“Watschn” für ÖSV-Team in Jasna

Sport / 20.01.2024 • 14:31 Uhr
Auch Katharina Liensberger kam mit der eisigen Piste nicht zurecht.<span class="copyright">gepa</span>
Auch Katharina Liensberger kam mit der eisigen Piste nicht zurecht.gepa

Katharina Liensberger und Co. alle beim Riesentorlauf von Jasna nicht im Endklassement. Schlechtestes Ergebnis seit 1985.

Jasna Auch Ricarda Haaser hat Österreichs Skirennläuferinnen in Jasna nicht vor dem Totalfiasko bewahrt. Die Tirolerin schied am Samstag im zweiten Durchgang aus, womit es erstmals seit 13. März 1985 in Lake Placid keine ÖSV-Läuferin ins Klassement eines Weltcup-Riesentorlaufs schaffte. Die Schwedin Sara Hector holte sich in einem skurril anmutenden Rennen den Sieg in überlegener Manier vor US-Topstar Mikaela Shiffrin (+1,52 Sek.) und der Neuseeländerin Alice Robinson (+2,71).

“Wenn der Teufel Junge kriegt, dann kriegt er viele. Diese Niederlage ist eklatant”

Roland Assinger, Cheftrainer ÖSV-Frauen
Sara Hector holte sich den Sieg in Jasna. <span class="copyright">gepa</span>
Sara Hector holte sich den Sieg in Jasna. gepa

Viel gutzumachen

Beim Slalom morgen haben vor allem die ÖSV-Läuferinnen einiges gut zu machen. Sie taten sich auf der Unterlage, die eine perfekte Abstimmung des Materials schwierig machte, besonders schwer. Nur Haaser (+3,92) blieb zunächst im ungewohnt stark drehenden Kurs unter fünf (!) Sekunden Rückstand. Mit der Olympiasiegerin Hector, die unbeeindruckt vom Glatteis an die Arbeit ging, vermochten nur Shiffrin und Robinson mitzuhalten. Die zehntplatzierte Kajsa Vickhoff Lie hatte in der Endabrechnung unglaubliche 5,52 Sek. Rückstand.

Für neun von zehn Österreicherinnen war der Arbeitstag nach einer Fahrt vorbei. Nur eine ÖSV-Athletin in einem Riesentorlauf-Weltcup-Klassement hatte es zuletzt am 21. November 1996 in Park City gegeben – damals allerdings mit Anita Wachter auf Platz zwei. Selbst diese Marke hielt nicht. Die Halbzeit-Zwölfte Haaser rutschte mit fast einer Sekunde Vorsprung am Innenski weg.

“Wenn der Teufel Junge kriegt, dann kriegt er viele. Diese Niederlage ist eklatant”, sagte Roland Assinger. Der Frauen-Cheftrainer sprach von einer “g’scheiten Tätschen”. Der Pistenzustand sei perfekt gewesen, die Atmosphäre einzigartig. Mit eisigen Bedingungen und drehender Kurssetzung haben Österreichs Riesentorläuferinnen weiter grobe Probleme. “Da kommt unser technisches Niveau zu tragen, das nicht am besten Stand ist”, sagte Assinger.

Über sechs Sekunden Rückstand für Liensberger

Julia Scheib (38./+5,70), Franziska Gritsch (43./+5,82), Katharina Liensberger (47./+6,22) oder Katharina Truppe (50./+6,40) pendelten emotional zwischen Ungläubigkeit und Ärger. “Wenn man im Ziel 5,70 Sekunden Rückstand sieht, was will man da noch sagen? Der Rückstand wundert mich aber nicht, weil ich vom ersten Tor weg nur gerutscht bin, ich habe keinen Grip gehabt”, sagte die völlig bediente Scheib.

Lokalmatadorin abtransportiert

Petra Vlhova musste mit dem Akja abtransportiert werden. <span class="copyright">gepa</span>
Petra Vlhova musste mit dem Akja abtransportiert werden. gepa

Die Slowakinnen und Slowaken waren zu Tausenden an die Strecke gepilgert, um ihr Skiidol zu sehen. Doch die Hochstimmung war jäh getrübt. Petra Vlhova schied im ersten alpinen Weltcup-Rennen in ihrem Land seit knapp drei Jahren früh aus. Genauere Angaben zu einer möglichen Verletzung gab es zunächst nicht. Vlhova schied nach 15 Fahrsekunden aus und wurde mit dem Akia abtransportiert.

Auch Ex-Läuferin Nicole Hosp sah bei ihrer Kamerafahrt ebenfalls nicht das Ziel, die Tirolerin fehlte dem ORF anschließend als Co-Kommentatorin. Sie habe Schmerzen im Knie, hieß es.