Durchatmen im Topspiel

Sport / 21.01.2024 • 22:02 Uhr

Die Euphorie rund um das österreichische Handball-Nationalteam ist riesig. Zu Recht, denn das, was Robert Weber und Co. in Deutschland leisten, war in keinster Weise zu erwarten. Und doch waren alle bisherigen Erfolge verdient und hart erarbeitet. Glück brauchte es dafür kaum, auch gegen Deutschland war angesichts dreier Stangentreffer in der Schlussphase und der nicht geahndeten Schwalbe von Juri Knorr der Spielverlauf eher nicht auf Seiten der rot-weiß-roten Auswahl. „Die Jungs sind halbtot“, sagte Pajovic angesichts der Belastungen mit fünf Spielen in den vergangenen neun Tagen. Den Aufwand, den die Österreicher betrieben haben, war riesengroß. Lukas Hutecek lief im Rahmen der EM mehr als jeder andere Spieler und kommt auf 22 Kilometer – meist im Vollsprint. Ob sich dieses Niveau noch zwei Spiele aufrecht erhalten wird, ist fraglich. Auch wenn die Kampfansagen der Spieler nach der Deutschland-Partie in Richtung Frankreich deutlich und angriffig waren, sollte der Fokus bereits auf dem Spiel gegen Island liegen. Ein Hutecek oder Mykola Bilyk, der gegen Deutschland weniger dominant auftrat als zuvor, brauchen dringend während des Spiels Zeit, durchzuatmen.

Johannes Emerich

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