Aufräumen nach dem Debakel

Nach dem Knall im Verein versucht der FC Dornbirn zumindest sportlich wieder in die Spur zu kommen.
Dornbirn In elf Tagen startet für den FC Mohren Dornbirn die Frühjahrssaison mit dem Nachholspiel gegen den FC Liefering. Doch das Chaos im Verein überdeckte in den vergangenen Tagen jegliche sportliche Überlegungen. Die Spieler, die unter der Situation und der Ungewissheit zu leiden hatten, trainierten innerhalb von einer Woche unter drei verschiedenen Trainern und gewannen ihre beiden Testspiele in dieser Phase. Jenes am vergangenen Samstag unter der Ägide von Roman Ellensohn gegen den VfB Hohenems verlief zumindest sportlich nach der Zufriedenheit von Sportdirektor Eric Orie. Die Rothosen gewannen durch Treffer von Kapitän William Rodrigues und Lars Nussbaumer mit 2:0 gegen den Regionalligisten.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Allerdings wartet auf Orie am Dienstag, dem letzten Tag der Transferperiode, viel Arbeit. Denn die Posse um Hochstapler Franz Schwaiger, der wenige Wochen im Verein wütete und viele Baustellen eröffnet hat, hat auch einen sportlichen Scherbenhaufen hinterlassen. Nach der Entlassung von Trainer Thomas Janeschitz – der weiterhin in Vorarlberg weilt – und dem Kurzgastspiel von Roberto Pätzold, wurde bereits Roman Ellensohn als neuer Trainer gehandelt. Allerdings müssen mit dem Götzner noch einige Details besprochen werden, bisher war er nur als Co-Trainer beim Klub angestellt. Diese Rolle hätte er auch unter Pätzold übernehmen sollen – doch mit dem Deutschen zusammengearbeitet hat Ellensohn in den drei Tagen dessen Aufenthalts aufgrund von Terminüberschneidungen nicht. Auch die Verpflichtung von Angreifer Renan Nepomuceno ist bisher nicht fix. Der Brasilianer würde gerne wieder bei seinem Ex-Verein unterkommen, doch dafür müsste es weitere Veränderungen im Kader geben. Abgänge wären den Verantwortlichen sehr willkommen, einige Spieler sollen sich bereits auf Vereinssuche befinden. Mit Marco Wieser hat ein erster Dornbirner bereits einen neuen Verein gefunden. Der 22-Jährige Angreifer wechselt nach einem Jahr bei den Rothosen zurück zu seinem Stammverein Röthis in die Regionalliga.


Präsident gesucht
Präsident Hubert Domig war nach seinem Rücktrittsangebot nicht erreichbar. Dass sich allzu leicht ein williger Nachfolger findet, der auch die Haftungen des angeschlagenen Vereins persönlich übernimmt, ist aufgrund der finanziell angespannten Situation und der mehr als unsicheren Zukunft nicht zu erwarten. Deshalb müssen die übrig gebliebenen Verantwortlichen nun an der Schadensbegrenzung arbeiten. Derzeit erscheint nämlich kein Szenario realistisch, in dem der FC Dornbirn auch in der Saison 2024/25 noch in der 2. Liga Fußball spielt. Die Idee der Redimensionierung inklusive Rückzug in den Amateurfußball stand nach der Jahreshauptversammlung schließlich zur Diskussion und wurde mit den Versprechungen Schwaigers vom Tisch gewischt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Verbrannte Erde
Schwaiger hat, nachdem er von Domig das Vertrauen bekommen hat, den Verein mit all seinen Mitgliedern, ehrenamtlichen Helfern und Nachwuchsfußballern nicht nur der Lächerlichkeit preisgegeben, er hat für verbrannte Erde im gesamten Umfeld gesorgt. Der Kärntner telefonierte zum Beispiel mit zahlreichen Partnern und Sponsoren des FC Dornbirn, um bessere Konditionen und mehr Geld für den Verein und mutmaßlich für sich selbst zu fordern. Dabei trat er allzu forsch und wenig professionell auf, seine E-Mail-Adresse für dienstliche Mails begann mit dem Wort „Saunafeeling“.