“Das Strafmaß ist zu hoch”

Morgen geht der Protest von SW Bregenz gegen den Strafentscheid der Bundesliga Richtung Wien.
Bregenz Wie es zur Trainerrochade des Jahres kam, was heuer sportlich noch drinnen ist und was er sich vom Protest gegen Punkteabzug und Geldstrafe erwartet, erzählte Predrag Zivanovic exklusiv den Vorarlberger Nachrichten.
Über die Trainerrochade im Winter Mader gegen Heraf haben viele gestaunt.
Der Andi Heraf hat ja einen gewissen Namen mitgebracht. Nachdem er bei Türkgücü war, hat ihm unser Verein aber auch eine gute Plattform geboten. Er hat seinen Job sehr gut und professionell gemacht. Uns war auch klar, dass es schwer wird, ihn als Aufsteiger lange zu halten. Dass es jetzt der Nachbarverein geworden ist, ja, jeder soll sich seine eigene Meinung bilden, aber wir wollten ihm bewusst keine Steine in den Weg legen. Wir wollen aber im gleichen Atemzug sagen, dass wir mit dem Markus Mader nicht irgendeinen Switch gemacht, sondern einen qualitativ sehr erfahrenen guten Trainer bekommen haben. Er ist mit Lustenau und Dornbirn aufgestiegen. Er ist keine Notlösung, sondern unser Wunschtrainer. Mit Lustenaus Klassenerhalt hätte er sogar noch ein weiteres Jahr Vertrag gehabt, hätte sagen können, ich warte erst einmal ab, was passiert. Aber er wollte das gerne machen. Mal schauen, wo der Weg mit ihm hinführt.

Schräg ist, dass Andi Heraf durch das Ausweichen der Lustenauer ins Bregenzer Stadion weiterhin von der Bregenzer Trainerbank aus seine Spiele coacht.
Natürlich wird man sich über den Weg laufen, aber das bleibt alles auf professioneller Ebene. Wir haben uns ja im Guten geeinigt und auch danach das eine oder andere Mal telefoniert. Wir wünschen ihm viel Erfolg und dass er seine Ziele mit Lustenau erreicht.
Vielleicht steht man sich ja in ein paar Monaten als Gegner gegenüber.
Das wäre mir aber lieber in der Bundesliga, als dass Lustenau absteigt.
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Kommen wir zu einem heiklen Thema: Hat der Verein schon Protest gegen den Punkteabzug und der Geldstrafe eingereicht?
Das Protestschreiben an die Bundesliga wird am Montag fristgerecht eingereicht.
Was erwartet und erhofft man sich bei SW Bregenz von dem Protest?
Nach unserer Sicht der Dinge ist das Strafmaß eindeutig zu hoch angesiedelt. 25.000 Euro plus drei Punkte Abzug – das ist absolut nicht verhältnismäßig für das, was man uns anlastet. Ich bin kein Fan von Vergleichen, aber in diesem Punkt muss ich festhalten, dass es Klubs im Osten Österreichs gibt, die mit einem riesigen Schuldenberg in der Bundesliga spielen und ein gleiches Strafmaß ausgefasst haben.
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War es für SW Bregenz nie Thema, die Strafe einfach zu akzeptieren, damit die Causa erledigt ist und so wieder Ruhe einkehrt?
Das muss ich klar verneinen. Wir haben uns an alle Vorgaben, die es gibt, rigoros gehalten. Das war schon bei der Lizenzierung so und auch danach bei der Anmeldung der ausländischen Spieler. Auch wir sind dann natürlich den Weg über die Bezirkshauptmannschaft und das Arbeitsmarktservice gegangen, weil es so geregelt ist. Auch als uns das AMS drei Spieler angeboten hat, habe ich Kontakt mit den Kickern und natürlich dem AMS aufgenommen, und erklärt, warum diese nicht infrage kommen. Es ist alles sauberst abgelaufen. Sie können mir glauben, wir haben jeden Tag auf die Rot-Weiß-Rot-Karte für unsere drei Brasilianer (Ricardo, Matheus Lins, Gabryel Monteiro) gewartet. Aber gekommen ist sie nie. Was genau da wie abgelaufen ist auf der BH oder AMS wissen wir bis heute nicht.
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Werden wir wieder sportlich: Was ist noch drinnen in der Frühjahrssaison, auch wenn der Abzug von drei Punkten bestehen bleibt?
An unserer Herangehensweise ändert sich nichts. Wir wollen die großen Favoriten GAK und SV Ried weiter ärgern und vorne mitspielen. SW Bregenz soll weiterhin für Überraschungen in der Liga sorgen. Das ist auch ein wichtiger Aspekt für Coach Mader. Daher hat sich im Kader, was Abgänge betrifft, nicht viel getan im Winter. Eher umgekehrtes ist eingetroffen. Denn Adriel und Favalli, mit denen Heraf nicht mehr geplant hatte, bekommen unter Mader wieder eine Chance, zudem kehrt Tamas Herbaly nach langer Verletzungspause zurück. Wir sind damit noch ein Stück weniger ausrechenbar für die Gegner.
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Das Thema Kampf gegen Abstieg nehmen Sie nicht mehr in den Mund?
Nein. Wenn es normal läuft, haben wir damit nichts mehr zu tun. Würde ich jetzt darüber reden, wäre das gegenüber der Leistungen der Mannschaft, die sie im Herbst gebracht hat, unfair. Ich bin voll von der Qualität der Truppe überzeugt, alles andere zu behaupten wäre Augenauswischerei.