Setzliste auf den Kopf stellen

Bregenz Handball trifft im Europacup auf Baia Mare und scheidet im ÖHB-Cup aus.
Bregenz Die Würfel sind gefallen, die nächste Destination von Bregenz Handball in der Mission Europacup bekannt. Nach den Erfolgen gegen Mistra Tallinn aus Estland (63:49), den VHC Sviesa Vilnius aus Litauen (59:53), dem 61:58-Coup gegen Runar Sandjeford aus Norwegen und dem 59:56 im rein österreichischen Duell mit Ligakonkurrent Krems geht die Reise quer durch Europa in Rumänien weiter. Die Festspielstädter treffen im Viertelfinale des EHF European Cups zunächst am 23./24. März auswärts auf CS Minaur Baia Mare und haben im Rückspiel am 30./31. März Heimvorteil. Die genauen Spieltermine werden erst fixiert.
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Schon jetzt bekannt wäre der Gegner im Halbfinale: Sollten Kapitän Ralf-Patrick Häusle und Co. auch die fünfte Hürde nehmen, würde man im Halbfinale (20./21. bzw. 27./28. April) zunächst auswärts und anschließend zu Hause auf den Sieger der Partie zwischen CSA Steaua Bucuresti und Valur Reykjavík treffen. „Es gilt, zum zweiten Mal im Verlauf des Bewerbes, die Setzliste auf den Kopf zu stellen“, betont Geschäftsführer Björn Tyrner. „Sandjeford war top gesetzt und unmittelbar dahinter folgt Baia Mare. Im Gegensatz dazu waren wir auf Position 71 unter 76 Mannschaften aus 30 verschiedenen Nationen eingestuft. Wir stellen uns der Aufgabe und werden alles geben, um ins Halbfinale zu kommen.“

Im Grenzgebiet zur Ukraine
Dass der fünfte Auftritt in dieser Saison auf der europäischen Bühne eine Challenge wird, hat Tyrner bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden des Gegners erfahren. „Als ich Baia Mare hörte, dachte ich im ersten Augenblick, die Stadt liegt am Schwarzen Meer. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Hauptstadt des Kreises Maramures liegt am Westrand der Ostkarpaten und grenzt an die Ukraine und Ungarn. Das Los ist aus sportlicher und logistischer Sicht eine Herausforderung.“

Eine Challenge der besonderen Art erwartet auch Coach Marko Tanaskovic. Obwohl der 38-Jährige nicht zuletzt aufgrund seiner serbischen Wurzeln gute Kontakte nach Osteuropa hat, wird es nicht einfach sein, brauchbare Infos über den Gegner zu erhalten: „Ein Vorteil ist sicher, dass sie im laufenden Bewerb schon gegen Clubs aus Serbien und Bosnien-Herzegowina gespielt haben. Ich habe bereits meine Fühler ausgestreckt und erwarte in den nächsten Tagen geeignetes Videomaterial und detaillierte Infos über den Gegner.“
Vor zwei Jahre im Endspiel
Baia Mare, in dessen Reihen Spieler aus insgesamt sieben Nationen, darunter drei Serben, je zwei Ukrainer und Tschechen sowie je ein Akteur aus Schweden, Brasilien und Montenegro stehen, setzte sich in der Auftaktrunde mit 91:53 (52:26/h, 39:27/a) gegen Odessa (Ukr) durch, bezwang anschließend Dinamo Pancevo aus Serbien mit 58:52 (33:23/h, 25:29/a) und schaltete im Achtelfinale den bosnischen Vizemeister Vogosca mit einem Gesamtscore von 70:51 (36:26/h, 34:25/a) aus.
In der Saison 2021/22 erreichte der aktuelle Vizemeister und letztjährige Finalist im Cupbewerb in Rumänien im EHF European Cup das Finale und musste sich dort Naerbo IL aus Norwegen mit 25:29 (a) und 26:27 (h) knapp geschlagen geben.

34:44-Heimklatsche gegen Graz
Nicht nur auf der europäischen Bühne, auch auf nationaler Ebene war Lostag. Doch knapp drei Stunden nach der Auslosung in Wien kam es im letzten Achtelfinalduell zu einer Überraschung. Drei Tage nach dem starken Auftritt im Europacup gegen Krems musste sich Bregenz in eigener Halle gegen die HSG Graz klar mit 34:44 (16:19) geschlagen geben. Die Gastgeber, bei denen zu Beginn Goalie Ralf-Patrick Häusle und Kreisläufer Tobias Wagner geschont wurden, erreichten in keiner Phase des Spiels nur annähernd die Leistung aus dem vorangegangenen Spiel. Nach dem 8:8 (10.) zogen die in allen Belangen motivierter agierenden Gäste bis zur Pausensirene auf 19:16 davon. Nach Wiederbeginn sorgte ein 8:2-Lauf von 30:28 (45.) auf 38:30 (55.) für die Entscheidung.
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Überagenden Akteur aus Seiten der Murstädter bei ihrem ersten Auswärtssieg in dieser Saison war der ehemalige Hard-Spieler Srdjan Predragovic mit 16 Treffern. In der Runde der letzten acht Teams trifft Graz nun auf Krems.