Kader. Sie haben schon in der Vorbereitung gegen Slowenien und Montenegro klare Siege eingefahren. Da hat man schon gesehen, wie stark sie in der Abwehr stehen und wie gut sie das im Angriff lösen.“