EM-Gastgeber lockt ÖHB-Keeper

Hard-Tormann Constantin Möstl soll nach Deutschland zum TBV Lemgo wechseln.
Mannheim Mit seinen Paraden hat Constantin Möstl entscheidend zum bisherigen Höhenflug von Österreichs Handballern bei der EURO 2024 beigetragen. Beim 31:24-Auftaktsieg gegen Rumänien wurde der 23-jährige Wiener verdienterweise als Man of the Match ausgezeichnet, und auch beim 28:28-Remis gegen Kroatien lieferte der EM-Debütant eine bärenstarke Leistung ab. Die 24 Paraden und eine Quote von 38 Prozent an gehaltenen Würfen haben das Interesse am aktuell beim Alpla HC Hard unter Vertrag stehenden Torhüter geweckt. In einem Interview in der kroatischen Sporttageszeitung Sportske novosti erklärte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic, dass „Lemgo das nächste Ziel sein wird.“
Der Turn- und Ballspielverein (TBV) Lemgo Lippe spielt seit 41 Jahren in der Deutschen Bundesliga, wurde 1997 und 2003 Meister, viermal Pokalsieger (zuletzt 2020) sowie Supercupsieger und 2006 und 2010 EHF-Pokalsieger. Mit Lukas Hutecek steht aktuell ein ÖHB-Teamspieler beim Club aus Nordrhein-Westfalen unter Vertrag.
Kein Statement von Vereinsseite
Vor dem Auftaktspiel bei der EURO 2024 betonte Möstl, auf die Wechselgerüchte angesprochen, dass er einen Vertrag bis Ende der Saison 2025/26 bei Hard habe. Auch vonseiten des Alpla HC Hard wollte Sportchef Thomas Huemer kein Statement darüber abgeben: „Im Moment ist Consti bei der EURO 2024, und nach seiner Rückkehr werden wir uns gegebenenfalls zusammensetzen und über die Zukunft reden.“
Bei der EM-Endrunde steht für Möstl und Nebenspieler heute (20.30 Uhr, live ORF Sport+) die alles entscheidende dritte Begegnung in der Vorrunde gegen Spanien auf dem Programm. Um zum dritten Mal nach 2010, 2014 und 2020 zum erlesenen Kreis der zwölf besten Teams bei einem Finalturnier der Europäischen Handball-Föderation (EHF) zu gehören, darf man das Duell mit dem aktuellen Vizeeuropameister nicht verlieren. „Wir haben gegen Kroatien gezeigt, dass wir auch gegen die großen Nationen mithalten können. Spanien ist eine absolute Topnation und klarer Favorit in diesem Spiel. Allerdings müssen sie gewinnen. Das ist vielleicht ein kleiner Vorteil für uns“, meint Teamchef Pajovic.
In jedem Fall wird es ein geschichtsträchtiges Spiel, denn Robert Weber wird mit 219 Länderspielen neuer Spitzenreiter in der ewigen ÖHB-Statistik. „Wie auch immer der Showdown enden wird. Wir können entweder mit erhobenem Haupt nach Köln oder nach Hause reisen“, betonte der 38-jährige Flügelflitzer und Goalgetter kämpferisch. VN-JD