„Motiviert, aber realistisch“

Sport / 24.01.2024 • 21:05 Uhr
In Innsbruck wurde aus dem Weltmeister Jonas Müller auch noch eine Europameister. <span class="copyright">Apa</span>
In Innsbruck wurde aus dem Weltmeister Jonas Müller auch noch eine Europameister. Apa

Die Titelverteidigung wird für Weltmeister Jonas Müller zur Herkulesaufgabe.

Altenberg Jonas Müller ist ein Spezialist für Großereignisse. Es ist erst ein Jahr her, dass der Bludenzer bei der Rodel-Weltmeisterschaft in Oberhof einen totalen Triumph der deutschen Rodler durch einen Sieg im Einzelbewerb verhinderte, alle sieben weiteren Goldmedaillen gingen an den Gastgeber.
Nur 362 Tage später findet erneut eine Weltmeisterschaft auf deutschem Eis statt, dieses Mal in Altenberg im Erzgebirge. Und obwohl Müller erst vor einer Woche in Innsbruck eine weitere Goldmedaille bei der Europameisterschaft folgen ließ, sind die Vorzeichen vor dem Großereignis in Deutschland gänzlich andere.
Altenberg ist eine Strecke, auf der sich der Bludenzer noch nie wohl gefühlt hat, als beste Weltcupplatzierung steht nur ein zehnter Rang aus dem Vorjahr in der Bilanz Müllers. „Ich tue mir auf der Bahn immer extrem schwer. Deshalb bin ich zwar topmotiviert, aber auch realistisch“, gibt der amtierende Weltmeister vor der versuchten Titelverteidigung zu. Dennoch ist das Vorhaben nicht völlig verwegen, denn Müller zeigte sich zuletzt sowohl in der Konstanz als auch bei den Leistungen auf absolutem Topniveau. „In Innsbruck ist der Schlitten gelaufen wie noch nie“, erzählt der 26-Jährige, „das Material passte exakt auf den Punkt.“
Im Weltcup, das WM-Rennen zählt ebenso dazu, liegt Müller nach fünf von zwölf Rennen hinter dem vierfachen Saisonsieger Max Langenhan (Deutschland) auf dem zweiten Rang. Dieses Jahr soll am Saisonende erstmals eine Podiumsplatzierung im Gesamtweltcup klappen, das ist nach der WM das große Ziel Müllers.

Das Material des Bludenzers funktioniert perfekt. <span class="copyright">apa</span>
Das Material des Bludenzers funktioniert perfekt. apa

Lieblingsstrecke von Steu

Völlig konträr zu Müller gestaltet sich die Ausgangsposition von Thomas Steu im Doppelsitzer. Für den 29-Jährigen ist Altenberg eine absolute Lieblingsbahn. Von 2019 bis 2021 feierte Steu in Sachsen gleich drei Siege in Folge, damals noch mit Doppelpartner Lorenz Koller. Doch auch die neue Konstellation mit Einzelfahrer Wolfgang Kindl als neuem Doppelpartner hat bei der EM in Innsbruck bereits Früchte getragen, das westösterreichische Duo holte sich die Goldmedaille sowohl im Doppel als auch im Team. Auch im Training kamen Steu/Kindl sehr gut zurecht.

Thomas Steu und Wolfgang Kindl brauchten keine Anlaufzeit. <span class="copyright">apa</span>
Thomas Steu und Wolfgang Kindl brauchten keine Anlaufzeit. apa

Neben dem Topduo, das auch im Weltcup führt, stehen mit Juri Gatt/Riccardo Schöpf und Yannick Müller/Armin Frauscher noch zwei weitere ÖRV-Doppelsitzer bei der WM am Start. Wie sein Bruder Jonas ist auch Yannick Müller eine Spezialist für Weltmeisterschaften, im Vorjahr gab es für den 25-Jährigen in Oberhof gleich drei Medaillen, eine Silberne im Team und zwei Mal Bronze im Doppelsitzer- und im Sprintbewerb.

Yannick Müller und Armin Frauscher präsentierten sich zuletzt in guter Form. <span class="copyright">Gepa</span>
Yannick Müller und Armin Frauscher präsentierten sich zuletzt in guter Form. Gepa

Um Edelmetall geht es in Altenberg zum ersten Mal am Freitag bei den Sprintbewerben, am Samstag folgen die Doppelsitzerbewerbe und die Medaillenentscheidung der Herren, ehe zum Abschluss die Damen und die Teamstaffel auf dem Programm stehen.

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