Der verlorene Sohn kommt zurück

Sport / 27.02.2024 • 21:15 Uhr
Handball HLA-Meisterliga: Bregenz Handball vs. HSG BŠrnbach/Kšflach, robert weber plus foul das zum ausschluss fŸhrte
Robert Weber trifft als Spielertrainer von Bärnbach/Köflach auf seinen Stammverein Hard.Steurer

Rückkehr nach 5777 Tagen von Robert Weber in die Sporthalle am See in Hard.

Hard Vor über 15 Jahren, genau am 4. Mai 2008, absolvierte Robert Weber sein letztes Spiel im Trikot des Alpla HC Hard. 5777 Tage später feiert Österreichs Rekordspieler und Torschütze bei WM- und EM-Endrunden seine Rückkehr. Als Spielertrainer der HSG Bärnbach/Köflach gastiert der 38-Jährige am Mittwoch (19 Uhr) bei seinem Stammverein. „Die Vorfreude ist riesengroß. Wir sind gut drauf, haben seit meiner Amtsübernahme nach der EURO alle drei Spiele gewonnen und beabsichtigen den Aufwärtstrend fortzusetzen“, betont der Linkshänder kämpferisch, gibt sich aber keinen Illusionen hin: „Wir sind klarer Außenseiter, werden aber die Punkte sicher nicht kampflos abliefern. Wir haben nichts zu verlieren und können ohne Druck und Erwartung antreten.“

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Alle Türen offen halten

Die Doppelbelastung als Spieler und Trainer bezeichnet Vorarlbergs erfolgreichster Handballer als Herausforderung der speziellen Art. „Im Verlauf meiner über 20-jährigen Karriere habe ich mich noch nie so intensiv mit dem Gegner beschäftigt wie jetzt. In den letzten Wochen habe ich so viel Zeit wie noch nie zuvor damit verbracht, Videos zu sichten.“

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Am 4. Mai 2008 absolvierte Robert Weber sein letztes Heimspiel im Harder Trikot im Final-Hinspiel des Challenge-Cups gegen Resita.VN/DS
<p class="caption">In den bisherigen vier Ligaspielen mit der HSG Bärnbach/Köflach brachte es Robert Weber auf 21 Treffer (Schnitt 5,25 pro Spiel). <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">Verein</span></p>

Bezüglich seiner weiteren Karriere will sich der Routinier alle Türen offen halten: „Das letzte halbe Jahr war ein Wechselbad der Gefühle. Vor meinem Wechsel in die Steiermark hing meine Karriere am seidenen Faden. Doch nicht zuletzt aufgrund der wahnsinnigen EURO hat sich die Perspektive wieder komplett gedreht und die Motivation und Freude für den Handballsport ist verständlich groß.“

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Nach dem bärenstarken Auftritt bei der EURO trifft Weber mit dem Nationalteam in der Olympia-Qualifikation Mitte März auf Deutschland, Kroatien und Algerien. Reuters

Bereits Mitte März wartet mit dem Olympia-Qualifikationsturnier in Hannover der nächste Höhepunkt und Mitte Mai geht es im Play-off-Duell gegen Georgien um den Startplatz bei der WM-Endrunde kommenden Jänner. „Wenn es uns gelingt, dieselbe Euphorie wie bei der EURO abzurufen, können wir es schaffen. Natürlich sind Deutschland und Kroatien Topnationen. Doch wir haben gezeigt, dass die Kluft zur Weltspitze nicht mehr so groß ist und wir mit großen Nationen mithalten können und uns nicht verstecken müssen.“

<p class="caption">Robert Weber (l.) mit dem Siegerpokal in der European League.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">EHF</span></p>
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Insgesamt zehn Saisonen, zwischen 2009 und 2019, spielte Weber beim SC Magdeburg und führt die ewige Torschützenliste in der DKB-Bundesliga an.

Unabhängig vom Ausgang der nächsten Saisonhöhepunkte kann sich Weber eine Verlängerung seiner Karriere vorstellen. „Ich bin für alle Möglichkeiten offen und gesprächsbereit. Ich fühle mich topfit, und wenn ein cooles Angebot kommt, kann ich mir sogar einen Wechsel ins Ausland vorstellen. Vorerst gilt aber die volle Konzentration den Aufgaben im Verein und im Nationalteam.“