So kämpfte Akademie-Leiter Didi Berchtold um die Zertifizierung

Sport / 29.02.2024 • 17:55 Uhr
Dietmar Berchtold, Leiter AKA Vorarlberg
AKA-Leiter Didi Berchtold ist erfreut über die Top-Zertifizierung der Fußballakademie in der Mehrerau. Paulitsch

Die AKA Hypo Vorarlberg spielt auch in den kommenden vier Saisonen in den Top-Nachwuchsligen. Dafür musste das Budget und auch die Stellen für hauptamtliche Trainer erhöht werden.

Bregenz Es ist ein ganz normaler Arbeitstag in der Fußballakademie, auch wenn das erste Heimspiel-Wochenende 2024 (2. März) gegen die Alterskollegen von Rekordmeister SK Rapid – U-15 und U-16 jeweils um 10 Uhr, U-18 um 13 Uhr, Kunstrasen Mehrerau bzw. Sportanlage Neu-Amerika – näherrückt. Zum Frühjahrsstart gab es im Burgenland je einen Sieg (2:0 U-18, ein Remis (1:1/U-16) und eine Niederlage (U-15). Und so herrscht schon frühmorgens in den Büroräumen reges Treiben. Trainer wie Heinz Fuchsbichler (“Jetzt bin ich auch ein Laptoptrainer) oder Individualcoach Markus Berger tauschen sich bereits aus und auch Schultrainer Hans-Jürgen Trittinger ist schon mit den Vorbereitungen beschäftigt.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Akademieleiter Didi Berchtold hat gerade ein paar intensive Monate bezüglich der neuen Lizenzierung hinter sich. Der 49-Jährige, der von Altach kommend erst als Trainer und seit mehr als fünf Jahren nun als sportlich Verantwortlicher die AKA-Geschicke leitet, hat viel Zeit, Gespräche und Überzeugungsarbeit in die vom ÖFB geforderten Auflagen gesteckt, um das Zertifikat für die Top-Nachwuchsliga zu erhalten. Nun ist fix: Die AKA Hypo Vorarlberg spielt ab der kommenden Saison 2024/25 in der neuen, auf zwölf Mannschaften reduzierten Meisterschaft. “Allerdings mit Auflage”, erklärt der ehemalige Fußballprofi.

Dietmar Berchtold, Leiter AKA Vorarlberg
Auf die Anschaffung der vier neuen Räder für Trainingszwecke ist Didi Berchtold stolz. Paulitsch

Hauptberufliche Trainer

“Mit neuer Saison sind drei hauptamtlich angestellte Trainer verpflichtend”, erklärt Berchtold. Für den Bludenzer heißt das: “Aus eins mach drei.” Seine Aufgabe ist eine diffizile, zum einen stehen Gespräche mit dem bestehenden Personal, zum anderen muss er neue Gesichter finden, wenn bei Ersteren eine Hauptamtlichkeit nicht machbar ist. Finanziell konnte, so VFV-Präsident Dr. Horst Lumper, mit einer stärkeren Unterstützung des Landes sowie der Kooperation mit den vier Vorarlberger Bundesligaclubs das Budget auf rund eine Million Euro erhöht werden. Gelder, die der Ausbildung des heimischen Fußball-Nachwuchses, zugutekommen.

AKA Hypo Vorarlberg

Das Personal

Sportlicher Leiter: Dietmar Berchtold

Mannschaftstrainer U-18: Heinz Fuchsbichler

Mannschaftstrainer U-16: Helmut Hafner

Mannschaftstrainer U-15: Lokman Topduman

Cotrainer U-18: Daniel Zangerl

Cotrainer U-16: Ivan Kristo

Cotrainer U-15: Frederik Koch

Torwarttrainer (Leiter): Gerd Küng

Torwarttrainer: Helmut Fussenegger

Sportwissenschaftler (Leiter): Dario Müller

Sportwissenschaftler (Assistent): Simon Getzner

Analyst: Björn Gasser

Analyst (Assistent): Peter Sallmayer

In der Nähe ansässiger Arzt: Dr. Alexander Gohm

Verantwortlicher med. Betreuung/Physiotherapeut: Gerhard Grossgasteiger

Zusätzlicher Masseur: Markus Gartner

Sportpsychologe/Mentaltrainer: Noch ausständig/Martin Konzett

Administrativer Leiter: Manuel Sutter

<p class="caption">Die Jungstars Manuel Handl und Noah Bischof schenkten sich am Platz nichts.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">gepa</span></p>

Vorarlbergs Nachwuchs spielt also zumindest weitere vier Saisonen in der rot-weiß-roten “Königsklasse”, auch weil mit dem GAK und dem TSV Hartberg zwei potenzielle Anwärter vorerst noch auf die “Warteliste” gesetzt wurden. Gerüchten zufolge muss sich ab Sommer Austria Klagenfurt mit der “kleinen Lizenz” begnügen. Berchtold jedenfalls ist stolz darauf, dass die Mehrerau in dem sehr strengen Bewertungskatalog – mit den Inhalten Sport (Output und Performance), Qualitätsstandards der Einrichtung (Personal und Infrastruktur), Träger (gemäß dem österreichischen Weg) sowie Regionalität und Stabilität – punkten konnte. “Die Konkurrenz ist groß. Man muss wissen, dass beim GAK ein Martin Stranzl sowie mein ehemaliger SW-Bregenz-Buddy Enrico Kulovits als hauptamtliche Trainer arbeiten.”

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

“Gerade was das Thema Output betrifft”, so Berchtold, “freuen wir uns natürlich immer, wenn es ein junger Spieler in die Bundesliga schafft.” Dass die Arbeit in der Mehrerau, in Anbindung mit der Schule und dem Internat, auch überregional wahrgenommen wird, zeigen die vermehrten Anfragen aus Deutschland oder der Schweiz. Diesen, so sagt Berchtold, erteile man stets eine Absage, weil: “Wir sehen uns als Ausbilder für den Vorarlberger Nachwuchs.”

Dietmar Berchtold, Leiter AKA Vorarlberg
Dietmar Berchtold an seinem Arbeitsplatz. Doch den ausgebildeten UEFA-Pro-Lizenz-Trainer treibt es auch täglich auf den Trainingsplatz. Paulitsch

Klare Vorgaben, einfache Regeln und vor allem auch die schulische Ausbildung einbeziehend, so skizziert Berchtold in groben Zügen die Arbeit in der Fußballakademie. “Profis für das Leben” zu entwickeln, ist für den AKA-Chef deshalb mehr als ein Schlagwort. Als Beispiel nennt er die Unterstützung sozialer Projekte. „Das passiert bei uns nicht nur zur Weihnachtszeit.“ In sportlicher Hinsicht soll den heimischen Talenten klarerweise die “beste fußballerische Ausbildung” angeboten werden. Stellvertretend dafür gibt es intern das Codewort “MAIK”. Übersetzt heißt es: Miteinander, alle, immer, kompakt. Überzeugt ist Berchtold auch davon, dass “eine klare Idee und eine regelmäßige Umsetzung der Schlüssel zum Erfolg” ist. “Dafür arbeiten wir hier täglich mit großer Leidenschaft.”