Müller mit Bahnrekord zu EM-Gold

Sport / 14.01.2024 • 19:55 Uhr
Den Heimvorteil voll ausgennützt hat Jonas Müller. Der Bludenzer sorgte in der Bahn von Innsbruck-Igls für die Höhepunkte der Rodel-Europameisterschaft. gepa
Den Heimvorteil voll ausgennützt hat Jonas Müller. Der Bludenzer sorgte in der Bahn von Innsbruck-Igls für die Höhepunkte der Rodel-Europameisterschaft. gepa

Sportsoldat aus Bludenz triumphiert bei Rodel-EM im Einsitzer. Zweites Ländle-Gold nach Doppel-Sieg von Steu.

Igls Österreichs Rodler haben ihre Festspiele bei der Europameisterschaft in Innsbruck-Igls fortgesetzt. Der Bludenzer Jonas Müller nutzte den Heimvorteil und seine aktuelle Topform und holte sich nach dem WM-Titel im Vorjahr auch in überlegener Manier erstmals EM-Gold. Der 26-jährige Heeressportler fuhr in einer eigenen Liga und setzte sich im Einsitzer mehr als drei Zehntelsekunden vor seinem Tiroler Teamkollegen Nico Gleirscher durch. Dem deutschen Weltcup-Dominator und Titelverteidiger Max Langenhan blieb nur Rang drei.

Müller überzeugte bereits im ersten Lauf mit Bahnrekord von 49,288 Sekunden. „Bei dem Lauf habe ich sehr wenige Fehler gefunden“, erklärte der Bludenzer, der auch im zweiten Durchgang noch einmal Laufbestzeit folgen ließ. Seine 0,326 Sekunden Vorsprung auf Gleirscher sind im Eiskanal – und speziell in Igls – eine kleine Welt. Müller war in dieser Weltcup-Saison als Zweiter in Lake Placid und Whistler bereits zweimal auf das Podest gerodelt. Er ist mit 90 Punkten Rückstand im Gesamtweltcup weiterhin der erste Verfolger von Langenhan.

„Ich habe mir nicht gedacht, dass ich mit drei Zehntel Vorsprung gewinne. Das ist in Innsbruck brutal“, meinte der Europameister voller Freude. „Aber es hat alles zusammengestimmt. Die Trainer haben eine gewaltige Arbeit geleistet. Das Material war auf den Punkt, die Bahn ist auch super. Ich habe mich sauwohl gefühlt da.“ Im Vorjahr hatte Müller Langenhan auch bei der WM in Oberhof bezwungen. In zwei Wochen darf er in Altenberg zur Titelverteidigung antreten. Seine erste EM-Medaille machte Müller für die WM zuversichtlich: „Wir wissen, dass die Schlitten laufen.“

Der Deutsche musste sich nach saisonübergreifend zuletzt zehn Weltcupsiegen in Serie mit Rang drei begnügen. Im Vorjahr hatte ihn Müller auch bei der WM in Oberhof bezwungen. Wolfgang Kindl komplettierte das starke ÖRV-Ergebnis als Sechster. „In der Form kann ihn da in Igls eigentlich keiner schlagen“, sagte der Ex-Weltmeister über seinen Nachfolger Müller, der vor allem am Start überzeugte. „Man muss den Hut ziehen. Das war heute eine Galavorstellung.“ Am Vortag hatte Kindl mit Thomas Steu Gold im Doppelsitzer geholt. Dazu krönte sich auch Madeleine Egle im Frauen-Einsitzer zur Europameisterin.

Zweites Gold für Müller und Steu

In der erstmals mit vier Teilstrecken ausgetragenen Teamstaffel gab es auch noch das vierte ÖRV-Gold im fünften EM-Bewerb. Madeleine Egle, Steu/Kindl, Müller und Selina Egle/Lara Kipp besiegten als Favoriten erstmals in dieser Saison Deutschland. 0,186 Sekunden machten am Ende den Unterschied. Vier Goldmedaillen bei einer EM hat es in der heimischen Verbandsgeschichte noch nie gegeben.

„Mit drei Zehntel Vorsprung zu gewinnen. Das ist in Innsbruck brutal.“

Jonas Müller war der Dominator der Rodel-Europameisterschaft.
Jonas Müller war der Dominator der Rodel-Europameisterschaft.
Thomas Steu (l.) holte mit Wolfgang Kindl Doppelsitzer-Gold
Thomas Steu (l.) holte mit Wolfgang Kindl Doppelsitzer-Gold