„Das beste Nationalteam aller Zeiten“

Roli Schlinger traut Österreich bei der EURO 2024 in Deutschland alles zu. Er hat mit dem Nationalteam schon einmal gegen unsere Nachbarn gewonnen. Der “Bomber der Nation” erinnert sich.
Köln Wenn am Samstag (20.30 Uhr, ORF 1, ARD) in der Lanxess Arena in Köln die österreichische Bundeshymne ertönt, wird Roli Schlinger stolz und mit breiter Brust vor dem TV-Schirm stehen und mitfiebern. Der langjährige Bomber der Nation ist so wie viele Handballfans von der Leistung von Österreichs Männerteam bei der EURO 2024 in Deutschland euphorisiert und traut dem ÖHB-Team alles zu. „Es ist einfach nur hammergeil, was da gerade in Deutschland abläuft. Ein Wahnsinn, den die Jungs da zeigen. Für mich spielt aktuell das beste Nationalteam aller Zeiten“, betont der 41-Jährige.
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Welche Glücksgefühle speziell ein Erfolg gegen Deutschland entfachtet, durfte der 168-fache Teamspieler vor 16 Jahren selbst erleben. Am 21. März 2008 feierte Österreich beim Viernationenturnier in Innsbruck mit 32:30 den ersten Sieg gegen den „großen Bruder“: „Es war der erste Teamlehrgang unter Dagur Sigurdsson. Er hat uns damals diesen unbändigen Spirit vermittelt, dass man vor Topnationen nicht in Ehrfurcht erstarren darf. Dieses Spiel und dieser Sieg waren eigentlich die Geburtsstunde des österreichischen Handballsports auf internationaler Ebene. Wir wurden auf einmal wahrgenommen und konnten spätestens bei der Heim-EM 2010 das Mauerblümchen-Dasein abstreifen.“
Immer noch Gänsehautgefühle
Schlinger, selbst bei der EM 2010 und 2014 sowie bei der WM 2011 und 2015 als Aktiver dabei, erinnert sich an die unbeschreiblichen Erlebnisse bei einem Finalturnier zurück: „Bei der Heim-EM 2010 war ich vor dem ersten Spiel in Linz gegen Dänemark bereits beim Betreten der Halle geflasht und hätte fast auf das Aufwärmen vergessen. Wenn ich zurückdenke an die Endphase des zweiten Spiels gegen Island, bei dem wir in den letzten 120 Sekunden einen Drei-Tore-Rückstand wettgemacht haben und mit dem 37:37-Remis den Grundstein für den späteren neunten Endrang legten, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, was da in Mannheim abgelaufen ist und in Köln abläuft.“


Im Trikot des Alpla HC Hard holte Schlinger 2015 und 2017 den HLA-Titel. GEPA
Schlinger, der insgesamt zehn Saisonen in Vorarlberg, davon sieben bei Bregenz Handball (2002 bis 2006 und 2007 bis 2010), und am Ende seiner Karriere drei Jahre das Trikot des Alpla HC Hard trug, glaubt fest daran, dass der Sieg gegen Ungarn nicht der letzte Erfolg war und der Höhepunkt des rot-weiß-rote Husarenritten bei der EURO 2024 noch nicht erreicht ist. „2020 haben wir als Gastgeber in Wien gegen Deutschland klar 22:34 verloren. Wäre doch genial, wenn nun in Köln vor 20.00 Zuschauer die Revanche gelingen würde.“

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Obwohl der in der Zwischenzeit wieder in Wien den nationalen Handballsport nicht mehr so intensiv verfolgt, sind die Auftritte des Nationalteams immer noch ein Pflichttermin. So wie die Pflege von Kontakten in Vorarlberg. Deshalb weilt Schlinger derzeit im Ländle, trat beim Faschingsball der Bregenzer Handballer gemeinsam mit Andi Varga als Gesangsduo auf und schwelgte bei „I am from Austria“ in Gedanken in Köln bei der Partie gegen Deutschland.