Pioneers jetzt schon besser als die Bulldogs

Sport / 14.02.2024 • 19:15 Uhr
Dylan Stanley hat gut lachen. Der Plan des Pioneers-Coach ist in dieser Saison voll aufgegangen.<span class="copyright">Gepa</span>
Dylan Stanley hat gut lachen. Der Plan des Pioneers-Coach ist in dieser Saison voll aufgegangen.Gepa

Feldkircher qualifizieren sich bereits in ihrer zweiten Saison fürs Pre-Play-off und dominieren die Scorerlisten.

Feldkirch Erleichterung herrschte am Dienstagabend in der Pioneers-Trainerkabine nach der fixen Qualifikation des Klubs für das Pre-Play-off der Ice Hockey League. Dylan Stanley atmete tief durch und richtete seinen Blick schon wieder nach vorn. Der 40-Jährige hatte bereits das Heimspiel am Freitag gegen Innsbruck im Hinterkopf: „Es war sehr schön. Aber unser Team kann noch mehr erreichen. Wir müssen bereit sein für Freitag und die kommenden Aufgaben.“
Nach einer schwierigen ersten Saison in der höchsten Spielklasse, in der die Pioneers sehr viel Lehrgeld zahlen mussten, haben sich die Feldkircher unerwartet schnell in der Liga etabliert und führen in zahlreichen relevanten Einzelwertungen, wie jener des Topscorers durch Steven Owre oder durch Clayton Kirichenko als punktebestem Verteidiger. „Das sagt einiges über die Qualität der einzelnen Spieler. Unser Stil ist sehr aufregend, wenn man als Spieler dazu passt, bekommt man viele Torchancen. Aber auch andere haben persönliche Bestleistungen aufgestellt“, weiß Stanley. So hat Kapitän Alexander Pallestrang seinen Bestwert aus Salzburg mit 18 Punkten bereits eingestellt, Daniel Woger fehlt nur noch ein Zähler auf seine Topsaison 2016/17, damals im Trikot der Graz 99ers.

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Mehr Punkte und mehr Tore

Den Vergleich mit dem bislang letzten erstklassigen Vorarlberger Team brauchen die Pioneers nicht zu scheuen. Die Dornbirn Bulldogs stiegen zur Saison 2012/13 von der Nationalliga in die damalige EBEL auf. Im ersten Jahr fiel der Punkteschnitt mit 0,66 Zählern (29 Punkte/44 Spiele) im Grunddurchgang noch schwächer aus als jener der Pioneers des Vorjahrs (0,69). In der zweiten Erstliga-Saison gelang dem DEC der Einzug ins Play-off-Viertelfinale, allerdings erreichten die Dornbirner bei Weitem nicht jenen Punkteschnitt, den die aktuellen Pioneers unter Stanley aufzuweisen haben. Die Bulldogs kamen auf 46 Punkte in 44 Spielen (Schnitt 1,05), die Feldkircher halten nach 45 Partien bereits bei 60 Zählern (1,34). Dafür erinnert der offensive Pioneers-Ansatz mit einigen Ausnahmespielern an das damalige Dornbirner Team von Trainer Dave MacQueen. Angeführt von Luciano Aquino erzielten die Bulldogs 144 Treffer, die Pioneers halten aktuell – bei einem Spiel mehr – bei derselben Marke. Mehr Treffer gelangen den Dornbirner auch im Schnitt nie mehr.
Seine Punkteausbeute schraubte das Team aus der Messestadt dafür in der Saison 2015/16 in bislang unerreichte Höhen. Im besten Jahr der Dornbirner Vereinsgeschichte belegte der DEC den sechsten Rang der Tabelle und kam auf einen Rekordschnitt von 1,66 Punkten pro Spiel.

DEC-Trainer Dave MacQueen und Topscorer Luciano Aquino. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
DEC-Trainer Dave MacQueen und Topscorer Luciano Aquino. Stiplovsek

Die Atmosphäre genießen

Dass die Pioneers innerhalb von nur einer Saison solch einen großen Schritt nach vorn gemacht haben, hat vor allem mit der Personalie des Trainers zu tun. Stanley befreite sein Team von den zu engen taktischen Fesseln der Vorsaison, formte aus dem vorhandenen Stamm und starken Neuzugängen eine Einheit. „Ich möchte uns nicht mit der vergangenen Saison vergleichen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Mannschaften. Wir haben einen neuen Standard und eine neue Qualität geschaffen, in der Art, wie wir spielen und trainieren. Als Trainerteam haben wir versucht, ein Umfeld zu schaffen, in dem Fehler möglich sind, solange wir hart arbeiten. Die Anerkennung für diese Leistungen haben sich die Spieler verdient“, betont Stanley, der sich bereits auf das Westderby gegen Innsbruck am Freitag freut: „Wir haben keinen Druck, gewinnen zu müssen. Die Jungs können rausgehen und das Spiel sowie die Atmosphäre einfach genießen.“

Die Pioneers funktionieren als Einheit. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Die Pioneers funktionieren als Einheit. Stiplovsek