„Die Drähte nach Kairo werden glühen“

Für Robert Weber wäre das Olympia-Qualiturnier der nächste Meilenstein seiner imponierenden Karriere.
Köln Der Kampf um die Medaillen bei der EURO 2024 in Deutschland ist für Österreichs Handballer in den Hintergrund gerückt. Nach den grandiosen Auftritten in Mannheim und Köln haben Robert Weber und Co. den Fokus in Richtung Kairo gelenkt. Sollte beim parallel ausgetragenen Afrika-Cup Gastgeber Ägypten gewinnen, würde Österreich in das Starterfeld beim Olympia-Qualifikationsturnier Mitte März aufrücken. „Ich bin überzeugt, dass nicht nur wir Teamspieler, sondern alle Handballfans in Österreich versuchen werden, irgendwie zu erfahren, wie das Finale zwischen Ägypten und Algerien (Anm. Samstag, 17 Uhr) ausgeht“ betont Robert Weber.

Der 38-Jährige, der nach einer kurzen Nacht nach dem letzten Hauptrundenspiel als erster ÖHB-Spieler das Teamhotel verließ, um sich ein paar Tage Erholung im Kreis der Familie in Dornbirn zu genießen, war nach seiner sechsten EM-Endrunde hin- und hergerissen: „Einerseits war es gigantisch, was wir für eine Leistung abgeliefert haben. Im Vorfeld gab es kaum jemanden, der uns dies zugetraut hätte. Gleichzeitig muss man aber auch klar sagen, dass die Chance für etwas mehr gegeben war, wir sie aber leider nicht genutzt haben.“

Weber, der seit der EURO 2024 mit nunmehr 223 Länderspielen neuer Rekordteamspieler ist, sich dank der 33 Volltreffer mit 978 Toren der 1000er-Marke nähert, gibt unverblümt zu, dass der respektable achte Rang im Endklassement nur ein schwacher Trost wäre, würde man das Olympia-Qualiturnier verpassen. „Aus meiner Sicht wäre es der nächste Meilenstein in meiner Karriere. Ich hoffe auf die Ägypter, dass unsere EM-Traumreise mit etwas Verspätung einen weiteren Hype und keinen negativen Touch erhält.“

Nicht zuletzt wegen seiner überragenden Performance bei der EURO 2024 fühlt sich Weber noch fit und ein Ende der Karriere ist aktuell kein Thema: „Noch vor zwei Monaten war es ganz anders. Vor meinem Wechsel in die Steiermark zur HSG Bärnbach/Köflach hing meine EM-Teilnahme am seidenen Faden. Deshalb bin ich allen Personen, die mir in dieser Zeit zur Seite gestanden sind, unheimlich dankbar.“
Konstellation mit Zündstoff
Der Dauerbrenner ohne erkennbares Ablaufdatum, einer von fünf ÖHB-Akteuren, die in den sieben EM-Spielen über sechs Stunden auf dem Parkett standen, beschreibt die mögliche Konstellation beim Olympia-Qualiturnier als Aufgabe mit jeder Menge Zündstoff: „je nach EM-Endplatzierung wären entweder Schweden oder Deutschland Ausrichter, dazu kämen Kroatien und Algerien. Wie wir in den letzten Tagen bewiesen haben, müssen wir uns vor keinem Gegner fürchten. Sollte sich die Chance ergeben, werden wir uns mit Respekt, aber viel Selbstvertrauen der Herausforderung stellen.“
Olympia-Qualifikationsturniere
Zeitraum: 11. bis 17. März 2024
Österreich ist nur dann fix dabei, wenn Ägypten Afrikameister wird
Turnier 1: Spanien (Ausrichter, 3. WM); Slowenien (10. WM); Bahrain (Asien) und Brasilien (Panamerika)
Turnier 2: Schweden oder Deutschland (Ausrichter); Kroatien (9. WM); Algerien (Afrika) und Österreich (EURO 2024)
Turnier 3: Norwegen (Ausrichter); Ungarn (8. WM), Portugal (EURO 2024) und Kap Verde oder Tunesien (Afika)
Fix qualifziert sind: Frankreich (Gastgeber), Dänemark (Weltmeister), Argentinien (Panamerika), Japan (Asien), bestklassierte Nation bei der EURO 2024 (Schweden oder Deutschland) und der Afrikameister