Drei Punkte Abzug für Bregenz

Bundesliga-Urteil sorgt in Bregenz für Kopfschütteln und soll bekämpft werden.
Bregenz „Für mich absolut nicht nachvollziehbar“, poltert SW-Präsident Thomas Fricke (55) ob der nun vom Senat 5 vollzogenen Bestrafung in der Thematik rund um die Brasilianer Matheus Lins, Ricardo und Gabryel Monteiro. Denn die Bundesliga sah bei den Bregenzern ein Vergehen und bestrafte den Zweitliga-Aufsteiger sowohl sportlich als auch finanziell.
Der Wortlaut des Urteils
Drei Punkte Abzug in der laufenden Saison 2023/24 in der 2. Liga und 25.000 Euro Geldstrafe (davon 10.000 Euro bedingt) wegen Verstoß gegen das Zulassungskriterium 4.4.1.2. ba) (vormals 4.4.1.3,): „alle entgeltwerten Leistungen, die im Zusammenhang mit dem Beschäftigungsverhältnis der Spieler (z.B. auch Transferkosten) zum Zulassungsbewerber (oder dessen Gesellschaft) stehen, ausschließlich vom Zulassungsbewerber (oder von dessen Gesellschaft) geschuldet und buchmäßig erfasst werden“. Den Bregenzern wird somit vorgeworfen, dass sie ihre Spieler nicht selbst bezahlt haben. Dass diese gänzlich ohne Einkommen in Bregenz gespielt hätten, erschien dem Bundesliga-Senat nicht nachvollziehbar. Er sah deshalb ein Fehlverhalten der Bregenzer.
Bregenz wehrt sich
Ein Urteil, das die Schwarz-Weißen vehement bekämpfen werden, wie Fricke betont. Dazu haben die Schwarz-Weißen acht Tage Zeit, bis dahin muss der Protest eingebracht werden. Danach wird sich das Protestkomitee mit der Causa auseinandersetzen. „Unverschämt hoch“, sagt Fricke, auf das Urteil angesprochen, und nennt das Beispiel der Austria Wien. Den Violetten waren trotz Verlusten in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages ebenfalls nur drei Punkte abgezogen worden. Und so ist die Verärgerung bei Fricke verständlich: „Das werden wir uns nicht gefallen lassen. Das Urteil werden wir so nicht akzeptieren.“ Deshalb wird der Verein nun mit seinem Klubanwalt ein Protestschreiben aufsetzen. Als nächste Instanz wird sich das Protestkomitee der Liga unter Vorsitz des Juristen Andreas Grundei mit den Einspruch der Bregenzer beschäftigen.
Vorgeschichte
Bei den Bregenzern war im Oktober unmittelbar vor dem Spitzenspiel gegen den GAK das brasilianische Trio Lins, Monteiro und Ricardo ausgereist, weil ihr Touristenvisum in Österreich ausgelaufen war. Laut Verein hatte sich das Verfahren um das Ansuchen einer Rot-Weiß-Rot-Karte unverhältnismäßig lange verzögert, deshalb sei kein Vertrag zustande gekommen. Die drei Spieler sind anschließend in ihre Heimat zurückgekehrt und befanden sich auf Vereinssuche. Drei Monate später kehrte Lins nach Vorarlberg zurück, er befindet sich derzeit im Probetraining bei Austria Lustenau und soll dort – nach erfolgreicher Ausstellung einer Rot-Weiß-Rot-Karte – einen Vertrag unterschreiben. Monteiro und Gabryel, die inzwischen auch wieder in Österreich einreisen dürften, befinden sich weiterhin in Brasilien.
„Das werden wir uns nicht gefallen lassen. Das Urteil werden wir so nicht akzeptieren.“
