St. Pölten lässt bei Thematik Boateng grüßen

FIFA-Verfahren in Causa Boateng in Warteschleife. Fall Keita in St. Pölten aber warnendes Beispiel.
Lustenau Bis 2. Februar hat die Austria noch Zeit, eine Stellungnahme in der Causa Boateng an die FIFA abzugeben. Danach liegt alles in den Händen der Rechtsanwälte des Weltfußballverbands. Laut VFV-Präsident Horst Lumper, selbst im „Legal Comittee“ der FIFA, „ist mit einem Entscheid von der FIFA wohl noch in diesem Frühjahr zu rechnen“.
„Die FIFA ist eiskalt und sehr streng. Da heißt es aufpassen.“
Toni Hintermeier, Vizepräsident SKN St. Pölten und Jurist
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Ein Ausgang ist nicht vorauszusagen, die Fronten sind klar. Kennedy Boateng, im November 2023 zur Austria gestoßen, beharrt darauf, als vertragsloser Spieler einen Kontrakt in Lustenau unterschrieben zu haben. Dessen Ex-Klub CD Santa Clara in Portugal behauptet Gegenteiliges, Boateng besitze noch einen laufenden Vertrag beim Zweitligisten bis Sommer 2024. Austria Lustenau sitzt in dieser Thematik zwischen den Stühlen, gab klar zu verstehen, dass man alle Anmeldeverfahren richtig abgewickelt habe und dass man immer davon ausgegangen sei, Boateng habe keinen bestehenden Vertrag. Dennoch ist man nun in ein laufendes FIFA-Verfahren verstrickt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Transfersperre für St. Pölten
Ein Umstand, den auch Österreichs Zweiligist SKN St. Pölten schmerzlich erfahren musste. Die Niederösterreicher erlebten einen ähnlichen Fall. Deren Neuerwerbung im Jahr 2016, Alhassane Keita, kam ebenfalls mit dem Nachweis, vertragslos zu sein. Doch sein Ex-Klub auf Zypern sah dies anders. Toni Hintermeier, Rechtsanwalt und heute Vizepräsident des SKN St. Pölten, war als Jurist in die Causa eingeweiht: „Wenn ich aber die zwei Fälle miteinander vergleiche, muss man festhalten, dass es doch einige Unterschiede gibt. Denn St. Pölten hat bei den Verhandlungen mit Keita von möglichen Problemen mit dem Ex-Klub gewusst, hat sich dennoch entschieden, ihn zu verpflichten. Im Nachhinein ein Fehler.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Denn nach letztinstanzlichem Entscheid legte die FIFA im Jahr 2019 eine Transfersperre über die Niederösterreicher. „Allgemein gesagt, heißt es bei solchen Fällen: Aufpassen. Denn die FIFA agiert eiskalt und ist sehr streng“, so Hintermeier, und spricht damit die Sorgfaltspflichten jedes Vereins an, wenn es um Neuzugänge geht. Sprich, man muss genauestens recherchieren, ob es zu Problemen bei Transfers kommen könnte. Die spielen bei der FIFA sehr wohl eine Rolle, wie der Jurist gegenüber der VN bestätigt. Und hat auch gleich einen Tipp für die Austria parat: „Schnell mit Spielern verlängern. Denn eine Transfersperre ist für einen Verein nicht lustig.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Keine Auskunft über laufendes Verfahren

Vonseiten der Austria kommt aktuell ein übliches „Kein Kommentar zu dem laufenden Verfahren“. Dieses Statement war auch von Luca Tettamanti, der sich als Jurist des FIFA-Falls angenommen hat und die Austria vertritt, zu hören. Der Italiener, dessen Kanzlei in Como liegt, hat, was den Fußball betrifft, einiges an Erfahrung. So war er von 2013 bis 2015 Generaldirektor beim Schweizer Klub FC Lugano und wird auch als FIFA lizenzierter Manager gelistet.