Der verlorene Sohn kommt zurück

Rückkehr nach 5777 Tagen von Robert Weber in die Sporthalle am See in Hard.
Hard Vor über 15 Jahren, genau am 4. Mai 2008, absolvierte Robert Weber sein letztes Spiel im Trikot des Alpla HC Hard. 5777 Tage später feiert Österreichs Rekordspieler und Torschütze bei WM- und EM-Endrunden seine Rückkehr. Als Spielertrainer der HSG Bärnbach/Köflach gastiert der 38-Jährige am Mittwoch (19 Uhr) bei seinem Stammverein. „Die Vorfreude ist riesengroß. Wir sind gut drauf, haben seit meiner Amtsübernahme nach der EURO alle drei Spiele gewonnen und beabsichtigen den Aufwärtstrend fortzusetzen“, betont der Linkshänder kämpferisch, gibt sich aber keinen Illusionen hin: „Wir sind klarer Außenseiter, werden aber die Punkte sicher nicht kampflos abliefern. Wir haben nichts zu verlieren und können ohne Druck und Erwartung antreten.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Alle Türen offen halten
Die Doppelbelastung als Spieler und Trainer bezeichnet Vorarlbergs erfolgreichster Handballer als Herausforderung der speziellen Art. „Im Verlauf meiner über 20-jährigen Karriere habe ich mich noch nie so intensiv mit dem Gegner beschäftigt wie jetzt. In den letzten Wochen habe ich so viel Zeit wie noch nie zuvor damit verbracht, Videos zu sichten.“


Bezüglich seiner weiteren Karriere will sich der Routinier alle Türen offen halten: „Das letzte halbe Jahr war ein Wechselbad der Gefühle. Vor meinem Wechsel in die Steiermark hing meine Karriere am seidenen Faden. Doch nicht zuletzt aufgrund der wahnsinnigen EURO hat sich die Perspektive wieder komplett gedreht und die Motivation und Freude für den Handballsport ist verständlich groß.“

Bereits Mitte März wartet mit dem Olympia-Qualifikationsturnier in Hannover der nächste Höhepunkt und Mitte Mai geht es im Play-off-Duell gegen Georgien um den Startplatz bei der WM-Endrunde kommenden Jänner. „Wenn es uns gelingt, dieselbe Euphorie wie bei der EURO abzurufen, können wir es schaffen. Natürlich sind Deutschland und Kroatien Topnationen. Doch wir haben gezeigt, dass die Kluft zur Weltspitze nicht mehr so groß ist und wir mit großen Nationen mithalten können und uns nicht verstecken müssen.“


Unabhängig vom Ausgang der nächsten Saisonhöhepunkte kann sich Weber eine Verlängerung seiner Karriere vorstellen. „Ich bin für alle Möglichkeiten offen und gesprächsbereit. Ich fühle mich topfit, und wenn ein cooles Angebot kommt, kann ich mir sogar einen Wechsel ins Ausland vorstellen. Vorerst gilt aber die volle Konzentration den Aufgaben im Verein und im Nationalteam.“