Ein Krimi mit zwei Hauptdarstellern

Sport / 11.02.2024 • 16:52 Uhr
Ralf Patrick Häusle hexte beim Achtelfinalspiel im Europacup in Krems im ganz großen Stil. Und das Trikot von Markus Mahr war sehr begehrt in Krems. <span class="copyright">gepa</span>
Ralf Patrick Häusle hexte beim Achtelfinalspiel im Europacup in Krems im ganz großen Stil. Und das Trikot von Markus Mahr war sehr begehrt in Krems. gepa

Häusle und Mahr drückten Achtelfinalhinspiel im European Cup in Krems den Stempel auf.

Krems, Bregenz Das erste Aufeinandertreffen zwischen Bregenz Handball und UHK Krems im EHF European Cup war nichts für schwache Nerven. Die Zuschauer in der vollen Sporthalle Krems kamen beim 26:26 (12:12) voll auf Ihre Kosten. Beide Teams lieferten sich einen tollen Fight, bei dem die Führungen oftmals wechselten. Am Ende stand ein für beide Mannschaften gerechtes Remis, das nochmal mehr Spannung für das Rückspiel am Samstag (19.30 Uhr) in Bregenz mitbringt.

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„Schon spezielles Spiel. Mit drei Trikots ein Match zu machen, ist mir noch nicht passiert“

Markus Mahr, Rückraumspieler Bregenz Handball
Markus Mahr.
Markus Mahr.

Nervenstärke

Auf Seiten der Bregenzer stachen bei der mannschaftlich geschlossenen guten Leistung mit Torman Ralf Patrick Häusle und Rückraumspieler Markus Mahr zwei Akteure heraus. Erstgenannter trieb die Gastgeber im Laufe der 60 Minuten mit seinen unzähligen Paraden zur Verzweiflung, Mahr war mit sieben Treffern neben Sebastian Burger nicht nur der beste Werfer der Vorarlberger, sondern behielt in den letzten Zügen des Spiels die Nerven und erzielte bei 23:25-Rückstand die beiden Treffer, die den Endstand herstellten.

Ralf Patrick Häusle nahm die Form von der EURO gleich mit in den Europacup. <span class="copyright">apa</span>
Ralf Patrick Häusle nahm die Form von der EURO gleich mit in den Europacup. apa

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Hexer Häusle

Angesprochen, ob Häusle sich nach seinen Auftritten mit Österreich bei der EURO 2024 in Deutschland nun auf internationalen Parkett extrem wohlfühlt, entkommt dem Tormann ein Lächeln: „So wie es aussieht, ist es genau mein Parkett“. Knapp über 40 Prozent gehaltene Bälle standen am Ende des Spiels aufseiten des 29-Jährigen, nach der ersten Halbzeit hielt er gar bei 54 Prozent.

“Das internationale Parkett ist genau meines”

Ralf Patrick Häusle, Tormann Bregenz Handball

„Dabei habe ich mich zuletzt mit der Umstellung von der Europameisterschaft auf die HLA ziemlich schwergetan. Damit meine ich gar nicht das Niveau, sondern in Österreich wird einfach anders Handball gespielt. Du musst immer auf alles vorbereitet sein. Im Vorbeigehen geht da gar nix“, gibt Häusle Einblick. Seine starke Leistung in Krems schiebt er zudem auch auf die Abwehrarbeit seiner Kollegen vor ihm: „Die Jungs haben super gespielt, das hat es mir sehr leicht gemacht, Bälle zu halten“.

Ein Spiel, drei Trikots

Markus und Sandra Mahr, natürlich im Mahr-Trikot. <span class="copyright">privat</span>
Markus und Sandra Mahr, natürlich im Mahr-Trikot. privat

Für Mahr war der Auftritt in der Wachau ebenfalls ein spezieller. Nicht nur, weil er am Ende mit seinen Toren Bregenz das Remis sicherte, „sondern weil ich auch noch nie mit drei Trikots in einem Match spielen musste“.
Bereits nach rund zehn Minuten fiel das Originaldress der Attacke eines Kremser Abwehrspielers zum Opfer, war komplett zerrissen. Daraufhin musste der 23-Jährige von der Platte und bekam das Ersatztrikot mit der Nummer 21, „obwohl meine Schwester Sandra, die mit der gesamten Familie in der Halle war, unseren Vereinsverantwortlichen klarmachte, dass sie ihr Fan-Trikot zur Verfügung stellen würde“ erzählt der Wiener.

“Sandra bekommt jetzt natürlich ein neues Trikot von mir, das ist das Mindeste, was ich für sie machen kann”.

Markus Mahr, Rückraumspieler Bregenz Handball

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Gesagt, getan, bis zur Halbzeit agierte der Rückraumspieler mit dem Ersatztrikot, in Halbzeit zwei lief er wieder mit seiner angestammten Nummer 6 auf: „Lustige Sache, zum Glück hatte Sandra das schwarze Trikot in der passenden Größe dabei, denn Mutter und Vater waren mit dem gelben im Publikum gesessen. Denn ich spiele schon lieber mit meiner Nummer.“ Was sich bezahlt machte. Sowohl für Markus als auch für Sandra. „Sie bekommt jetzt natürlich ein neues Trikot von mir, das ist das Mindeste, was ich für sie machen kann“, so der große Bruder.
Ob Schwester Sandra beim Rückspiel in Bregenz nun wieder mit Reservetrikot im Publikum sitzt, steht noch nicht fest. Bei Matches im Osten wird sie es auf jeden Fall.